Die WWU Baskets Münster haben einen drohenden Alleingang des FC Schalke 04 verhindert in der Regionalliga der Herren. Die bisher noch ungeschlagenen Königsblauen mussten sich beim amtierenden Vizemeister mit 86:99 geschlagen geben. Zugleich übernahmen die Münsteraner damit auch die Tabellenführung im WBV-Oberhaus.
Dabei legten die Schützlinge von Trainer Philipp Kappenstein den Grundstein zum Erfolg gleich im ersten Viertel. Über 5:0 und 18:10 sicherte sich Münster den ersten Durchgang gleich mal mit 28:18. Die Schalker, die ohne den US-Amerikaner Ray Penn klar kommen mussten, der kurzfristig seinen Vertrag aufgelöst hatte, fanden auch im zweiten Viertel nicht wirklich in die Partie. Immer, wenn sie mal verkürzten, hatte Münster wieder eine Antwort parat. Es war offensichtlich, dass das Team von Trainer Raphael Wilder die Option Penn, der zumeist von der Bank kam und für frische Power sorgte, schmerzlich vermisste. So lag Münster auch zur Halbzeit mit 45:34 vorn. Und auch nach dem Seitenwechsel hatte Münster vor großartigere Kulisse das Heft immer in der Hand. Zumeist führten die Hausherren zweistellig und lagen so auch vor dem letzten Viertel mit 69:58 vorne. Im letzten Durchgang brannte dann ebenfalls nichts mehr an. Münster baute den Vorsprung zwischenzeitlich sogar auf 89:75 aus und damit war die Partie drei Minuten vor der Schlusssirene im Prinzip entschieden. „Wir haben es einfach nicht geschafft, den Rückstand aus dem ersten Viertel aufzuholen. Münster hat mit einer hohen Energieleistung gespielt und wir konnten dadurch nicht das Momentum auf unsere Seite ziehen“, gestand Wilder die nicht unverdiente Niederlage ein. Für ihn lag der Knackpunkt der Partie in den ersten zehn Minuten: „Wir haben erneut, wie bereits in jedem Spiel in dieser Saison, ein richtig schwaches Auftaktviertel abgeliefert. Wir waren einfach nicht präsent und haben Münster zu viele Möglichkeiten gegeben.“
Für eine kleine Überraschung sorgte Aufsteiger SV Hagen-Haspe. Das Team von Trainer Uli Overhoff setzte sich mit 76:65 (36:26) beim BSV Wulfen durch und feierte damit seinen zweiten Sieg. Erstmalig konnten die Gäste dabei auf ihren neuen Center Julius Dücker zurückgreifen. Der erfahrene Big Man (zuletzt Schwelm) kann auf jahrelange Zweitliga-Erfahrung verweisen und soll dem Neuling die nötige Präsenz unter beiden Körben bringen und natürlich auch seine Routine einbringen. Schon in Wulfen scheint dies funktioniert zu haben. Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel (16:16) legten die Gäste, bei denen Debütant Dücker sechs Punkte zum Sieg beisteuerte, einen 13:0-Run hin und führten zur Pause mit 36:26. Nach dem Seitenwechsel schienen die Wölfe aus Wulfen aber wie erwartet das Spiel an sich zu reißen. Nach einem zwischenzeitlichen 15:0-Run lagen sie sogar mit 45:43 vorne, doch diese Führung sollte nicht lange Bestand haben. Unter den Brettern hatten die Hausherren nach wie vor Probleme, aus der Distanz wollte kaum ein Schuss gelingen und unzählige Turnovers machten es den Hagenern, bei denen besonders Florian Tomann (21 Punkte) und Oscar Luchterhandt (14) neben dem US-Amerikaner Derek Raymond (13) zu gefallen wussten, leicht. Auf Seiten der Gastgeber trugen sich lediglich Philip Günther (10), Javier Nasarre (12) und Chris Brown (10) knapp zweistellig ins Scoreboard ein. Entsprechend enttäuscht war BSV-Coach Maik Berger: „Wir haben in der ersten Halbzeit mehr Turnovers als Würfe gehabt. Wenn man sich in jeder Halbzeit ein derart schwaches Viertel erlaubt, kann man gegen keine Mannschaft der Liga bestehen.“
Den zweiten Sieg in Folge feierte die SG Sechtem. Das Toros-Team von Trainer Meik Bassem setzte sich im Derby gegen die Bundesliga-Zweitvertretung der Telekom Baskets Bonn mit 93:88 (20:32, 23:22, 25:18, 25:16) durch. Dabei zeigten die Hausherren Moral. Denn nach einem besonders in der Defensive „unterirdischen“ ersten Viertel, kamen die Toros zurück ins Spiel und entschieden besonders die zweite Halbzeit (50:34) für sich. Deyon Doekhi, mit 22 Punkten Topscorer, Nils Isermann (16), Chris Scholtes (18) und der US-Amis Timothy Mitchell (16) übernahmen nun mehr und mehr die Verantwortung und am Ende sprang nach einem sehr temporeichen Lokalfight ein nicht unverdienter Sieg heraus.
Im zweiten Derby des fünften Spieltages mussten sich die Elephants aus Grevenbroich ART Düsseldorf mit 74:82 geschlagen geben. Obwohl die Gäste unter der Woche noch mit einem Blitztransfer auf den Ausfall von US-Import Davon Roberts reagierten, standen sie am Ende mit leeren Händen da. Der Neue legte zwar bei seinem Debut gleich ein Double/Double aufs Parkett, doch unterm Strich bemängelte Elephants-Coach Hartmut Oehmen den lange Zeit zu mutlosen Auftritt seiner Schützlinge. Erst als sein Team bereits nahezu hoffnungslos mit 48:69 zurück lag, kämpfte es sich noch einmal mit dem Mut der Verzweiflung zurück in die Partie, doch am Ende kam die Aufholjagd zu spät. (mg)
5. Spieltag im Überblick
BG Hagen – TV Salzkotten 83:85
SG Sechtem – Telekom Baskets Bonn 2 93:88
ART Düsseldorf – BSG Grevenbroich 82:74
WWU Münster – FC Schalke 04 99:86
Giants Düsseldorf – TV Ibbenbüren 69:78
BBG Herford – BG Dorsten 86:99
BSV Wulfen – SV Hagen-Haspe 65:76