Nach zwei Jahren harter Arbeit hatten sich letztendlich 12 Mädchen für den dreitägigen Vorbereitungslehrgang in Weinheim und das anschließende Bundesjugendlager in Heidelberg empfohlen.
Carsten Spitzlay konnte aus privaten Gründen leider nicht teilnehmen und so oblag es Pia Stemmermann und Nils Trautmann das Team zu betreuen.
Nach drei Tagen in Weinheim mit viel Pick and Roll, Automatics und so einigen Treppenläufen fuhr das Team voller Erwartung und Vorfreude nach Heidelberg, um am ersten Tag mit den Nationaltrainern Sternschritte, Fast Break und verschiedene Pentrationsvarianten zu trainieren.
Am Donnerstag dann endlich das erste Spiel. Gegen die Mitteldeutsche Auswahl konnten die WBV-Spielerinnen zwischen der dritten und neunten Minute einen vorentscheidenden 14:0-Lauf erzwingen, von dem sich die Gegnerinnen nicht mehr erholten. Das Team punktete ausgeglichen und ließ insgesamt wenig Rebounds der Ostdeutschen zu. In der zweiten Halbzeit folgte ein 20:0-Run, indem vor allem Jenny Strozyk und Lisa Bramkamp zu überzeugen wussten. Endergebnis 57:30 für das WBV-Team.
Das Spiel am Nachmittag entwickelte sich dann schon etwas schwieriger. In der Reboundarbeit waren die Spielerinnen etwas nachlässiger und ließen das Team Südwest durch zweite Chancen den Anschluss halten. Seraphina Asuamah-Kofoh konnte in ihren Kurzeinsätzen und einer 100%-igen Wurfquote die nötigen Nadelstiche setzen, um auch dieses Spiel für den WBV zu entscheiden. Endergebnis: 57:45.
Vorne von links nach rechts: Physiotherapeutin Sigrun Blauth, Jessika Schiffer, Michelle Misic (beide TSV Hagen 1860), Seraphina Asuamah-Kofoh (CB Recklinghausen), Julia Bauchmüller (Rheinstars Köln), Jasmina Hujic (Baskets Lüdenscheid/TSV Hagen 1860), Jenny Strozyk (Herner TC)
Hinten von links nach rechts: Delegationsleiter Joseph Kattur, Lena Holtz (ART Düsseldorf), Louisa Oleyniczak (Herner TC), Kim Unselt (BSV Wulfen/Herner TC), Carlotta Ellenrieder (Hürther BC), Lisa Bramkamp (NB Oberhausen), Julia Loock (Baskets Emmerich/NB Oberhausen), Assistantcoach Pia Stemmermann, Headcoach Nils Trautmann
Die dritte Partie am Freitag sollte den vorläufigen Tiefpunkt des jungen WBV-Teams darstellen. Abermals wurden einige Rebounds abgegeben und zusätzlich die Gegenspielerinnen nicht immer vor sich gehalten, was den starken Bayern zu einfachen Punkten verhalf. Kurz vor der Halbzeitpause konnte Jasmina Hujic durch einen Dreier jedoch ein 5-Punkte-Polster erschießen. In der zweiten Halbzeit setzte sich dennoch kein Team richtig ab. In der Schlussphase trug Jessika Schiffer das Team durch ihre Freiwürfe zum etwas glücklichen 58:56-Sieg. FINALE OHOHOH FINALE
Im Finale trafen die WBV-Spielerinnen mit Niedersachsen auf ein Team, mit dem es in den letzten zwei Jahren immer Probleme hatte. Aber das Team schien den Fokus bereits vor dem Spiel gefunden zu haben. Dennoch setzte sich Niedersachsen erstmal 18:11 ab. Lediglich Jenny Strozyk und Lena Holz hielten offensiv zu diesem Zeitpunkt dagegen. Eine Auszeit und ein 9:0-Lauf später, in dem die Niedersachsen allerdings auch einige leichte Würfe daneben legten, brachte die Führung vor der Pause. Nachdem die Gegner auf 28:28 ausglichen, war es Kim Unselt und Michelle Misic vorbehalten durch erfolgreiche Treffer die Führung wiederherzustellen. Zweimaliges erfolgreiches Penetrate and Pitch auf die Scharfschützin Julia Bauchmüller brachte schließlich eine 8-Punkte Führung sechs Minuten vor dem Ende. Defensiv konnten sich vor allem Julia Loock und Carlotta Ellenrieder in den Vordergrund spielen. Während Julia die stärkste Spielerin der Gegner alleine abmeldete, sorgte Carlotta mit zahlreichen Blocks und Rebounds für zusätzliche Zermürbung der Norddeutschen.
In der Schlussphase wurde die Uhr clever heruntergespielt und der Rest war dann wohl bloße Freude.
Kader feiert den Sieg
Ins All-Star-Team des Turniers wurden von den Nationaltrainern und –trainerinnen Seraphina Asuamah-Kofoh, Carlotta Ellenrieder, Jenny Strozyk und Julia Loock gewählt.
