Nach der BBG Herford haben sich auch der Deutzer TV, die Telekom Baskets Bonn und der BSV Münsterland Baskets Wulfen für das Halbfinale der Playoffs in der 1. Regionalliga Herren qualifiziert.
Spiel eins der „best of three“-Halbfinals ist bereits am kommenden Freitag:
BBG Herford – Deutzer TV
Telekom Baskets Bonn 2 – BSV Münsterland Baskets Wulfen
Die Ergebnisse der Entscheidungsspiele
Telekom Baskets Bonn 2 – Citybasket Recklinghausen 70:60
BSV Münsterland Baskets Wulfen – TSV Bayer 04 Leverkusen 2 68:65
bringiton Ballers Ibbenbüren – Deutzer TV 81:93
Spielberichte in der News
::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Telekom Baskets Bonn 2 – Citybasket Recklinghausen 70:60
Von Telekom Baskets Bonn
Baskets stehen im Regionalliga-Halbfinale
Nachdem der 2. Herrenmannschaft der Telekom Baskets Bonn am Freitag der Ausgleich in der Playoff-Serie gegen Citybasket Recklinghausen gelang, setzte sich die Baskets-Zweitvertretung zwei Tage später mit 70:60 im dritten Viertelfinalspiel erneut gegen Recklinghausen durch und schaffte damit den Sprung ins Halbfinale der 1. Regionalliga West! Mehrere hundert Fans sorgten für laustarke Unterstützung und Party-Stimmung im Baskets Ausbildungszentrum.
Wie bereits die ersten beiden Spiele in dieser Viertelfinalserie war auch die dritte Begegnung der Baskets-Zweitvertretung gegen Recklinghausen von Beginn an eng umkämpft. Beide Mannschaften starteten dabei erneut mit gutem Rhythmus im Angriff. Nach dem ersten Viertel führten die Gäste hauchdünn (20:21, 10. Minute). Im zweiten Viertel zeichnete sich dann bereits ab, dass in diesem Spiel ausnahmsweise nicht die Offense, sondern die Defense die Entscheidung bringen würde. Beide Mannschaften trafen nicht mehr so hochprozentig, was jedoch auch an starker und aufopferungsvoller Verteidigung auf beiden Seiten lag. Ein echter Playoff-Fight eben! Zur Halbzeitpause hatten sich die Hausherren einen kleinen Vorsprung erarbeitet (36:33, 20.).
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie mit jeder Minute intensiver. Mehrere hundert Zuschauer, darunter auch die Profis der Telekom Baskets Bonn, die gerade zuvor ihren zehnten Sieg in der Bundesliga gefeiert hatten, sorgten für lautstarke Stimmung im Baskets Ausbildungszentrum. Jede erfolgreiche Verteidigung und jeder erfolgreiche Angriff wurde frenetisch bejubelt. Der jungen Bonner Mannschaft gelang im Angriff im dritten Viertel jedoch kaum etwas, sodass Recklinghausen vor dem Schlussabschnitt wieder die Führung übernahm (43:48, 30.).
Im letzten Viertel war von Nervosität bei den Baskets dann aber nichts zu spüren. Weiterhin knallharte Verteidigung und nun auch endlich wieder mehr Rhythmus im Angriff drehten das Spiel noch einmal zugunsten der Hausherren. Die Entscheidung fiel allerdings erst in den letzten zwei Spielminuten, als Erik Neusel in kurzer Zeit sieben seiner 14 Punkte auflegte und damit sein Team auf die Siegerstraße brachte. Am Ende gewannen die Baskets mit 70:60 und zogen ins Halbfinale der 1. Regionalliga West ein. Dort geht es am kommenden Wochenende für Bonn zuhause in der nächsten „Best-of-three“-Serie gegen die BSV Münsterland Baskets Wulfen weiter, die sich in ihrem Viertelfinale gegen die Bayer Giants Leverkusen durchsetzen konnten.
