In den drei Finalspielen (99/2000w, 99m, 2000m) des Landesverbandsturniers in Berlin am vergangenen Sonntag kam es jeweils zum Aufeinandertreffen des Gastgebers und der Mannschaften des WBVs. Während der Kader 2000 männlich sein Spiel gewinnen konnte, mussten die 99er-Jungen die Überlegenheit des Gegners anerkennen und die 99erinnen sich nach hartem Kampf und Verlängerung geschlagen geben.
Wie in jedem Jahr war das Berliner Turnier wieder ein Highlight Im Kalender der Landesauswahlmannschaften. Ein großer Tross von drei Mannschaften machte sich am Freitagmorgen auf den Weg nach Berlin, ein 15 km Stau kurz vor Magdeburg verlängerte die ohnehin schon lange Anreisezeit um eine weitere Stunde. Ein paar wenige Kilometer hinter Magdeburg kreuzt die A2 die Elbe, die als Fluss nicht mehr erkennbar war. Derartig breit standen die Wassermassen in der Landschaft, dass man gar nicht erkennen konnte, wo der eigentliche Flusslauf war. Trotz der starken Verzögerung waren dann aber alle Mannschaften pünktlich am Spielort.
Die Mädchen starteten am Freitagnachmittag mit einem 39-30 Sieg gegen Niedersachsen. Einfache Chancen wurden vergeben, doch wurde das Spiel über die Verteidigung ausgeglichen gestaltet. In der zweiten Halbzeit konnte das Coaching-Staff (HC Carsten Spitzlay, AC Nils Trautmann, TM Pia Stemmermann) die „tiefere“ Bank ausgespielen und mit einem Lauf zum Ende der 2. Halbzeit in drei Minuten von 28-29 auf 39-30 davonziehen!
Nach kurzem Fußmarsch zur anderen Spielhalle folgte am selben Abend das Spiel gegen Hamburg, welches deutlich mit 54-24 gewonnen wurde.
Leider war der Gegner kein echter Prüfstein und die notwendige Konsequenz in Angriff und Verteidigung nur phasenweise vorhanden. Die Mannschaft muss mehr Siegeshunger zeigen. Trotzdem gab es positive Ansätze, wie u.a. auch das verbesserte Kommunikationserhalten, an welchem beim letzten Lehrgang im Bochum mit dem Sportpsychologen Christian Zepp von mentaltalent.de der Deutschen Sporthochschule in Köln, gearbeitet wurde.
Durch diese zwei Siege war das Team Sieger der Vorrunde und die Plätze 1-4 wurden am Samstag und Sonntag in Gruppenspielen ausgespielt
Das erste Spiel gegen SG Südwest war durch verschiedene Läufe, Unkonzentriertheiten im Angriff, vergebene Korbleger, Fehlpässe, in der Verteidigung falsche Rotationen, kein aggressives Rebounding mit Ausboxen gekennzeichnet. Wieder war die „tiefere“ Bank den ausschlaggebenden Faktor für den am Ende deutlichen 55 – 39 Sieg.
Erneut gegen Niedersachsen forderte die hohe Belastung des Turniers die ersten Ausfälle. Die höhere Konzentration als in den vorhergehenden Spielen ist am Ergebnis zur Halbzeit (26-13) ablesbar. Durch Nachlässigkeiten in der zweiten Halbzeit konnte Niedersachsen auf vier Punkte in der 17. Spielminute verkürzen. In den restlichen Minuten wurde wieder konzentriert gearbeitet und der Vorsprung auf 18 Punkte zum 45-27 Sieg ausgebaut.
Im letzten Spiel des Turniers zwischen den bislang ungeschlagenen Teams aus dem WBV und Berlin kam es zum „Herzschlagfinale“. Berlin startete stark und führte zur Halbzeit mit zehn Punkten, kleine Fehler machte die Hauptstädterinnen stark. In der zweiten Halbzeit wurde der Rückstand aufgeholt, so dass das WBV-Team kurz vor Schluss mit einem Punkt in Führung gehen konnte. Durch einen Foulpfiff 5 Sekunden vor Spielende konnte die Berliner Landesauswahl das Spiel von der Freiwurflinie ausgleichen. Hier sammelten sie auch die entscheidenden Punkte in der Verlängerung und konnten so ihr Turnier 41-45 gewinnen.
Das Fazit von Headcoach Carsten Spitzlay und seines Staffs lautet: Konzentriert spielen, kleine Fehler werden auf dem Level direkt bestraft, einfache Dinge müssen besser gemacht werden. Konzentriert den Passweg verteidigen, ausboxen, rebounden wollen usw.. Dies wird bei den kommenden Maßnahmen sicherlich im Mittelpunkt stehen!