Wenn nächstes Jahr die Nominierung zum DBB-Leistungscamp erfolgt, sollte diese Quote noch ausbaufähig sein. Dann werden Pia Stemmermann und Carsten Spitzlay jedoch nicht mehr zum Kader gehören. An dieser Stelle vielen Dank an beide für die erfolgreiche Arbeit mit den 99er Mädchen.
Weitere Bilder vom Bundesjugendlager ganz am Ende des Berichts.
Jungen werden beim Bundesjugendlager „nur“ Vierter
Auch die zwölf ausgewählten Jungen des WBV Kaders machten sich am 30.09.2013 auf zum Abschlusslehrgang nach Weinheim. Der Ort liegt etwa 20 Autominuten von Heidelberg entfernt, quasi also nur ein „Katzensprung“ von dem Ort, wo dann später der große Showdown, das Bundesjugendlager, stattfinden sollte.
Headcoach Thomas Röhrich hatte mit seinen beiden Assistenten Valentin Bauer und Majdi Shaladi den Abschlusslehrgang der Jungen vorbereitet, in erster Linie wurden die wichtigsten Vorgaben und die Plays nochmals wiederholt. Abgerundet wurden die Trainingseinheiten mit viel Wurftraining und mit Freiwürfen, um die auf den letzten Turnieren weniger beeindruckende Quote zu verbessern. Beide Landestrainer, Michael Kasch und Frank Müller, waren mit angereist und begleiteten alle Trainingseinheiten.
Am 02.10.2013 machte sich der „WBV-Tross“ dann auf zur Jugendherberge in Heidelberg, die fußläufig vom Olympia-Stützpunkt nur etwa fünf Minuten entfernt liegt. Die Jugendherberge ist sehr modern eingerichtet und hat einen tollen Standard. Am Nachmittag kam es dann zur ersten Begegnung mit den Bundestrainern. Harald Stein und Alan Ibrahimagic hatten zur 120 minütigen Trainingseinheit geladen. Gemeinsam mit den zwölf bayrischen Athleten wurden bekannte Inhalte von den Bundestrainern in verschiedenen Drills wiederholt, diese erwarteten präzise Ausführung der Handlungsanweisungen und äußerten sich positiv über das Leistungsniveau beider Kader.
Das Team nach dem Training mit den Bundestrainern Alan Ibrahimagic (hinten links), Harald Stein (2. von rechts), sowie den Landestrainern Frank Müller (hinten in der Mitte links) und Michael Kasch (ganz rechts)
Am nächsten Morgen wurde es dann ernst. Der erste Gegner war ausgerechnet die Auswahl aus Bayern, mit der man tags zuvor noch gemeinsam trainiert hatte und gegen die beim Turnier in Bamberg zwei Niederlagen zu Buche standen. Nach einem beiderseits nervösen Beginn fanden sich dann aber beide Teams und es entwickelte sich ein gutes Basketballspiel, bei dem das Team des WBV dann am Ende die „Nase vorn“ hatte, 64:55 hieß es nach der Schlusssirene. Am Nachmittag kam es dann zur Begegnung mit der mitteldeutschen Auswahl. Die Jungs aus Deutschlands Osten hatten noch beim Turnier in Osnabrück überraschend einen Sieg einfahren können und auch diesmal hielten sie mit enormem Einsatzwillen lange mit. Gegen Ende des Spiels hatten sich die „WBV’ler“ dann aber absetzen können, bevor es durch einige Nachlässigkeiten dann doch noch etwas knapper wurde, als der tatsächliche Leistungsunterschied hätte vermuten lassen. 53:48 war das Endergebnis.
Vorne von links nach rechts: Marc Klesper (Telekom Baskets Bonn), Jamie Töps (Hertener Löwen), Jan-Michel Jürgens (Paderborn Baskets), Sebastian Pritz (Bayer Giants Leverkusen), David Ewald (Hertener Löwen), Jasper Günther (TSV 1860 Hagen)
Hinten von links nach rechts: Assistantcoach Valentin Bauer, Physiotherapeutin Kirsten Veith, Teammanager Mahdi Shaladi, Alexander Rogat (Vienna Timberwolves/TV Neunkirchen), Sam Nauroth (Telekom Baskets Bonn), Moritz Kremke (Bayer Giants Leverkusen),Vladimir Pinchuk (RE Schwelm), Sebastian Olbrück (Bayer Giants Leverkusen), Deniz-Can Eraslan (Bayer Giants Leverkusen), Headcoach Thomas Röhrich, Delegationsleiter Joseph Kattur
Am Freitag stand dann das letzte Gruppenspiel gegen die Auswahl aus Niedersachsen auf dem Programm. Nachdem der Einzug ins Halbfinale durch die beiden Siege bereits „klar gemacht“ worden war, sollte der Sieg vom Turnier in Osnabrück wiederholt werden. Die Auswahl aus Niedersachsen war aber von Anfang an hellwach, was man den WBV-Jungs nicht unbedingt anmerken konnte, entsprechend laut wurde es zur Halbzeit in der Kabine. Zwar gab es in der zweiten Halbzeit eine deutliche Leistungssteigerung, aber der große Rückstand aus der ersten Halbzeit konnte nicht mehr aufgeholt werden. Das Spiel wurde mit 40:54 verloren. Im Halbfinale musste dann gegen die Auswahl von Berlin ein Sieg her um das Finale zu erreichen. Nachdem das Spiel die meiste Zeit sehr „eng“ war, konnten sich die Berliner dann am Ende des Spiels etwas absetzen. „Stop the clock“ war dann in den letzten 90 Sekunden angesagt, eine Taktik die in diesem Fall an der hervorragenden Freiwurfquote der Berliner scheiterte. Die Niederlage konnte nicht mehr abgewendet werden, 35:48 war das Endergebnis.