Von Citybasket Recklinghausen
Einbruch im Schlussviertel – Saison endet in Bonn
Vor dem Schlussabschnitt lagen die Erstregionalliga-Herren von Citybasket im dritten Playoff-Spiel in Bonn noch in Führung – dann kam der Einbruch. Nach dem 60:70 (21:20, 12:16, 15:7, 12:27) bei der Zweitvertretung der Telekom Baskets ist die Saison für das Team von Coach Robin Singh beendet. „Das ist sehr ärgerlich und frustrierend“, stellte der Trainer fest. „Wir haben eine superenge Serie gegen das zweitbeste Team der Liga gespielt, und jeder hat alles auf dem Feld gelassen. Nur schade, dass wir uns dann am Ende nicht mit dem Weiterkommen belohnen konnten.“
Im Ausbildungszentrum gab es offensiv beiderseits eher schwere Kost zu sehen. Beide Kontrahenten waren willens, ihr Bestes zu geben, aber beiden war auch die intensive Begegnung vom Freitag noch deutlich anzu merken. So entwickelte sich von Beginn an ein umkämpftes drittes Spiel, in der die Bonner erneut auf Zonenverteidigung setzten. Bei Citybasket hatte Physio Lutz Günther grünes Licht für den Einsatz von Tyson Kanseyo gegeben und der Bigman fühlte sich nach dem Warmup auch so gut, dass er sich in der Lage sah, Mathis Rostomoff einige wichtige Entlastungsminuten zu verschaffen.
Zur Pause lagen die Recklinghäuser noch knapp im Hintertreffen, brachten sich aber im Verlaufe des dritten Abschnitts aufgrund einer starken Verteidigungsleistung und der konsanten Punkte von Kendall Stafford (28) und Niklas Meesmann (18) vielversprechend mit 48:43 in Führung. Erinnerungen wurden wach an das erste Playoff-Match in Bonn, das die Recklinghäuser zu ihren Gunsten entschieden hatten.
Diesmal sollte es jedoch anders laufen: „Wir haben im letzten Viertel viele schlechte Entscheidungen getroffen“, musste Singh feststellen. „Damit hatten wir über das ganze Spiel schon Probleme, aber am Ende wurde es immer deutlicher.“ Die Bonner profitierten von dieser Schwäche und brachten das Momentum zurück auf ihre Seite. Als es Citybasket nicht gelang, bis in die Schlussminuten wieder heranzukommen, griffen die Gäste zu Stop-the-clock-Fouls, was dann noch zu einer Zehn-Punkte-Differenz beim Endstand führte.
Während die Telekom Baskets den Einzug ins Halbfinale bejubelten, haderte Citybasket trotz erstklassiger Kampf- und Verteidigungsleistung mit den zahlreichen vergebenen Chancen am Brett, die in der Endabrechnung besonders weh taten. Trotz des Ausscheidens in der ersten Playoff-Runde können Team und Trainer jedoch stolz auf die gezeigten Leistungen und die eingebrachte Intensität in dieser Serie sein. Die Herren werden nun die Saison mit einer Teambesprechung und einem Mannschaftsabend ausklingen lassen, bevor dann schon die ersten Weichenstellungen für die neue Spielzeit erfolgen.
::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
BSV Münsterland Baskets Wulfen – TSV Bayer 04 Leverkusen 2 68:65
Von BSV Münsterland Baskets Wulfen
Wulfen steht im Halbfinale!
Die Basketballer des BSV Wulfen stehen im Halbfinale um die Regionalliga-Meisterschaft. Das Wolfsrudel gewann das alles entscheidende dritte Spiel der Viertelfinal-Serie gegen Bayer Leverkusen 2 mit 68:65 (35:31). Dabei drehte der BSV vor 400 begeisterten Zuschauern in den letzten vier Minuten einen 55:60-Rückstand, in den letzten zwei Minuten einen 60:63-Rückstand. Matchwinner waren Center Michael Haucke mit zwei Körben zum 64:63, zwei Tage vor seinem 19. Geburtstag Youngster Matej Šilić mit überragender Verteidigung und US-Spielmacher Bryant Allen mit drei sicheren Freiwurftreffern. Aber auch der erst 19-jährige Felix Landwehr kam am Sonntag wie „Phoenix aus der Asche“ und hatte mit 7 Punkten großen Anteil am Halbfinal-Einzug.
Im Halbfinale um den Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB trifft Wulfen nun erneut auf eine Zweitvertretung, die Reserve vom aktuellen BBL-Tabellenführer Telekom Baskets Bonn. Spiel eins der „best of three“-Serie steigt am 30. April im Bonner Telekom-Dome, Spiel zwei am Freitag, 6. Mai, um 20 Uhr in der Wulfener Gesamtschulhalle. Im zweiten Halbfinale stehen Aufstiegsfavorit BBG Herford (2:0-Sieger über Hamm) und der Deutzer TV, der am Sonntag auswärts in Ibbenbüren den zweiten Sieg holte.