Für den Kader 99m gab es zunächst eine Überraschung, das für den Abend angesetzte Spiel musste ausfallen, weil die gegnerische Mannschaft nicht antreten konnte. „Kopfläuse“ waren noch vor Abreise festgestellt worden, sodass alle Mannschaften des Gegners noch vor Abreise zunächst einer medizinischen Haarwäsche unterzogen wurden. Das geplante Spiel musste also auf den nächsten Tag verlegt werden. Somit war auch klar, dass der Samstag ein extrem anstrengender Tag werden würde, weil zu den bereits geplanten drei Spielen noch ein weiteres hinzu kam. Morgens war das erste Spiel „gleich nach dem Frühstück“ um 8:45 Uhr angesetzt und das letzte Spiel endete um 20:00 Uhr. Zwölf Stunden in der Halle (mit einer kurzen Mittagspause) und vier Spiele á 2x15 Minuten waren schon eine arge Zumutung für Körper und Geist. Umso erfreulicher war aber der Auftritt der Schützlinge von Headcoach Thomas Röhrich und seinem Assistancoach Valentin Bauer.
Im Spielmodus „Jeder gegen Jeden“ traten sechs Mannschaften gegeneinander an. Leider musste unser Team auf Pointguard Jasper Bo Günther verzichten, der sich wohl einen Magen-Darm-Virus eingefangen hatte und nicht zur Verfügung stand. Die WBV Jungs präsentierten sich in allerbester Spiellaune und gewannen das erste Spiel gegen die Mitteldeutsche Auswahl mit 55:34, ein deutliches Ergebnis zwar, aber die Auswahl aus Deutschlands Osten zeigt sich in allen Belangen engagiert und war über lange Zeit ein guter Gegner.
Das zweite Spiel fand nur zwei Stunden später gegen einer starke polnische Auswahl der Region um Krakau statt. Trotz eines zwischenzeitigen Rückstandes wurde das tapfer kämpfende polnische Team dann aber letztlich doch relativ sicher mit 58:47 besiegt. Alle Spieler erhielten viel Einsatzzeit und zeigten, dass sie diese auch verdient hatten. Gleich in mehreren Spielen konnten sich alle Spieler in die Scoringliste eintragen, die Kadertiefe machte auch den mitgereisten Eltern große Freude.
Das dritte Spiel gegen das „Team Nord“ war dagegen ein „leichtes Trainingsspiel“. Die Gegner mussten gleich auf zwei verletzte Pointguards verzichten, was schwer zu verkraften ist. Zu überlegen agierten unsere Jungs und das Ergebnis von 60:11 sprach dann am Ende eine deutliche Sprache.
Spiel 4 an diesem Tag sollte dann noch ein echter Härtetest werden. In der Mannschaft SG Süd sah man sich einem äußerst athletischen Team gegenüber. Rebounding Power und ein enormer Zug zum Korb zeichnete unseren Gegner aus. Mit drei Spielen in den Beinen, während die gegnerische Mannschaft eines weniger zu verkraften hatte, war es nicht leicht, das Spiel in den Griff zu bekommen. Der Rückstand war zwischenzeitig fast zweistellig. Die Coaches schienen aber in einer Auszeit die richtigen Worte gefunden zu haben, ein 11:0 Lauf und ein anschließend glänzend organisierender Kapitän David Ewald sorgten dann für einen verdienten 52:46 Sieg.
Der besonders anstrengende Tag endete also mit vier Siegen. Am Sonntag kam es dann, wie so oft, zum Endspiel mit der Vertretung des Heimatverbandes, der Landesauswahl von Berlin. Der Vortag hatte leider einige Spuren hinterlassen, und das Team musste verletzungsbedingt auf Jan-Michel Jürgens und Florian Fischer verzichten. Gleich zu Beginn des Spiels verletzte sich auch noch Moritz Kremke. Zum Glück konnte Jasper Bo Günther wieder auf dem Spielbogen vermerkt werden, wenn auch geschwächt, meldete er sich einsatzbereit wieder zurück und konnte den ebenfalls leicht „angeschlagenen“ David Ewald bei der Aufbauarbeit unterstützen. Das Team Berlin präsentierte sich aber an diesem Tag als überlegen und konnte das Spiel letztlich verdient mit 70:55 für sich entscheiden. Verletzungspech und ein extrem anstrengender Vortag sollen zwar erwähnt sein, die Leistung der sehr gut besetzten Berliner Auswahl soll aber in keiner Form geschmälert werden.