Im Spiel um Platz Drei war der Gegner die Mannschaft der SG Südwest. Headcoach Thomas Röhrich gab in diesem Spiel einigen anderen Spielern einmal die Gelegenheit zu „starten“. Das Spiel wurde letztlich knapp verloren, auch weil „Big Man“ Vladi Pinchuk wegen einer Oberschenkelverletzung bereits in der ersten Halbzeit die Segel streichen musste.
Die WBV Mannschaft beendete das Turnier somit auf dem vierten Platz, Spieler und Trainer sind sich einig, dass da noch ein wenig mehr „drin gewesen“ wäre. Ob es letztlich zum Turniersieg gereicht hätte, das ist fraglich, der Turniersieger aus Niedersachsen war auf einigen Positionen schon sehr gut besetzt. Es darf an dieser Stelle angemerkt werden, dass von den Bundestrainern ausdrücklich eine „große Rotation“ gewünscht worden war, die der Turniersieger leider nicht präsentieren wollte oder konnte. Die Herausnahme von zwei oder drei Leistungsträgern konnten die Bankspieler zu keiner Zeit kompensieren und somit spielten verschiedene Spieler fast die ganze Spielzeit durch. Beim WBV konnten sich fast alle Spieler über eine brauchbare Anzahl von Spielminuten freuen, lediglich Marc Klesper, der Youngster, hätte sicher ein paar Minuten mehr verdient gehabt, er braucht sich aber nicht zu grämen, weil er im nächsten Jahr als 2000er Jahrgang noch einmal dabei sein darf.
Für das DBB Leistungscamp, welches zwischen Weihnachten und Neujahr diesmal in Bad Blankenburg stattfindet, wurden folgende Spieler eingeladen:
David Ewald, Jamie Töps, Mortiz Kremke, Sam Nauroth, Sebastian Olbrück und Vladimir Pinchuk.
Für die anderen Spieler (Deniz Can Eraslan, Jasper Günter, Marc Klesper, Jan-Michel Jürgens, Sebastian Pritz und Alex Rogat) heißt es jetzt sich in den Regionalcamps gut zu präsentieren um evtl. doch noch eine Chance auf eine Sichtung zu erhalten.
Traditionell wird das Turnier mit einem gemeinsamen Abendessen bei „Roseto“ beendet, der traditionelle italienische Küche bietet. Man kann auch sagen: „Es gab Pizza“! Nach einer über Jahre sicherlich unvergesslichen Dankes- und Abschiedsrede von Jasper Günter, verabschiedeten die Spieler sich dann in Richtung Jugendherberge, wo sie bei verlängerter „Aufbleibezeit“ noch über die Erfahrungen der letzten Tage diskutieren konnten. Pünktlich um 9:30 wurde dann am anderen Tag die Heimreise angetreten.
Die Coaches Thomas Röhrich, Valentin Bauer und Majdi Shaladi verabschieden sich von den Spielern, deren Eltern und interessierten Lesern der Berichte und wünschen allen Athleten weiter viel Spaß beim Basketballspielen. Besonders den Spielern, die sich vorgenommen haben, Ihre Ziele hoch zu stecken, wünschen wir die nötige Energie und die erforderliche Disziplin um diese zu erreichen.
Weitere Bilder vom Bundesjugendlager 2013:
Carlotta Ellenrieder auf dem Weg zum Korb
Jenny Strozyk im Fastbreak gegen Bayern
Mit Übersicht findet Jessica Schiffer ihre Mitspielerinnen
Jenny Strozyk penetriert zum Korb
Jessica Schiffer kontrolliert auch gegen den NBV ihre Gegenspielerin
Im Halbfinale gegen Bayern stoppt Jessica Schiffer ihre Gegenspielerin
Jessica Schiffer sucht das Anspiel auf die Center
Um jeden Ball wird gekämpft
Seraphina Asuamah-Kofoh kurz vor einem Steal gegen Bayern
Was hat der Schiedsrichter gepfiffen?