Der Januar ist schon rum, die Narren sind los und der Spielbetrieb im Westdeutschen Basketball-Verband läuft auf Hochtouren.

Im Hintergrund arbeiten das Präsidium und die Geschäftsstelle an den Basketballthemen 2024.

Präsident Uwe J. Plonka mit einem Ausblick auf das, was in diesem Jahr wichtig wird.

Uwe, am 29. Juni 2024 findet in Duisburg der diesjährige Verbandstag statt – und es wird ein Verbandstag mit vielen Wahlgängen, das gesamte Präsidium muss neu gewählt werden.

So sieht es aus und es stehen Veränderungen an. Ich selbst möchte noch eine Amtszeit dranhängen, vorausgesetzt die Mitglieder möchten das auch. Aber es werden voraussichtlich nicht alle Mitglieder des Präsidiums weitermachen, mehr kann ich noch nicht verraten. Ich persönlich wünsche mir mindestens eine Frau im Präsidium. Also, Kandidatinnen bitte melden.


Welche Punkte stehen jetzt schon auf der Tagesordnung des Verbandstags?

Das Dauerbrennerthema Schiedsrichter wird uns auf jeden Fall weiter beschäftigen. Es fallen einfach zu viele Spiele aus, weil uns die Schiedsrichter ausgehen und keine neuen nachkommen.


Auf dem vergangenen Verbandstag hast du einen Relaunch der Satzung des WBV angekündigt. Wie ist hier der Stand?

Die Satzungskommission hat unlängst zum fünften Mal getagt, wir kommen gut voran. Aber es ist enorm komplex, eine 75 Jahre alte und immer wieder erweiterte Satzung neu zu fassen. Wir können auch nicht einfach eine neue Satzung aus dem Hut zaubern, das müssen wir natürlich mit den Vereinen und Kreisen absprechen. Wir robben uns langsam an einen ersten modernen Entwurf heran. Mal schauen, ob wir rechtzeitig zum Verbandstag etwas präsentieren können.

Auf jeden Fall möchten wir die Amtszeiten von drei auf vier Jahre verlängern und uns so an den internationalen Rhythmus der Sportverbände anpassen. Und wir stellen uns kritisch die Frage, ist das Präsidium des WBV zu groß?

Ein zweiter Punkt ist der Zuschnitt der Basketballkreise in NRW. Es ist zu befürchten, dass es den einen oder anderen Kreis bald so nicht mehr geben wird. Es fehlen motivierte Menschen, die sich auf Kreisebene engagieren.


Wir dürfen natürlich nicht den Jugendtag am 14. April 2024 vergessen. Damit sind wir beim nächsten Thema für 2024. Immer mehr Kids wollen Basketball spielen.

Wir wachsen und wachsen, die Zahlen schießen durch die Decke. Wir wollen in diesem Jahr trotzdem verstärkt in die Kitas, Grundschulen und Schulen gehen und für unseren Sport werben. Das gehört einfach zu unseren Aufgaben als Landesverband. Dazu benötigen wir aber auch mehr Hallenzeiten und Übungsleiter. Wir sind für den Breitensport zuständig, nur so kann der DBB auch in Zukunft Weltmeisterteams aufstellen.


Allerdings braucht der WBV für seine Vorhaben auch das nötige Kleingeld. Bei der Klausurtagung im Januar ist eine neue Idee aufgekommen.

Wir müssen uns besser vermarkten. Der WBV ist der größte Basketball-Landesverband in Deutschland – über 50.000 Mitglieder sind eine Hausnummer. Da müssen sich doch Sponsoren finden lassen, die beispielsweise den Jugend- und Nachwuchsleistungssport unterstützen möchten.


Uwe, ich möchte zum Abschluss noch ein ganz aktuelles Thema ansprechen. Überall in Deutschland gehen die Menschen auf die Straße, um gegen Rechts und für unsere Demokratie zu demonstrieren. Wie denkst du über die Situation im Land?

Ich finde es gut und richtig, dass sich die Menschen eindeutig gegen das, was da gerade an rechtsextremem Gedankengut hochkommt, positionieren. Das Geschwurbel der neuen Nazis ist einfach widerlich. Basketball ist eine weltoffene Sportart, die auf der ganzen Welt gespielt wird und die Menschen begeistert. Antisemitismus hat im Basketball und gerade bei uns in Deutschland keinen Platz. Wir respektieren alle Menschen, die sich für ein friedliches Miteinander aussprechen.


Das Interview führte WBV-Pressesprecher Rüdiger Tillmann.