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Binnen weniger Stunden verwandelte sich die beschaulich plätschernde Erft in einen alles mitreißenden Strom. Für Bad Münstereifel die absolute Katastrophe.

Auch den Basketballern der heimischen Erftbaskets haben die Wassermassen übel mitgespielt. Die Sporthallen sind im wahrsten Sinne des Wortes abgesoffen, das gesamte Equipment von der 24-Sekunden-Anlage bis zu den Bällen ist verloren.

WBV-Präsident Uwe J. Plonka besuchte am Donnerstag, 26. August 2021 die Erftbaskets in Bad Münstereifel und machte sich gemeinsam mit den Vereinsverantwortlichen Markus und Frank Beier sowie Phillip Sparwasser, Trainer der Regionalliga-Herren, ein Bild von der Lage.

Uwe, wie bist du überhaupt nach Bad Münstereifel durchgekommen?

Schon die Anfahrt war eine Odyssee, da die Autobahn A1 ebenfalls teilweise zerstört wurde. Bad Münstereifel kann man also nicht mehr direkt anfahren, sondern man muss Umwege über die Dörfer nehmen. Auch in die Stadt selbst kommt man nicht mehr mit dem Auto. Man muss außerhalb parken und zu Fuß weiter, da die Infrastruktur weitestgehend noch zerstört ist.


Wie ist die aktuelle Lage vor Ort?

Wir haben die Haupthalle des Vereins besucht und ich bin entsetzt über das Ausmaß der Zerstörung. Frank und Markus Beier haben mir genau gezeigt, welche Wege das Wasser an den beiden verheerenden Tagen im Juli genommen und mit welcher Wucht die Flut dort zugeschlagen hat. Ich habe Gebäude gesehen, in denen das Wasser in einer Höhe von bis zu drei Metern gestanden hat. Unglaublich.


Auch die Bürgermeisterin von Bad Münstereifel Sabine Preiser-Marian hat euch empfangen.

Schon der Weg zum Rathaus war abenteuerlich, in dieser zerstörten Stadt ist es aktuell gar nicht so nicht einfach von A nach B zu kommen. Auch das Rathaus ist betroffen. Ein Teil ist beschädigt, während der andere Teil noch in Betrieb ist. Der Bereich im Obergeschoß, in dem die Verwaltung, der Ratssaal und die Bürgermeisterin sitzen, ist halbwegs in Takt. Die Bürgermeisterin, deren Telefon im 5-Minuten-Takt klingelte, hat auf jeden Fall Unterstützung zugesagt.


Gab es konkrete Ergebnisse?

Durch unser Gespräch wurde der Bürgermeisterin bewusst, dass die Erftbaskets der größte Verein in Bad Münstereifel ist und das Regionalligateam der Herren von Trainer Sparwasser die am höchsten spielende Mannschaft im Amateurbereich aller Vereine und Sportarten im Kreis ist. Die Stadt selbst hat keinen Sportausschuss, das wird dort über andere Ressorts abgewickelt, aber die Bürgermeisterin will sich kümmern und mit der Rektorin des Gymnasiums sprechen. Dort gibt es zwar nur eine Einfachhalle, aber eine recht gute und so könnten die Spieler wenigstens wieder ins Training einsteigen.


Welche Hilfe kann der WBV den Erftbaskets anbieten?

Erst einmal mit Bällen und weiteren Materialien. Natürlich habe ich weitere Hilfe im Rahmen unserer Möglichkeiten zugesagt. Zwischenzeitlich habe ich mit dem Deutschen Basketball Bund gesprochen. Auch der DBB ist bereit dem Verein mit Materialien zu helfen. Der Verein hat eine erste Liste erstellt, was genau gebraucht wird. Vielleicht veranstaltet ja der eine oder andere Verein aus der Nachbarschaft ein Benefizspiel für den gebeutelten Verein.


Wie schätzt du die Situation für den Verein ein?

Auch wenn Bad Münstereifel von manchen als das liebevolle „kleine gallische Dorf“ bezeichnet wird, darf man nicht vergessen, wie populär der Basketball dort ist. Die hatten vor Corona zu ihren Spielen oft an die 1.000 Zuschauer. Diesen Verein hat es also zweifach getroffen, erst durch Corona und jetzt noch die Flut.

Die DJK Konvikt Bad Münstereifel ist ein Traditionsverein, der sehr eng mit der Geschäftswelt von Bad Münstereifel verbunden ist. Es gibt dort ja ein großes Outletcenter mit sehr vielen kleinen Geschäften, die alle zerstört worden sind. Ich konnte mir auch von der Zerstörung der Geschäfte vor Ort ein Bild machen und bin wirklich entsetzt, was die Flut dort angerichtet hat. Da ist wirklich absolut alles kaputt. Es gibt teilweise noch immer keinen Strom. Wasser muss noch abgekocht werden. Überall wird gebaggert, gehämmert und geschuftet. Gerade diese kleinen Geschäfte gehören aber zu den Sponsoren des Vereins. Das wird schwierig.

Die Erftbaskets sind ein Verein des WBV, mit fast 200 Jugendlichen, und die Verantwortlichen werden sich kreativ etwas einfallen lassen müssen, damit die vielen jungen Mitglieder nach der langen Coronapause wieder an den Ball kommen. Auch die Bürgermeisterin betrachtet den Sport als systemrelevant und findet es wichtig, dass den Kindern so schnell wie möglich wieder Sportangebote gemacht werden können.


Wie lautet dein persönliches Fazit deines Besuchs in Bad Münstereifel?

Es war ein guter Besuch und ich glaube, es hat geholfen, dass ich heute vor Ort war. Auch für die Bürgermeisterin ist ein Besuch eines Verbandspräsidenten nicht alltäglich. Ich hoffe, dass der Basketball, den ich ihr mitgebracht habe, sie jetzt täglich an unsere Erftbaskets erinnert, damit sie so schnell wie möglich weitere Hallenkapazitäten besorgt.

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Foto von links nach rechts
Markus Beier, Abteilungsleiter Basketball Erftbaskets
Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian
WBV-Präsident Uwe J. Plonka
Phillip Sparwasser, Trainer Herren Regionalliga Erftbaskets
Frank Beier, Geschäftsführer der Erftbaskets

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