Gute Vorbereitung in Frankfurt
Die Spielerinnen und Spieler der Auswahlmannschaften des Jahrgangs 99 und jünger trafen sich in Frankfurt zum Leistungscamp. Um in der Sportschule des Landessportbundes Hessen für eine Woche die optimalen Trainingsmöglichkeiten zu nutzen.
Die große Dreifachhalle befindet sich „unter einem Dach“ mit den Zimmern, der Kantine und einem Schwimmbad, welches allabendlich zum „Cooldown“ und allgemeinen Entspannung genutzt werden konnte. Durch die Nähe zum Frankfurter Flughafen gab es zudem gelegentlich die Möglichkeit, fliegende Flugzeuge aus nächster Nähe zu beobachten, es verwunderte, dass einigen anderen Gästen dieser seltene Anblick offensichtlich missfiel.
Unter den Augen ihrer Trainer und den Landestrainern Michael Kasch und Frank Müller bereiteten sich die jungen Basketballer auf das in knapp sechs Wochen stattfindende Bundesjugendlager in Heidelberg vor.
Im Fokus der Arbeit stand besonders der Feinschliff an den taktischen Vorgaben des Deutschen Basketballbundes und die individuelle Förderung. In wieweit die Spieler die Inhalte bereits umsetzen konnten, zeigte der weibliche Kader in einem und der männliche Kader in zwei Testspielen gegen die Auswahlmannschaften aus Hessen.
Die Mädchen zeigten ein schnelles Spiel welches durch intensive Verteidigungsarbeit knapp gewonnen werden konnte. Dabei konnte der Headcoach Carsten Spitzlay und sein Assistent Nils Trautmann auf nur acht gesunde Spielerinnen zurückgreifen. Diese präsentierten sich in einer guten Form und konnten wichtige Punkte im Kampf um eins der begehrten Tickets für das Bundesjugendlager sammeln. „Die Entscheidung, wen wir zum Bundesjugendlager mitnehmen fällt uns nicht einfach, da wir viele Spielerinnen haben, die sich durch unterschiedliche Qualitäten auszeichnen“, so die Teammanagerin Pia Stemmermann.
Headcoach Thomas Röhrich und seine beiden Co-Trainer Valentin Bauer und Majdi Shaladi (Kader 99 männlich) hatten einen abwechslungsreichen Lehrgangsplan vorbereitet. Gleich Sonntag, am Anreisetag, wurde der obligatorische Athletiktest für beide Kader durchgeführt. Dabei wurden z.B. Sprunghöhe, Antrittsschnelligkeit, Passweite ermittelt und Daten wie Körperhöhe, Reichhöhe, Spannweite und Gewicht aufgenommen. Der abschließende „Beeptest“ war sehr anstrengend und wird einigen Langzeiturlaubern wohl noch länger im Gedächtnis bleiben.
Das von den Bundestrainern vorgegebene Curriculum hatte bei der Erstellung der Lehrgangspläne eine maßgebliche Rolle gespielt und so wechselten sich defensive und offensive Inhalte munter ab. Täglich gab es mindestens zwei, an zwei Tagen gar drei, Trainingseinheiten. Im Vorfeld wurde bereits für den Mittwochabend ein Freundschaftsspiel gegen die Landesauswahl aus Hessen verabredet. Die Jungs zeigten sich trotz der hohen Trainingsbelastung in guter Spiellaune und konnten nach kurzer Gewöhnung an die ruppige Verteidigungsweise der Hessen das Spiel unter Kontrolle bringen und sicher mit 13 Punkten Vorsprung gewinnen.
Unser neuer Landestrainer Frank Müller war bereits am Sonntag mit angereist und begleitete alle Trainingseinheiten der Jungen und auch der Mädchen bis zum Mittwochmorgen. Dann fand ein „fliegender Wechsel“ statt und Michael Kasch unser „alter“ Landestrainer reiste an. Auch er stand bei allen Trainingseinheiten mit Rat und Tat zur Verfügung, so dass Athletinnen und Athleten jederzeit mehrere kompetente Trainer zur Verfügung standen.
Am Donnerstag stand ein Ruhetag auf dem Programm. Dieser wurde zu einem Ausflug in einen nahgelegenen Kletterwald genutzt. Verletzungsbedingt konnten nicht alle Spieler die verschiedenen Routen erklettern, aber die Kletterer schienen die ungewohnte Umgebung sehr zu genießen. Sebastian Olbrück und Teammanager Majdi Shaladi hatten sich kurz vor Schluss noch die schwierigste Route vorgenommen und berichteten, dass der Sprung über eine 1,60m breite Unterbrechung in einem Steg in 24m Höhe schon einen ordentliche Herausforderung gewesen sei.
Physiotherapeutin Sigrun Blauth hatte leider während des Lehrgangs alle Hände voll zu tun, die Kader wurden aber von ihr bestens betreut.
Die letzten Trainingseinheiten am Freitag waren sehr stark von der Anstrengung der Vortage geprägt, der ein oder andere Athlet mag auch beim Klettern Muskeln gereizt haben, die beim Basketball nicht so stark beansprucht werden. Die angereiste Stützpunkttrainerin Susanne Biemer konnte jedenfalls aus den gemachten Beobachtungen keine neuen Erkenntnisse über den Leistungsstand des Kaders mitnehmen.
Auf dem Heimweg hatte Thomas Röhrich ein weiteres Spiel mit den Hessen verabredet und man traf sich in der Sportschule in Grünberg, etwa 20km östlich von Gießen. Die Auswahl aus Hessen brannte auf „Revanche“, die wie sich später herausstellte auch gelang. Ganze 10 Punkte gelangen dem stark dezimierten WBV Team bis zur Halbzeit. Die Luft war im wahrsten Sinne des Wortes „raus“. Trotz der großen Erschöpfung gelang es immerhin die zweite Halbzeit zu gewinnen und so konnte das Ergebnis noch in Grenzen gehalten werden. Am Ende hieß es: „16 tief“.
Bereits am nächsten Wochenende steht ein Turnier in Osnabrück an, bei dem sich der WBV unter anderen auch mit den Kadern aus Berlin und Niedersachsen messen wird, dann geht es in zwei Wochen noch zum Turnier nach Bamberg.
Für die jungen Damen steht noch ein Lehrgang in Kaiserau und das Turnier in Bamberg an.
Wer für den Westdeutschen Basketball-Verband beim Bundesjugendlager in Heidelberg spielen darf, entscheidet sich in den nächsten Wochen. Eine intensive Zeit steht nun an, die ebenso wie der Beginn der Schule und der Start in die neue Saison den Mädels und Jungs aus Nordrhein- Westfalen einiges abverlangen wird.
Hier einige Bilder vom Leistungscamp der 99er in Frankfurt.