Sommerzeit, Urlaubszeit. Während die meisten Basketballer noch im Sommerferienmodus sind, denkt WBV-Präsident Uwe J. Plonka schon wieder an die neue Saison und weit darüber hinaus.
Von der NRW-Tour über die Digitalisierung bis zu neuen Vermarktungschancen, die Liste der Themen scheint endlos zu sein.
Das Sommerinterview mit unserem Präsidenten Uwe J. Plonka, der noch viel vor hat.
Uwe, du kommst gerade aus dem Urlaub und schon hat dich das Basketballfieber wieder gepackt. Bist du gut erholt aus dem hohen Norden zurückgekommen?
… wie immer war der Urlaub zu kurz (lacht), aber das ist ja eigentlich immer so. Ja, ich bin gut erholt, der Urlaub war aber auch dringend nötig. Die NRW-Tour hat am Ende auch aufgrund der zum Teil hohen Temperaturen viel Kraft gekostet. Unter dem Strich war die NRW-Tour sehr erfolgreich, aber personell müssen wir künftig aufstocken. Ohne unsere Vereine und Helfer vor Ort wäre diese Veranstaltung gar nicht mehr zu stemmen. In diesem Jahr konnten wir an den 16 Tourstandorten rund 1.600 Teams begrüßen, nochmal 40 mehr als im Jubiläumsjahr. Die Tour ist ein echter Wanderzirkus geworden und wird landauf landab absolut positiv wahrgenommen. Das gilt auch für die Politik. An vielen Standorten war selbst die Landespolitik hochrangig vertreten, was natürlich auch am 14. September 2025 liegen könnte.
Georg und sein Team haben gemeinsam mit den Vereinen vor Ort einen super Job gemacht, 1000 Dank dafür. Wir merken jedoch, dass wir technisch und organisatorisch noch viel verbessern müssen. Als mittlerweile größte Breitensportveranstaltung in Nordrhein-Westfalen kommen wir sonst an unsere Grenzen. Die Planungen für 2026 laufen schon.
… und natürlich hast du auch den obligatorischen Abstecher nach Westerstede ins Sommercamp des WBV gemacht.
Logisch, das lasse ich mir nicht nehmen. 60 Kids waren mit dabei. Leider hatten wir einige Ausfälle bei unseren Trainern und Betreuern, aber am Ende hatten alle viel Spaß im Sommercamp. Und natürlich habe ich wieder für die ganze Truppe gegrillt, das ist eins meiner Highlights im Basketballjahr.
Noch laufen die Sommerferien, aber dir läuft schon die To-Do-Liste hinterher. Was steht für die nächsten Wochen und Monate auf dem Programm?
Auf dem Verbandstag 2025 in Hagen haben wir die Mitglieder des neu etablierten Ethikrats gewählt. Ein erstes Treffen hat stattgefunden, aber jetzt müssen wir den Rat auch mit dem notwendigen Handwerkszeug ausrüsten. Also, wie die vier Mitglieder arbeiten wollen und welche Aufgaben sie konkret übernehmen sollen. Der Rat hat sich darauf verständigt, mögliche Szenarien zu entwickeln, in denen sie das Präsidium unterstützen könnten. Das läuft alles sehr gut an. Ich habe beim Landessportbund angefragt, ob es spezielle Schulungen für Ethikräte gibt, und auch das sieht gut aus. Nach den Ferien wollen wir uns noch einmal in kleiner Runde treffen.
Übrigens, mittlerweile liegt das Protokoll des Verbandstags vor, es gab keinen Einspruch. Die Tagesordnungspunkte haben wir aus meiner Sicht vernünftig abgearbeitet.
Nächstes Thema auf deiner Liste: die Vermarktung des Westdeutschen Basketball-Verbands. Mehr geht immer, oder?
Wir haben eine Reihe ganz ausgezeichneter Marketingpartner, Sponsoren und Unterstützer und wir sind sehr dankbar für das Engagement. Aber ja, mehr geht immer. Wir müssen uns wirtschaftlicher noch breiter aufstellen und weitere Sponsoren finden. Insbesondere der Jugendbereich, aber auch gestiegene Personal- und Sachkosten verschlingen enorme Kosten, die wir gerne aufbringen, aber langsam wird das Budget knapp. Glücklicherweise stehen wir mit einigen interessanten Unternehmen in Kontakt, die sich vorstellen können, den WBV zu unterstützen.
Wir brauchen dringend neue Vermarktungswege. Wenn jemand eine zündende Idee hat, bitte bei mir melden!
Was haben die Bundesregierung und der WBV gemeinsam? In beiden Fällen könnte es digital besser laufen. Uwe, du willst die Digitalisierung im Verband forcieren. Warum?
Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel Post unsere Geschäftsstelle in Duisburg immer noch produziert. Da wird gedruckt, gefaltet, eingetütet und frankiert bis der Arzt kommt. Wir wollen viele dieser Prozesse zukünftig per E-Mail abwickeln, auch um Kosten zu senken. Der Digitale Spielberichtsbogen hat gezeigt, wir Basketballer können auch digital, das wollen wir jetzt u. a. auch auf die Spielplanverwaltung, die Schiedsrichterbestellungen und interne Verwaltungstätigkeiten ausweiten.
Zum Abschluss noch ein Thema, das dir ganz besonders am Herzen liegt, das Ehrenamt.
Ohne unsere Ehrenamtler wäre es zappenduster im nordrhein-westfälischen Basketball. Die Suche nach motivierten Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, wird immer schwieriger. Auch aus diesem Grund findet am 7. September 2025 in Hagen, quasi direkt vor meiner Haustür, unser diesjähriges Ehrenamtstreffen statt. Die Einladungen sind schon raus. Auf diese Veranstaltung freue ich mich ganz besonders. Das ist einfach wichtig, um den Ehrenamtlichen einmal im Jahr Danke zu sagen. Wer im kommenden Jahr dabei sein möchte, wir suchen noch Ehrenamtler in allen Bereichen. Meldet euch.
Das Interview führte WBV-Pressesprecher Rüdiger Tillmann