Das Match in Wulfen am Sonntagabend war keines für schwache Nerven. Zwar gewann der gastgebende BSV die ersten drei Viertel jeweils mit zwei Punkten (21:19; 14:12; 16:14) und ging so mit einem 51:45-Vorsprung in die letzten zehn Minuten der Viertelfinal-Serie. Aber diese hatten es in sich. Denn dass in den ersten 30 Minuten der Partie die Wulfener fast 25 Minuten vorne lagen und die Bayer-Reserve nur gut drei Minuten führte – es spielte keine Rolle mehr. Denn plötzlich flatterten bei allen Akteuren die Nerven. Die Mannschaft von Gary Johnson brachte in sechs Minuten nur zweimal den Ball in den Leverkusener Korb: Michael Haucke zum 53:48 (31.) und Bryant Allen zum 55:50 (32.). Fortan war der Bayer-Korb vernagelt, die junge Gästetruppe legte einen 10:0-Run aufs Parkett und drehte das Match: Joel Lungelu zum 52:55, Marian Schick per Dreier mit Brett zum 55:55 (33.), Nico Funk zum 55:57 (35.) und für drei zum 55:60 (36.). Schockstarre bei den Wulfener Fans.
Wie wichtig war da der postwendende Dreier von Wulfens Duracell-Bulgaren Lyuben Paskov, der 35 Minuten auf dem Feld stand. 58:60 und es begann ein Freiwurf-Festival auf beiden Seiten – wieder mit Nervenflattern. Manuel Bojang verpasste mit einem Treffer bei zwei Freiwürfen den 60:60-Ausgleich. Michel Vollberg kurz vor seinem foulbedingten Ausscheiden trifft für Bayer zwei Freiwürfe zum 59:62 (37.). Aber als Bayer-Kapitän Daniel Merkens aus der Wulfener Auszeit kommend gleich zwei Freiwürfe versemmelt, darf Paskov für Wulfen an die Linie. Auch dem Powerforward aus Sofia glückt nur das 60:62, genau wie auf der Gegenseite Joel Lungelu nur einen von zwei trifft – 60:63. 120 Sekunden vor Spielende bringt Michael Haucke am Brett den BSV auf 62:63 heran, blockt in der Verteidigung einen Leverkusener Wurf und bringt 70 Sekunden vor Ende Wulfen wieder 64:63 in Führung. Dann kommt wie schon im Pokalfinale in Ibbenbüren der große Auftritt von Matej Šilić. 65 Sekunden vor Ende stealt der noch-18-jährige Šilić den Ball gegen Nico Funk, setzt zum Fastbreak an und wird beim Korbleger von Funk gefoult. Der Leverkusener Topscorer gestikuliert gegen den Schiedsrichter und kassiert daher noch ein technisches Foul – sein fünftes: fouled out. An der Linie erhöht Bryant Allen auf 65:63 für Wulfen – aus dem Feld traf der US-Amerikaner nur 2 von 14 Würfe, an der Freiwurflinie aber 10 von 11! Šilić macht nur seinen zweiten Freiwurf rein: 66:63. Wieder zwingt Šilić mit starker Defense Bayer zu einem Ballverlust, Auszeit Leverkusen 52 Sekunden vor Ende. Lyuben Paskov verfehlt per Dreier die Entscheidung zum 69:63, 18 Sekunden vor Ende trifft wieder Schick zum 66:65. Auszeit Wulfen.
Niemand hält es in der Gesamtschulhalle mehr auf den Sitzen. Bryant Allen nimmt mit tänzerischer Einlage durch die Bayer-Defense einige Sekunden von der Uhr, bis er 9 Sekunden vor Ende wieder an die Linie geschickt wird und wieder trifft: 68:65. Der letzte Angriff gehört Leverkusen. BSV-Trainer Gary Johnson verzichtet bewusst auf ein Foul („Ich vertraue der Defense meiner Mannschaft!“), so dass Marian Schick noch zum Dreier kommt, der die Verlängerung bedeutet hätte. Doch der Ball geht nur an den Ring, das Spiel ist aus und Wulfen steht bei den ersten Regionalliga-Playoffs der WBV-Geschichte im Halbfinale. Der Weg ins Finale und zum möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB führt nun über Recklinghausen-Bezwinger Bonn, die Telekom-Reserve hat als Tabellenzweiter der Hauptrunde den Heimvorteil. Doch das heißt gegen den BSV und seinen zehn Auswärtssiegen dieser Saison gar nichts!
::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
bringiton Ballers Ibbenbüren – Deutzer TV 81:93
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Für die Inhalte der Artikel sind die jeweils benannten Autoren oder Vereine verantwortlich. Die Inhalte der Artikel spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung des WBV wider.
Bildmaterial zur Verfügung gestellt von BSV Münsterland Baskets Wulfen, David Groß.
Wir bedanken uns bei allen Teams und Verantwortlichen, die Spielberichte und Fotos zur Verfügung stellen.