Die DT Ronsdorf und die Giants Düsseldorf sind Leidgenossen in der Regionalliga. Beide Teams haben mit Verletzungssorgen und einem kleinen Kader zu kämpfen. Am Freitag treffen die Mannschaften in Ronsdorf aufeinander. Die Laune von Gerrit Terdenge dürfte schon mal besser gewesen sein als am vergangenen Samstagnachmittag. Der Trainer der Giants Düsseldorf stand mit seiner Mannschaft vor dem Spiel gegen die RheinStars Köln. Die Lage war eigentlich ziemlich aussichtlos. Düsseldorf lief personell auf dem Zahnfleisch, und selbst bei komplettem Kader wären die RheinStars haushohe Favoriten gewesen sein. Doch die Giants taten alles, um die düsteren Vorahnungen zu vertreiben. Mit einer sehr intensiven Verteidigung stellten sie die Kölner im Rheinderby vor große Probleme. Das 67:67 nach Ende der regulären Spielzeit war eine kleine Sensation. „Meine Mannschaft hat bedingungslos gekämpft, dafür kann ich ihr nur ein Kompliment aussprechen", sagte Giants-Coach Gerrit Terdennge. Doch in der Verlängerung kam es dann noch dicker: Erst musste Sean Mc Gonagill nach zwei unsportlichen Fouls auf der Bank Platz nehmen, dann wurde auch Dijon Smith nach seinem fünften Foul von den Unparteiischen vom Feld geschickt. „Das konnten wir dann auch nicht mehr verkraften", meint Terdenge. Die RheinStars entschieden das Spiel mit 84:71 für sich, Düsseldorf stand mit leeren Händen da.
Lange können sich die Düsseldorfer das nicht mehr erlauben. Mit vier Punkten stehen sie punktgleich mit dem Aufsteiger ErftBaskets Euskirchen am Tabellenende. Doch Terdenges Nervosität hält sich noch in Grenzen. „In dieser Liga ist man mit einer Serie schnell wieder gut dabei. Von daher bin ich noch ganz entspannt", sagt Terdenge. Ein Blick auf die Verletztenliste dürfte dann aber auch ihn zumindest etwas aus der Ruhe bringen. Benjamin Luzolo (wiederaufgebrochene Verletzung am Daumen) und Jonas Jönke (Schultereckgelenkssprengung) werden in den kommenden Wochen definitiv fehlen. Hinter den Einsätzen von Sebastian Rathjen (Adduktorenzerrung) und Patrick Schiele (Comeback nach langer Verletzung) stehen noch dicke Fragezeichen. Dabei hatten die Giants schon vor einigen Wochen auf die Verletztenmisere reagiert. Mit Sean McGonagill, US-Amerikaner mit irischem Pass, legten die Düsseldorfer nach. „Die Verpflichtung war sicherlich eine Reaktion auf unsere vielen Verletzungen. Aber uns ist auch aufgefallen, dass uns in vielen Spielen nur wenige Punkte gefehlt haben. Wir hoffen, dass sich das mit McGonagill ändert. Es ist sinnvoller, jetzt schon nachzulegen als erst im Januar" erklärt Terdenge. Und McGonagill macht bisher einen sehr ordentlichen Eindruck, die Giants dürften sich also erstmal mit weiteren Transfers zurück halten. „Im Moment ist nichts geplant. Aber wie sagt man: Sag niemals nie", meint Terdenge.
Ähnlich halten es die Verantwortlichen der DT Ronsdorf. „Im Moment ist nichts in Aussicht. Aber ausschließend würde ich nichts", sagt Co-Trainer Michael Piasecki. Denn die personelle Situation der Ronsdorfer ist noch um einiges angespannter als die der Düsseldorfer. Am vergangenen Wochenende waren die Ronsdorfer nur zu siebt in Hagen. Dabei ist die Ausfallliste gar nicht mal so lang. Sven Sarcevic hat sich am ersten Spieltag einen Kreuzbandriss zugezogen, in Hagen waren zudem Spielertrainer Gordon Geib und Assan N'jai nicht mit von der Partie. Die beiden Letztgenannten sollen aber gegen Düsseldorf zurückkehren. „Das ist sicherlich sehr wichtig für uns", so Piasecki. Vor allem Geib ist ein eigentlich unersetzbarer Baustein im Ronsdorfer System. Mit ihm wollen die Ronsdorfer gegen die Giants auch ein kleines Paradox der Saison beenden. Gegen die Spitzenteams der Liga sah Ronsdorf häufig sehr gut aus, gegen Außenseiter wie zum Beispiel Euskirchen gab es überraschende Niederlagen. „Bei uns ist sehr viel von der Tagesform abhängig", weiß Piasecki. Dementsprechend hofft er, dass seine Mannschaft gegen die Giants einen guten Tag erwischt.
An der Spitze entwickelt sich derweil ein Dreikampf: Köln, Münster und Schalke haben jeweils 16 Punkte auf dem Konto. Keins der Teams möchte sich den nächsten Patzer erlauben. Die RheinStars müssen nach Salzkotten, Münster nach Bonn und Schalke empfängt die ErftBaskets Euskirchen. Ibbenbüren lädt Grevenbroich zum Verfolgerduell. Die Elephants mussten aber auch schon unter der Woche ran. In einer vorgezogenen Partie des 14. Spieltages setzten sie sich recht souverän mit 90:69 gegen den TV Salzkotten durch und feierten damit nun schon den vierten Sieg in Serie und machen dem Spitzentrio weiter Druck. (maGro/mb).
Die Spiele im Überblick:
BSV Wulfen – BG Hagen (20 Uhr)
DT Ronsdorf – Giants Düsseldorf (20:30 Uhr, beide freitags)
Telekom Baskets Bonn II – UBC Münster (16:30 Uhr)
SWAP Ballers Ibbenbüren – BSG Grevenbroich (19 Uhr)
TV 1864 Salzkotten – RheinStars Köln (19:30 Uhr)
FC Schalke 04 – SG ErftBaskets Euskirchen (19:30 Uhr)
BG Dorsten – SG Sechtem (19:30 Uhr, alle samstags)