Den Coaches bleibt die Erkenntnis, dass es noch einige „Baustellen“ gibt, die Mannschaft sich insgesamt aber auf einem guten Weg befindet. Besondere Leistungen sollten in Berichten durchaus Erwähnung finden, auch wenn das erst Lob der tollen mannschaftlichen Leistung gilt. Ein Sonderlob gilt dem Kapitän, David Ewald, der mehr und mehr seiner Rolle als „Spielmacher“ und Mannschaftskapitän gerecht wird. Der wahrscheinlich am stärksten verbesserte Spieler war Sam Nauroth, der von den Zuschauern mit seinen beiden INGAME-DUNKS mit großem Applaus bedacht wurde und der im Endspiel tolle 21 Punkte „auflegte“. Nicht unerwähnt bleiben sollte unser Top-Rebounder Vladi Pinchuk, der ein tolles Turnier spielte und an mehreren Double-Doubles nur durch die relativ kurze Spielzeit und die gut verteilten Einsatzzeiten gehindert wurde. Es gab auch noch einen echten Überraschungsauftritt: Sebastian Olbrück, der gerade erst vor einem halben Jahr von einem kleinen Verein zu BBV Köln Nord-West gewechselt war, schaffte es, Mitspieler und Coaches von sich zu überzeugen. Einsatzfreudig, aufmerksam und „ohne Schnörkel“ erledigte er seine Aufgaben und darf gerne als „Rookie of the year“ bezeichnet werden.
Die Spieler mochten sich nicht so richtig über den zweiten Platz freuen, aber es bleibt festzuhalten, dass die WBV Jungs aus dem Jahrgang 1999 auf einem guten Weg sind!
Auch dieses Jahr konnte der WBV im männlichen Bereich wieder mit dem aktuell jüngeren Kader am Landesverbandsturnier in Berlin teilnehmen. Nachdem 2012 bereits der Jahrgang 1999 dort antreten konnte, bekam dieses Mal der 2000er Kader dank der Unterstützung der Eltern, die Möglichkeit zur Teilnahme.
Im ersten Spiel ging es bereits am Freitagabend gegen das Team aus Schleswig-Holstein. Nach früher Bettruhe stand dann am nächsten Tag das erste Samstagsspiel gegen Niedersachsen an. Nach einer holprigen ersten Hälfte und einer aufrüttelnden Halbzeitansprache wachten die NRW-ler auf und gewannen Durchgang zwei deutlich. Den Schwung nahm man direkt mit ins letzte Gruppenspiel gegen Berlin und lag bereits zum Pausentee 30:18 in Front. Auch beim letzten Spiel des Tages, im Halbfinale gegen eine Stadtauswahl aus Kopenhagen war das Spiel bereits frühzeitig entschieden.
Am Sonntag ging es dann im Finale erneut gegen Berlin. Doch die Berliner waren deutlich ausgeschlafener als noch zuvor in der Gruppenphase und starteten das Spiel 13:2. Erst nach und nach konnte sich der WBV wieder heran kämpfen und lag zur Halbzeit immer noch mit 2 Punkten im Hintertreffen. Es entwickelte sich eine ausgeglichene zweite Hälfte in der die Führung immer wieder wechselte bis das Team aus NRW sich durch einen kleinen zwischen Laufen auf 7 Punkte absetzen konnte bei zwei verbleibenden Spielminuten. Den Vorsprung wurde dann über die Ziellinie gerettet auch dank eines kur vor Schluss verwandelten Freiwurfes von Alexander Winck.
"Insgesamt haben wir uns bei diesem Turnier von Spiel zu Spiel weiterentwickelt. Es war für alle eine tolle Gelegenheit Basketball auf hohem Niveau zu spielen und zu erfahren was nötig ist um gegen die besten Spieler des Jahrgangs bestehen zu können. Wir fahren auf jeden Fall mit vielen wichtigen neuen Eindrücken nach NRW zurück" so Headcoach Matthias Sonnenschein nach dem Turnier.
Die Ergebnisse im Überblick:
WBV - Schleswig Holstein 50:30
WBV – Niedersachsen 51:35
WBV – Berlin 2 53:40
WBV – Kopenhagen 71:56
Finale WBV – Berlin 2 53:50
Ein besonderer Dank geht noch an Tanja Schweig und Christoph Winck die durch ihren Einsatz als Fahrer und Busorganisatoren dieses Turnier überhaupt erst ermöglicht haben.
Ebenfalls gilt der Dank aller drei Mannschaften unserer emsigen Physiotherapeutin Sigrun Blauth und ihrem Team!