Oje, Münster: Da gewinnt der UBC das Spitzenspiel der Herren-Regionalliga gegen die RheinStars Köln und eigentlich schien alles für den Aufstieg vorbereitet. Doch dann leisten sich die Münsteraner nun am vergangenen Wochenende bei der BG Dorsten einen folgereichen Ausrutscher (85:89). Denn parallel gewinnen die RheinStars ihr Spiel gegen die Giants Düsseldorf und damit sind beide Teams vor den letzten drei Begegnungen punktgleich. Münster muss noch mal gewaltig um dem Aufstieg zittern.
„Das ist sehr bitter für uns. Wir hatten uns das alles sicherlich anders vorgestellt", ärgert sich UBC-Coach Philipp Kappenstein. Ausgerechnet in den letzten Begegnungen der Saison zeigt seine Mannschaft, die bisher so stabil agiert hatte, Nerven. In Dorsten spielte der UBC ungewohnt zerfahren, zudem verlor das Kappenstein-Team die Begegnung – wie schon gegen die Giants Düsseldorf – in den Schlussminuten. Also doch ein bisschen Nervosität in der entscheidenden Phase der Saison? Gut möglich, immerhin gibt es in Münster nur wenige Spieler, die vorher schon in höheren Ligen Erfahrung gesammelt haben. Doch zumindest Kappenstein sollte so schnell nichts aus der Ruhe bringen, immerhin hat der junge Coach schon mal mit dem BSV Wulfen den Aufstieg geschafft. Dementsprechend versucht er jetzt auch, die Aufregung wieder zu drosseln. „Wir müssen das Spiel in Dorsten ganz schnell abhaken. Wir haben es noch immer in der eigenen Hand. Ab jetzt zählen nur noch unsere drei restlichen Begegnungen", verkündet Kappenstein.
Los geht es gegen die Reserve der Telekom Baskets Bonn. Die kassierte am vergangenen Wochenende eine 67:98-Pleite gegen die BSG Grevenbroich. Das sollte also für den UBC machbar sein. Und einen kleinen Trost für die Münsteraner gibt es dann ja doch noch: Trotz der Niederlage führt der UBC weiterhin die Tabelle an. Denn der direkte Vergleich mit den RheinStars Köln endet unentschieden. Beide Teams haben ihre Heimspiele mit drei Punkten Vorsprung gewonnen. Nun zählt der Korbquotient, also der Quotient aus allen getroffenen und allen kassierten Körben während der Saison. Dort hat Münster momentan noch die Nase vorn. Aber wie knapp. Münster kommt auf einen Quotienten von 1,16; die RheinStars auf einen von 1,15.
Das Rennen um den Aufstieg ist also komplett offen. Das wissen auch die RheinStars. „Die Spannung ist eigentlich kaum noch zu überbieten", meint Geschäftsführer Stephan Baeck. Der Europameister dürfte ziemlich froh sein, dass es drei Spieltage vor dem Ende noch so eng ist. Denn die Saison der Kölner glich bisher einer Achterbahnfahrt. Gestartet als großer Aufstiegsfavorit, der schnell auf dem Boden der Tatsachen landete. Es folgte der Trainerwechsel von Mario Kyriasoglou zu Jo Strasser und dann eine starke Serie. Erneuter Rückschlag bei der Niederlage im Spitzenspiel gegen Münster, und jetzt wieder die neu eröffneten sehr großen Chancen auf den eigentlich eingeplanten Aufstieg. Doch dafür braucht es weitere Siege, am besten deutliche. Das weiß auch Baeck. „Wir müssen nun gerade in den verbleibenden Heimspielen vor unseren Fans ein Feuerwerk abbrennen und bis zur letzten Sekunde Vollgas geben. Jedes Pünktchen kann am Ende den Ausschlag geben", so Baeck. Gegen den kommenden Gegner werden die Kölner aber im Vorfeld wohl kaum über die Höhe des Sieges nachdenken. Sie sind vorgewarnt: Immerhin hat Salzkotten am vergangenen Wochenende erst den FC Schalke 04 mit 97:91 geschlagen, überragender Mann dabei war US-Amerikaner Daryl Arnold mit 30 Punkten. Die RheinStars sollten also auf der Hut sein. Salzkotten muss erst mal geschlagen werden, ehe man wieder den Korbquotienten ins Visier nimmt. Nicht, dass es ihnen wie Münster in Dorsten ergeht. (maGro/mb)
24. Spieltag
BG Hagen – BSV Wulfen (Fr., 201.5 Uhr)
SG Sechtem – BG Dorsten (18.15 Uhr)
RheinStars Köln – TV Salzkotten (19 Uhr)
UBC Münster – Telekom Baskets Bonn II (19 Uhr)
Giants Düsseldorf – DT Ronsdorf (19 Uhr)
ErftBaskets Euskirchen – FC Schalke 04 (19.30 Uhr)
BSG Grevenbroich – SWAP Ballers Ibbenbüren (19.30 Uhr, alle Samstag)