Der BSV Münsterland Baskets Wulfen ist WBV-Pokalsieger der Herren 2021/2022.
Die Wulfener besiegten die bringiton Ballers Ibbenbüren im Rückspiel in Ibbenbüren 79:71.
Das Hinspiel in Wulfen endete basketballuntypisch 79:79.
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Bericht des BSV Münsterland Baskets Wulfen
Pokal-Sieg in Ibbenbüren
Am Ende gab es kein Halten mehr: Die Fans des BSV Wulfen stürmten das Spielfeld der Sporthalle Ost in Ibbenbüren, als die Schlusssirene im Pokalfinale 2022 ertönt war. 79:71 hatte der BSV das Finalrückspiel in fremder Halle gewonnen, nachdem es 44 Stunden zuvor ein 79:79 Unentschieden in Wulfen gegeben hatte. Zum vierten Mal nach 1991, 2004 und 2010 holte sich der BSV Wulfen den Triumph im Vereinspokal der Männer des Westdeutschen Basketball-Verbandes (WBV). Damit geht Gary Johnson als vierter BSV-Pokalsieger-Trainer nach Tomislav Bevanda, Markus Zöllner und Philipp Kappenstein in die BSV-Annalen ein.
Und zum ersten Mal gewann der BSV den WBV-Pokal, den WBV-Präsident Uwe Plonka zusammen mit Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff überreichte, in fremder Halle. Bei den bisherigen Pokalsiegen hatte der BSV im Finalrückspiel immer Heimrecht. Doch das Auswärtsspiel im zweiten Pokalfinale war für die Münsterland Baskets kein Nachteil. Das 79:71 (45:37) war der bereits elfte Auswärtspflichtspielsieg der Saison 21/22 für den BSV. Der konnte am Sonntag feiern, muss aber schon ab Montag wieder den Hebel umlegen: Denn schon am nächsten Samstag beginnen die Play-Offs um den Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProB. Wulfen startet am 16.4. um 20 Uhr in der Gesamtschulhalle Wulfen gegen Bayer Leverkusen 2, Karten gibt es ab 19 Uhr an der Abendkasse. Es wird der erste Auftritt in eigener Halle des frischgebackenen WBV-Pokalsiegers 2022.
Wie so oft in dieser Saison wurde das Wolfsrudel vom Trainerduo Gary Johnson und Romeo Bakoa (Bakoas bereits 5. WBV-Pokalsieg: als Spieler zuvor mit Bochum, Wulfen, Münster und Dorsten) getragen von den enthusiastischen Wulfener Basketballfans. Über 100 hatten die Reise in den Norden des Landes angetreten, Nordmünsterland empfing Südmünsterland. Und auch eine schnelle 9:3-Führung der bringiton Ballers vom TV Ibbenbüren brachte den BSV nicht aus dem Tritt. Der erst 18-jährige Matej Šilić blies zur Aufholjagd, als er bei einem erfolgreichen Dreier gefoult wurde und mit dem Bonuswurf ein seltenes Vier-Punkte-Spiel hinlegte. Die erste BSV-Führung ging auf das Konto von US-Spielmacher Bryant Allen, der einen Dreier zum 13:14 versenkte. Bulgaren-Import Lyuben Paskov legte zwei Dreier zum 15:17 und 17:20 nach, die 20:24-Viertelführung ging aufs Konto von Michael Haucke per Dunk und per Goaltending.
Die Dreier sollten ein ganz wichtiges Mittel auf dem Weg zum vierten Wulfener Pokalsieg bleiben. Zum 20:27 versenkte Lyuben Paskov, dessen Vater und Tante eigens für das Finale aus Sofia angereist waren, schon seinen dritten Distanzwurf, Bryant Allen legte für drei das 22:30 nach. Am Ende versenkte Wulfen 12 Würfe von jenseits der 6,75 m-Linie, beim Gastgeber waren es nur vier. Kein Zufall war es, dass die höchste Wulfener Führung beim 28:42 in der 17. Minute dem vierten Paskov-Dreier entsprang. Wulfen spielte mit der Souveränität eines kommenden Champions, führte nach einem Köhler-Freiwurf mit 37:45 beim Gang in die Kabinen.
Vor 951 Zuschauern in der bestens gefüllten Sporthalle Ost in Ibbenbüren gab das Johnson-Team diese Führung bis zur Schlusssirene nicht mehr ab. Michael Haucke ließ es beim Dunking zum 39:47 krachen, aber der Spanier Albert del Hoyo führte den TVI auf 46:49 heran – Gary Johnson nahm sofort eine Auszeit. Bryant Allen mit sicheren Freiwürfen und Manuel Bojang aus der Distanz stellten zum 46:54 den alten Abstand wieder her, ehe der erst 18-jährige Matej Šilić seine besten Minuten hatte. Flinke Hände in der Verteidigung sowie zwei Körbe zum 49:57 und 53:61 jeweils auf Zuspiel von Bojang und ein Freiwurf zum 53:62 sorgten für Jubelstürme der Wulfener Fans. Šilić war aber auch an einer der kuriosesten Szenen des Spiels beteiligt: Nach einem Wechselfehler des BSV standen kurzzeitig 6 Wölfe auf dem Feld – technisches Foul und Freiwurf Ibbenbüren. Del Hoyo verkürzte, doch BSV-Kapitän Jonas Kleinert mit einem Dreier und Center Lukas van Buer – wieder mit bärenstarker Leistung! – stellen das 54:67 nach 30 Minuten her.
Zehn Spielminuten bis zum Wulfener Pokalglück – getragen von seinen Schlachtenbummlern behielten die Rot-Weißen kühlen Kopf. Wieder war es Šilić, der mit seinem Reverse-Layup gegen TVI-Starcenter Benjamin Fumey zum 56:70 die nächste Ibbenbürener Auszeit heraufbeschwor. Auch das 5. Foul von Alexander Winck in der 36. Minute konnte das Johnson-Team wegstecken, denn die Tiefe der BSV-Bank war wie schon seit Wochen ein riesiges Pfund. 32 Punkte markierten die Wulfener Bankspieler (21 bei Ibbenbüren). Der TVI kam nicht mehr näher als beim 69:75 heran. Souverän und hochverdient brachten die Münsterland Baskets den vierten Pokalsieg der Vereinsgeschichte in fremder Halle ins Ziel. Der Jubel kannte keine Grenzen, die Goldmedaillen des WBV blieben bis in die Nacht um den Hälsen der BSV-Spieler. Jonas Kleinert ist 2022 der vierte BSV-Pokalsieger-Kapitän nach Andreas Leistner (1991), Thomas Wietholt (2004) und Philipp Lensing (2010). Und zum siebten Mal in Folge ging der BSV nicht als Verlierer vom Feld – besser könnte es vor dem Playoff-Start nicht laufen.
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Bildmaterial zur Verfügung gestellt von BSV Münsterland Baskets Wulfen.
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