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Am Samstag, den 29.09.2018 sollte es nun endlich soweit sein: Bundesjugendlager (BJL) in Heidelberg. Nachdem vor drei Jahren ein physischer Umgang miteinander beim Rangeln erlernt wurde und in jedem Spiel begeistert verteidigt wurde sollte dieses Steckenpferd neben den individuellen Fertigkeiten zum Teamerfolg verhelfen.

Am ersten Tag erfolgte ein Athletiktest bei dem basketballspezifische Athletikwerte erhoben wurden. Frei nach dem Motto möglichst schnell, hoch und weit.

Der Sonntag wurde nach dem Frühstück mit einem Spaziergang um den nahegelegenen Zoo begonnen. Im Anschluss der Gang zum Olympiastützpunkt. Eine Stunde Werfen und leicht Scrimmages. Mittagessen. Erholen, ausruhen und kurze Regeneration.

16.00 Uhr Tip Off im Spiel gegen die SG Südwest. Die Testspiele in diesem Kalenderjahr zwischen den beiden Mannschaften endeten einmal mit einem knappen Sieg für Südwest und einmal mit einem deutlicheren Sieg für den WBV. Vor den Augen von Delegationsleiter und Vizepräsident I Joseph Kattur und WBV-Präsident Uwe Plonka gingen wir in einem nervenaufreibenden Spiel durch ein traditionelles (+1) Dreipunktspiel von Greta Kröger direkt in Führung, fingen uns auf der Gegenseite aber ebenfalls drei Punkte. Liz Unselt erzielte wenige Minuten später die nächsten neun Punkte für den WBV, welche jedoch jeweils gekontert wurden. (16:15 für den WBV) Weitere vier Punkte später (durch Johanna Mooshage) hatten wir ein kleines 7-Punkte-Polster zur Halbzeit. Trotz der acht Punkte von Jule Groll gerieten wir in der 25. Minute 34:30 in Rückstand. Die intensive Verteidigung brachte zwar die gewünschten Steals allerdings wurde daraus zu wenig Kapital geschlagen. Nun brach die SG Südwest aber ein. Durch eine tolle Teamleistung konnten wir einen 14:5-Run vollbringen, bei dem Zoe Perlick und Greta Kröger mit je vier Punkten glänzen konnten. Lana Spießbach machte in der letzten Minute mit zwei Freiwürfen ebenfalls vier Punkte in dieser Phase und noch viel wichtiger, den Sack zu (44:39).

Abendessen. Teammeeting. Schlafen. Aufstehen. Spazieren. Bärengehege. Frühstücken. Zur Halle. Warm-Up. 11.30 Uhr Spiel gegen Berlin/Brandenburg. Vorergebnisse 2:1 für den Turnierfavoriten aus dem Osten. Die letzte Begegnung konnte gegen dezimierte Berlin-Brandenburgerinnen gewonnen werden. Tip-Off. Drei Dreipunktspiele für BLN/BRA – 9:0. Auszeit. 9:2 durch Lea Enstipp. 24:0-Lauf für BLN/BRA. Jeder Wurf ein Treffer und wenig Zuversicht in den Gesichtern der WBV-Mädchen. Zur Halbzeit 51:12 gegen uns. Es darf bemerkt werden, dass die zweite Halbzeit lediglich mit 18:17 verloren wurde. Deprimierte Gesichter. Appell an die Physis und den Stolz. Essen. Spiel reflektieren. Ausruhen. Emotionale Ansprache. Fokussieren. Tip-Off gegen die SG Nord um 16.30 Uhr. Vorergebnisse 2:2.

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Beide Kader (03w & 04m) beim Bundesjugendlager in Heidelberg

Das komplette Team setzte auf Wiedergutmachung. Durch eine aggressive Ganzfeldverteidigung erarbeiteten wir uns zahlreiche Ballgewinne und ließen bei der SG Nord keinerlei Spielfluss aufkommen. Egal wie gewechselt wurde, Anfeuerung von der Bank und der Tribüne und aggressive harte Verteidigung. Ballgewinne, Lay-Ups und Punkte von der Freiwurflinie. Wir zeigten die absolut richtige Antwort auf das vorherige Spiel und konnten 62:28 gewinnen, was uns einen Spot im Halbfinale gegen Bayern bescherte.

Essen. Teammeeting. Trainer-Video-Analyse. Reflektieren. Anpassen. Etwas gemeinsam spielen. Finale der Basketball-WM gucken. Schlafen. Zimmer aufräumen. Frühstücken. Zimmer räumen. Zur Halle. Tip-Off 10.30 Uhr. Vorergebnisse 2:0 für Bayern.

