Sie sind ziemlich schlecht losgegangen, die von Trainer Raphael Wilder verkündeten Schalker Wochen der Wahrheit in der 1. Regionalliga der Herren. Mit 69:88 mussten sich die Königsblauen in Gevenbroich geschlagen geben. Nun warten Münster, Sechtem und Hagen auf die Knappen.
„Das war ein Debakel. Wir waren Grevenbroich in allen Belangen unterlegen", blickte Coach Wilder noch einmal auf das vergangene Wochenende. Wirkliche Erklärungen für die schwache Leistung seiner Mannschaft gegen die Elephants hatte er aber auch nicht. Nur ein Ansatz fällt ihm ein: Die Leistungsträger Trevin Parks und Kevin Kern konnten in den vergangenen Wochen kaum mal ordentlich trainieren. Das zeigte Wirkung. Parks traf nur ganze vier seiner insgesamt 18 Feldversuche, Kern war nur mit zwei Freiwürfen erfolgreich. „Es ist alles zusammen gekommen. Das war sicherlich unsere bisher schlechteste Saisonleistung", resümiert Wilder. Dabei war der erfahrene Coach mit dem bisherigen Saisonverlauf eigentlich zufrieden.
Trotz einiger Holprigkeiten haben die Schalker bisher eine ordentliche erste Saisonhälfte hingelegt. Bis zum Grevenbroich-Spiel hatte das Wilder-Team nur gegen die RheinStars und gegen Ronsdorf Niederlagen kassiert. „Ich bin teils zufrieden, teils nicht. Wir hätten viel mehr Zeit gebraucht. Aber wir haben noch alles in der Hand", zieht Wilder seine Bilanz. Doch viel Zeit, die Wunden zu lecken, haben die Knappen nicht. Bereits am Samstag kommt es zum nächsten Topspiel. S04 erwartet den UBC Münster. Münster hat die vergangen fünf Partien allesamt gewonnen, führt punktgleich mit den RheinStars Köln die Tabelle an. „Das ist eine richtig gute Mannschaft, die natürlich zu den Aufstiegsfavoriten zählt", weiß Wilder, für den die Münsteraner vor allem einen großen Vorteil haben. „Sie sind extrem eingespielt. Das ist eine Truppe, die sowohl in der Defensive als auch in der Offensive gut funktioniert. Das wird eine schwierige Aufgabe für uns."
In der Tat stellt der UBC die beste Defensive der Liga, nur 71 Punkte kassieren sie pro Partie im Schnitt. Das war auch am vergangenen Wochenende einer der Schlüssel zum Erfolg beim 89:64-Sieg gegen den TV Ibbenbüren. „Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Wir wussten, dass Ibbenbüren alles investieren würde und wir auch emotional dagegen halten müssen. Das haben wir sehr gut gelöst. Die Mannschaft war diszipliniert und fokussiert", hielt Trainer Kappenstein anschließend fest. Gegen Schalke fordert er nun eine ähnliche Leistung von seiner Mannschaft. „Schalke ist für mich einer der Anwärter auf den Titel. Das ist ein Spitzenspiel, auf das wir uns freuen", verkündet der junge Coach.
Einen wirklichen Favoriten gibt es nicht, Schalke-Trainer Wilder sieht seine Mannschaft trotz der jüngsten Klatsche in Grevenbroich auf Augenhöhe. „Ich mache mir keinen Gedanken darüber, ob jemand Favorit ist oder nicht. Was ich weiß ist, dass da zwei richtig gute Mannschaften auf dem Parkett stehen werden", prophezeit Wilder. Sein Team dürfte dabei in deutlich besserer Verfassung als gegen Grevenbroich sein. Kern und Parks haben wieder trainiert, dürften also im Vollbesitz ihrer Kräfte auflaufen. Dass die Niederlage aber dennoch in den Köpfen seiner Jungs steckt, möchte Wilder nicht verhehlen. „Natürlich ist man nach einer solchen Pleite sehr niedergeschlagen. Aber wir müssen das jetzt abhaken", fordert Wilder. Denn die Aufgaben werden nicht unbedingt leichter. Nach dem Spiel gegen Münster warten auf die Knappen noch die Begegnungen gegen Sechtem und Hagen. Da wäre ein Erfolg gegen Münster für S04 der erste Schritt, um den aus so schlecht angefangenen Wochen der Wahrheit doch noch gute Wochen zu machen (maGro/mb).
Die Spiele im Überblick:
Telekom Baskets Bonn II – BG Hagen (16:30 Uhr)
SWAP Ballers Ibbenbüren – SG Sechtem (19 Uhr)
ErftBaskets Euskirchen – BSG Grevenbroich (19:30 Uhr)
FC Schalke 04 – UBC Münster (19:30 Uhr)
BG Dorsten – Giants Düsseldorf (20 Uhr)
BSV Wulfen – RheinStars Köln (20 Uhr)
DT Ronsdorf – TV Salzkotten (20:30 Uhr, alle Samstag)