Zum Abschluss der FIBA U16 Women’s European Championship (Div. B) 2023 in Podgorica/MNE traf die deutsche Auswahl im Finale auf Gastgeber Montenegro.
In einer bis zum Ende spannenden Partie bewies das Team von Head Coach Heiko Czach die nötige Ruhe und Abgezocktheit und gewann ein stimmungsvolles Endspiel mit 65:57 (13:15, 22:13, 13:15, 17:14). Zudem wurde Clara Bielefeld zum MVP des Turniers ausgezeichnet.
Neben Clara Bielefeld (Citybasket Recklinghausen) standen Greta Gomann (Talents BonnRhöndorf) und Marija Ilic (TG Neuss) für den WBV im DBB Kader.
Clara Bielefeld, MVP der FIBA U16 Women’s European Championship (Div. B)
Gastgeber startet stimmungsvoll
Gastgeber Montenegro mit dem besseren Start und nach knapp einer Minute mit 0:5 in Führung. Deutschland kam nach drei frühen Turnovern durch den Drive von Xara Eich zu den ersten Punkten 2:5 (2.). Die U16-Mädchen wirkten zu Beginn etwas mutlos und konnten die Intensität der Montenegrinerinnen nicht matchen. Auf den folgenden 5:0-Run der Gäste reagierte Head Coach Czach mit einer Auszeit (2:10, 4.). Diese zeigte zunächst Wirkung und Clara Bielefeld fand Lilli Schultze unter dem Korb für einfache Punkte. Montenegro riss das Spiel allerdings wieder an sich und startete einen weiteren 5:0-Lauf, den Shadeh Preston mit ihrem Dreier beendete (7:15, 7.). Deutschland trotzdem insgesamt zu fehlerhaft und ohne die nötige Ruhe beim Abschluss. Marija Ilic brachte die deutsche Auswahl mit ihren vier Freiwürfen wieder ins Spiel (11:15). Greta Scholle legte nach unter komplettierte den 6:0-Lauf, der Montenegro zur Auszeit zwang (9.). Nach einer späten Leistungssteigerung lagen die DBB-Mädchen nach den ersten zehn Minuten knapp im Hintertreffen (13:15).
Nächster Gang
Keine zehn Sekunden gespielt und Deutschland ging das erste Mal in Führung. Greta Gomann ermöglichte Scholle mit ihrer akrobatischen Rettungstat den offenen Dreier zum 16:15. Deutschland davon angezündet und mit deutlich mehr Spritzigkeit in der Verteidigung. Montenegro bereits mit elf Turnovern während Deutschland durch Gomann und R. Esser auf 21:15 erhöhte (13.). Die Gastgeberinnen schlugen aber angetrieben vom Publikum zurück und verkürzten nach And-One auf 21:19. Wenige Sekunden später wechselte die Führung nach einem deutschen Ballverlust sogar (21:22, 15.). Kein Team hatte bislang ein Rezept gefunden den Gegner aus dem Spiel zu nehmen und so blieb die Partie schnelllebig. Uliana Kolesnyk brachte Deutschland nach toll ausgeführtem Play wieder in Führung (23:22). Selbige komplettierte wenige Momente später ihr Dreipunktspiel von der Freiwurflinie, nachdem Marieke Esser zuvor den vierten deutschen Dreier netzte (29:22, 17.). Bis zum Viertelende blieb die Partie ein munterer Schlagabtausch, bei dem beide Mannschaften offensive Highlights setzen konnten (33:28). Zur Halbzeit führten die U16-Mädchen nach starkem zweiten Viertel mit 35:28.
Wechselbad der Gefühle
Beide Teams gingen mit offenem Visier ins dritte Viertel. Nach Midrange-Treffer von R. Esser, verwandelte Montenegro von draußen zum 37:33 (22.). Deutschland immer wieder mit schnellen Händen und den nächsten Punkten von Eich. Der Gastgeber setzten den nächsten Punch abermals aus der Distanz und ließen sich nicht abschütteln (39:36, 24.). Defensiv gelang es den DBB-Mädchen per Ganzfeldpresse das montenegrinische Spiel zu unterbrechen und Ballgewinne zu erarbeiten. Die Punkteausbeute spiegelte dies allerdings noch nicht wider. Von der Freiwurflinie verkürzte Montenegro auf 39:38 und hatte den dritten Abschnitt bislang klar im Griff. Czach reagierte und brachte unter anderem Gomann und Ilic, die der Partie direkt ihren Stempel aufdrückten (44:40, 28.). Der Jubel des nächsten montenegrinischen Dreiers verstummte nur Sekunden später, nachdem Kolesnyk nach tollem Assist von Gomann traf (46:43). Selbige bediente kurze Zeit später Ilic, die mit ihrem Korberfolg Montenegro zur Timeout bewegte (29.). Nach dieser kam kein Team mehr zum Zug und Deutschland ging mit knapper Führung ins Schlussviertel (48:43).
Abgeklärt
Das Spielgeschehen blieb auch im vierten Viertel zunächst identisch zu den ersten 30 Minuten. Deutschland verteidigte seinen knappen Vorsprung, musste sich seine Punkte aber weiterhin hart erarbeiten. Bielefelds And-One holte die deutsche Bank das erste Mal so richtig aus den Sitzen (56:50, 33.). Montenegro verkürzte, ehe Bielefeld erneut mit Foul finishte (60:54). Danach folgte auf beiden Seiten Leerlauf, was Deutschland zu diesem Zeitpunkt eher recht sein konnte als Montenegro (37.). In der Crunchtime legte Schultze vor – 62:55 – eher Montenegro per Floater antwortete und Deutschland die Auszeit nahm (62:57). Mit ablaufender Shotclock stieß Scholle mit ihrem And-One die Tür zum Titel auf (64:57). Der folgende Dreier der Gäste fiel nicht und Deutschland machte den Sieg von der Freiwurflinie klar (65:57).
„Charakter bewiesen“
Head Coach Heiko Czach zog folgendes Fazit: „Gestern der Aufstieg, heute die B-Europameisterschaft. Das ist schon ein tolles Gefühl. Montenegro hat sich als würdiger Gegner erwiesen, der mit dem heimischen Publikum im Rücken sehr körperlich gespielt hat. Wir haben einen Moment gebraucht um uns an diese Spielweise zu gewöhnen haben den Kampf dann aber voll angenommen. Insgesamt hat die Mannschaft wieder ihren Charakter bewiesen und konnte sich für den hohen Aufwand der letzten Wochen belohnen. Für uns geht damit ein toller Sommer zu Ende und ich bin unfassbar stolz auf den Staff und das Team. Wir haben außerdem über die Zeit hier sehr viel Zuspruch für unser Auftreten bekommen, was ein tolles Zeichen ist.“
Quelle: DBB