Wir konnten unseren Plan wirklich gut in die Tat umsetzen. Die Anpassungen zeigten Wirkung. Durch einen Schlagabtausch stand es nach 13 Minuten 27:26 für uns. Ein halbzeitübergreifender 11:0-Lauf der Süddeutschen brachte uns erstmals zweistellig ins Hintertreffen. Wir spielten wirklich am Limit, Bayern war stärker. 25. Minute 38:56 gegen uns. Ein 11:3-Lauf für uns sorgte für den 49:59 Endstand. Also Spiel um Platz 3.

Keine Zeit fürs warme Mittagessen. Bananen. Unterhalten. Fokussieren. Warm-Up. Tip-Off um 13.30 Uhr gegen Niedersachsen. Vorergebnisse: 2:1 für den WBV.

Abermals brachte uns harte Defense zahlreiche Ballgewinne, die wir zu leichten Punkten verwerten konnten. Da wir uns aus dem Setplay etwas schwerer taten konnten wir uns hier nicht so richtig absetzen. Halbzeitstand 21:19 für uns. Die ersten beiden Körbe erzielten die Norddeutschen weswegen wir uns plötzlich im Hintertreffen befanden. Eine Auszeit und ein Positionstausch bescherten uns einen 7:0-Lauf. Ein Dreier von Jule Groll, vier Punkte von Lana Spießbach und zwei Freiwürfe von Johanna Mooshage später konnten wir uns sogar auf 37:30 absetzen. Niedersachsen kämpfte sich noch auf 41:40 heran konnte aber keinen Wurf mehr loswerden um das Spiel zu gewinnen. Jubel. Erleichterung. Euphorie. Der erste Wehmut, dass es zu Ende ist.

Aus dem 12er Kader des WBVs werden letztendlich Liz Unselt, Zoe Perlick, Lea Enstipp und Johanna Mooshage für das Leistungscamp des DBBs nominiert. Greta Kröger erhielt eine Einladung für ein internationales Turnier der 2004er Nationalmannschaft in Frankreich.

Aufgrund unser defensiven Ausrichtung steht daneben ein toller Teamerfolg. Karoline Steffen konnte Zoe Perlick als jüngerer Jahrgang wertvolle Pausen ermöglichen und wusste gekonnt Regie zu führen. Jill Kortenacker wird wohl den meisten nominierten Spielerinnen Albträume bescheren. Über das ganze Feld wurde aggressiv, fair und hart bedrängt, genervt und gestealt. Leonie Oost erleichterte uns Coaches viele Dialoge mit der Mannschaft durch ihre kommunikative und konstruktive Art. Lina Holtrichter und Nina Suveyzdis unterstützten die Mannschaft lautstark von der Bank obwohl nur wenige Minuten Spielzeit gegeben wurden, was vielleicht die schwierigste Leistung darstellte.

An dieser Stelle bedankt sich das Coaching-Team, bestehend aus Bea Waffenschmied, Nicole Telke und Nils Trautmann ebenfalls für die tolle Unterstützung der Eltern und des WBV-Vorstandes, die als Fahrdienst, Motivatoren, Kameramann, Grillmeister, Kuchenbäckerin und lautstarkes Publikum unglaubliche Leistungen vollbrachten. Und für das Vertrauen in uns Coaches.

Ich möchte mich in besonderem Maße bei Nicole Telke und Bea Waffenschmied bedanken, die mit zahlreichen Gesprächen, Telefonaten, Hilfestellungen, Ideen, Beobachtungen und der Übernahme von organisatorischen Aufgaben die Qualität der dreijährigen Arbeit erheblich aufgewertet haben. Weiterhin geht mein Dank an Michael Kasch und Razvan Munteanu, die mir immer alle Fragen beantwortet haben und halfen die richtigen Worte zu finden, um nach einem Katastrophenspiel gegen BLN/BRA so in das Turnier zurück zu finden. Vielen Dank ebenso an Jörg Brachter und Anne Kaiser für die Planung und Abrechnung zahlreicher Lehrgänge sowie die vielen anderen helfenden ehrenamtlichen Hände des Westdeutschen Basketball-Verbands, die diesen Kader jederzeit unterstützt haben. Zuletzt natürlich noch ein Danke an die Geschäftsstelle für zahlreiche Telefonate und Unterstützung in jeglicher Form.

Bericht von Headcoach Nils Trautmann

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