Es ist vielleicht das wichtigste Spiel der Regionalliga-Saison: Am Samstag empfängt der Tabellenzweite UBC Münster den Spitzenreiter RheinStars Köln. Die Situation vor dem Spiel: Beide Teams haben 30 Punkte auf dem Konto.
Da die RheinStars das Hinspiel mit drei Punkten Vorsprung gewonnen haben, führt das Team von Jo Strasser die Tabelle an. Vor dem Spitzenspiel haben wir mit dem Münsteraner Coach Philipp Kappenstein gesprochen.
Herr Kappenstein, ausgerechnet vor dem Spiel gegen die RheinStars Köln hat ihre Mannschaft nach einer langen Siegesserie gegen die Giants Düsseldorf mal wieder verloren. Wie bitter ist das für ihre Truppe?
Das ist natürlich absolut suboptimal verlaufen. Düsseldorf ist im Moment in herausragender Verfassung, da muss man auch mal ein Kompliment an die Giants machen. Sie haben uns ganz klar unsere Defizite aufgezeigt. Kämpferisch war das zwar ganz ok von uns, aber man hat schon gemerkt, dass das Spiel gegen Köln irgendwo im Hinterkopf steckte.
Direkt am Tag nach dem Spiel gegen Düsseldorf kassierte ihre Mannschaft eine deutliche 79:106-Klatsche im WBV-Pokal-Viertelfinale bei der BSG Grevenbroich. Ist ihr Team zum ungünstigsten Zeitpunkt in eine Formkrise geraten?
Gegen Grevenbroich lagen wir eigentlich von Anfang an zehn Punkte hinten. Die Grevenbroicher hatten einfach einen sehr guten Tag erwischt, wir sind eigentlich nur hinterher gelaufen. Als es dann acht Minuten vor dem Ende immer noch zehn Punkte waren, haben wir uns dazu entschieden, unsere Schlüsselspieler zu schonen. Die Belastung mit den beiden Spielen am Wochenende war enorm, wir wollten keine Verletzung riskieren. Die Liga hat ganz klar Priorität.
Ihre Mannschaft war bisher das Sonnenkind der Liga, hat vor dem Giants-Spiel nur drei Niederlagen in der gesamten Saison kassiert. Wie geht sie jetzt mit der Doppelniederlage am Wochenende um?
Es wäre natürlich gelogen, wenn ich sage, dass uns das komplett kalt lässt. Aber vielleicht hat es auch Positives: Wir haben nochmal ganz klar unsere Probleme aufgezeigt bekommen und werden da bis zum Köln-Spiel dran arbeiten. Zumal wir nach Niederlagen bisher eigentlich immer gestärkt zurückgekommen sind, ich denke da zum Beispiel an das Spiel gegen Hagen.
Die Tabellenführung ist nach der Niederlage in Düsseldorf erstmal futsch. Wie hat sich damit die Ausgangslage vor dem Spiel gegen die RheinStars verändert?
Meiner Meinung nach eigentlich kaum. Schon vor dem Düsseldorf-Spiel war klar, dass wir gewinnen müssen. Sonst hätten die RheinStars ebenfalls vorne gelegen, da sie dann den direkten Vergleich gewonnen haben. Jetzt dürfen wir nur auf keinen Fall verlieren: Dann sind es zwei Punkte Rückstand auf die RheinStars, zusätzlich haben die Kölner den direkten Vergleich gewonnen. Für uns geht es um alles.
Fällt am Samstag eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf?
Es ist ja kein Geheimnis, dass der Gewinner von Samstag sehr große Chancen auf den Aufstieg hat.
Die RheinStars scheinen nach dem Trainerwechsel nochmal ein wenig stärker geworden zu sein. Wie schätzen sie das Team ein?
Schon in der Hinrunde haben sie alle Spitzenspiele gewonnen, sie sind individuell überragend besetzt. Am Samstag spielen sicherlich die zwei Teams gegeneinander, die bisher am konstantesten waren. Aber ich schätze die Chancen auf 50/50, schon im Hinspiel waren wir mit den RheinStars auf Augenhöhe.
Sie spielen zu Hause. Ist das ein Faktor?
Ja, definitiv. Ich hoffe, dass der Funke vom Spielfeld auf die Fans direkt überspringt. Dann ist der Heimvorteil durchaus etwas, was uns nochmal die letzten Prozentpunkte geben kann.
Wird es voll?
Ja, auf jeden Fall. 900 Zuschauer passen offiziell in die Halle, ein Großteil der Tickets ist schon im Vorverkauf weg gegangen. Es kann gut sein, dass es keine Abendkasse geben wird. Aber das habe sich die Jungs auch absolut verdient mit ihren bisherigen Saisonleistungen. Ich freue mich auf das Spiel. (maGro/mb).
Kurz vor dem Ende der Wechselfrist haben einige Regionalliga-Teams nochmal nachgelegt. Hier eine Übersicht der Transfers:
Schalke 04: Daniel Boahene (BG Dorsten), Nikita Khartchenkov (Phoenix Hagen)
BSV Wulfen: Javier Nassare (FC Schalke 04)
ErftBaskets Euskirchen: Phil Godfrey (vergangenen Saison Telekom Baskets Bonn II), Nik Syrrakos (TSV Dachau)
Telekom Baskets Bonn II: David Golembiowski (Meckenheim)
Die Spiele am Wochenende:
BG Hagen – TV Salzkotten (20:15, Freitag)
SG Sechtem – Giants Düsseldorf (18:45 Uhr)
UBC Münster – RheinStars Köln (19 Uhr)
SWAP Ballers Ibbenbüren – Telekom Baskets Bonn II (19 Uhr)
FC Schalke 04 – BG Dorsten (19:30 Uhr)
ErftBaskets Euskirchen – BSV Wulfen (19:30 Uhr)
BSG Grevenbroich – DT Ronsdorf (19:30 Uhr, alle Samstag)