Sozusagen im „Schnellverfahren" spulte der diesjährige WBV-Jugendtag seine Tagesordnung in Duisburg ab. Keine Dreiviertelstunde nach der Eröffnung bedankte sich WBV-Vizepräsident Nadeesh Kattur (Jugend &- Nachwuchsleistungssport) bei den Vereinsdelegierten für ihr Kommen und ihre Mitarbeit und beendete den Jugendtag auch schon wieder.
Zugegebenermaßen hatte im Vorfeld aber auch niemand mit einer Marathonsitzung gerechnet. Weder standen Wahlen noch komplizierte Anträge auf der Tagesordnung. Wichtigster Akt am Vormittag des Fronleichnam-Tages war das „Durchwinken" der Neufassung der WBV-Jugendordnung. Zuvor hatte Benedikt Franke die anwesenden Vereinsvertreter noch über das DBB-Projekt „Engagier Dich" informiert. Und dann war die Tagesordnung auch schon so gut wie abgearbeitet.
Angespornt von dieser Spurt-Vorgabe wollte WBV-Präsident Klaus-Rüdiger Biemer seinem Präsidiumskollegen Kattur nacheifern und den ordentlichen WBV-Verbandstag in einem vergleichbaren Tempo durchziehen. Aber um die Spannung nicht unnötig zu strapazieren: Es sollte ihm nicht gelingen. Allerdings war dies auch nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Die Tagesordnung des Verbandstages hatte einen erheblichen größeren Umfang. In einem Punkt brauchte sich der Verbandstag aber nicht zu verstecken, er ging in einer ähnlichen harmonischen Atmosphäre über die Bühne wie der Jugendtag.
Und los ging es fast schon traditionell mit einigen Ehrungen. Heiner Kiebel, das Basketball-Urgestein des RC Borken Hoxfeld, erhielt die WBV-Ehrennadel in Gold, genauso wie Joseph Kattur, WBV-Vizepräsident, für sein jahrzehntelanges Engagement für den Basketball im Kreis Essen und darüber hinaus. Nachträglich verabschiedet wurde zudem Jürgen Berger, der im vergangenen Jahr von Uwe Plonka als WBV-Vizepräsident (Finanzenwesen) abgelöst worden war. Acht Jahre hatte Berger (BBG Herford) zuvor die Finanzen des WBV wieder auf Vordermann gebracht. Präsident Biemer würdigte ausdrücklich noch einmal die Verdienste Bergers in für den WBV sehr unruhigen Zeiten.
Anschließend widmete sich der Verbandstag den Anträgen und Finanzen. Aber selbst beim so wichtigen Thema um das „liebe Geld" gab es nur wenig Gesprächsbedarf. Das aufgelaufene Defizit im vergangenen Jahr war schnell durch Einmaleffekte aufgrund von Rechtsstreitigkeiten plausibel erklärt und so gab es die anschließende Entlastung für das Präsidium auch nahezu einstimmig. Am längsten hielten sich die Delegierten noch mit der geheimen Wahl neuer Kassenprüfer auf. Die neue Fassung der Satzung wurde ähnlich schnell abgesegnet wie am Vormittag die Jugendordnung und von einer Reduzierung der Präsidiumsposten, die der TV Herkenrath beantragt hatte, sahen die Vereinsvertreter mit großer Mehrheit ab. Dafür gab es noch einmal Diskussionsbedarf beim Antrag des RC Borken Hoxfeld, den Seniorenspielbetrieb zukünftig wieder vor den Osterferien enden zu lassen. Doch auch hier fand das Plenum nach einer kleinen Modifizierung schnell einen Konsens: Ab der Saison 2015/16 wird der Rahmen-Terminplan den Spielbetrieb wieder mit Beginn der Osterferien beenden. Dafür wird zukünftig wieder in der Wochen vor den jeweiligen Ferien gespielt.
Zum Abschluss des Verbandstages weihte WBV-Vizepräsident Roland Wingartz die Vereine noch in die Pläne des Schiedsrichter-Ausschusses ein, die Schiedsrichter-Gestellungspflicht zu reformieren und neu zu gestalten, mit dem Ziel, mehr Transparenz und Fairness zu erhalten. Ob diese Pläne zu den gewünschten Ergebnissen führen, soll eine einjährige Probezeit in der kommenden Saison zeigen, in der sich für die Vereine noch nichts ändert, ihnen aber aufgezeigt wird, was wäre, wenn...! Sollten diese Probephase erfolgreich über die Bühne gehen, dürfen die Vereine dann wahrscheinlich auf dem kommenden Verbandstag 2015 über eine Systemänderung entscheiden.
Letztendlich hatte dann auch WBV-Präsident Biemer „seine" Tagesordnung nach knapp drei Stunden abgearbeitet. Von der Vorgabe des Jugendtages war er damit zwar weit entfernt, doch bekanntlich gab es auch schon ganz andere Verbandstage! (maGro/mg)