Verband

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Nur noch eine Woche bis Heiligabend und noch immer drückt Corona auf die Stimmung – auch wenn die 7-Tage-Inzidenz leicht sinkt.

Der Präsident des Westdeutschen Basketball-Verbands weiß auch nicht so recht, was er rückblickend von 2021 halten soll, aber für 2022 ist er zuversichtlich.

WBV-Präsident Uwe J. Plonka im Gespräch mit WBV-Pressesprecher Rüdiger Tillmann.

Uwe, wie geht es dem Basketball in NRW so kurz vor Weihnachten?

Wir leben jetzt schon fast zwei Jahre mit der Corona-Pandemie. Im Sommer hatten wir kurzzeitig einmal das Gefühl „Jetzt haben wir es endlich hinter uns gebracht“ und dann ging es im Herbst wieder von vorne los. Diesmal noch schlimmer und mit einer neuen Variante. Unser Verband treibt also immer noch in schwierigen Fahrwassern.

Nachdem wir die Regeln immer wieder an die aktuellen Gegebenheiten anpassen mussten, haben wir es dann immerhin geschafft, den Einspielbetrieb in der Jugend und den Seniorenspielbetrieb wieder aufzunehmen. Natürlich fallen leider immer wieder Spiele bis in die 1. Regionalliga aus. Aber es läuft.


… auch eine Folge der konsequenten Hygienevorschriften des WBV.

Mit Sicherheit. Inzwischen gelten die 2G-Regeln für alle Beteiligten und Anwesenden bei den Spielen. Diese werden von den Schiedsrichtern kontrolliert und das funktioniert auch sehr gut. Diese Entscheidung war, wie viele andere auch in den vergangenen zwei Jahren, sehr schwierig. Man weiß leider nie, wie man es in dieser Situation wirklich richtig macht.

Spätestens im Januar wollen wir mit dem normalen Jugendspielbetrieb beginnen. Der Seniorenspielbetrieb läuft weiter. Ich hoffe sehr, dass wir ohne eine weitere Unterbrechung gut durch die Saison kommen.


Nicht immer sind alle mit den Entscheidungen des WBV einverstanden.

Der WBV plant nach vorne. Wir haben z. B. entgegen der neuen Corona-Schutzverordnung beschlossen, dass 2G nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Trainer gilt. Wir haben auch klar beschlossen, ab 16 Jahren gilt 2G, weil diese Jugendlichen auch in Seniorenmannschaften spielen, also müssen wir auch an dieser Stelle schützen.

Das Feedback, das wir als WBV erhalten, ist insgesamt gut. Viele sind der Ansicht, dass wir besser entscheiden als viele andere Dachverbände. Aber natürlich gibt es bei uns auch Einzelentscheidungen, die kritisiert werden. In einer Demokratie ist das eben so. Wir wägen immer unter Einbeziehung wissenschaftlicher Informationen ab und versuchen bestmöglich zu entscheiden.


Läuft der Spielbetrieb unter diesen Bedingungen weitestgehend normal?

Was man unter diesen Umständen „normal“ nennen kann. Es gibt immer wieder Mannschaften, die nicht komplett sind, weil Spieler*innen fehlen, weil sie z. B. in gesundheitsrelevanten Berufen arbeiten und deshalb teilweise nicht zum Training kommen können. Es gibt Mitglieder, die sehr vorsichtig sind, obwohl sie geimpft sind, weil sie Sorgen aufgrund ihres privaten Umfelds haben. Es sind einige, die nach dem Sommer noch nicht wieder zum Training erschienen sind.


Gibt es in den Vereinen Probleme mit Basketballer*innen , die sich nicht impfen lassen möchten?

Es gibt eine große Solidarität, die wohl auch damit zusammenhängt, dass wir eine Kontaktsportart betreiben. Deshalb lassen sich sehr viele impfen. Aber auch wir führen Gespräche mit jungen Menschen, die unsicher sind und sich nicht impfen lassen. Die Konsequenzen sind klar, sie dürfen weder trainieren noch spielen. Da ist sogar ein NBBL-Spieler dabei und das ist wirklich bitter.


Das Präsidium des WBV hat sich in seiner Klausurtagung gerade mit Corona und den Auswirkungen auf den Basketball auseinandergesetzt.

Wir hatten dazu viele Ideen und Gedanken. Wir müssen aufpassen, dass der Basketball seinen Stellenwert behält. Wir müssen jetzt bei der Vereinserhebung mal sehen, wie viele Mitglieder wirklich noch da sind. Mein Eindruck ist, dass wir bisher wenig Mitglieder verloren haben. Es wäre natürlich toll, wenn das so wäre.

Im Sport sind die Kollateralschäden immens, denn es fällt den Vereinen wirklich schwer, die ganzen Auflagen zu stemmen, weil auch Personal fehlt, weil Ehrenamtler fehlen. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, den wir auf der Klausurtagung auch noch einmal ausführlich besprochen haben: Wir müssen noch mehr für das Ehrenamt machen.


… und noch mehr Mitglieder gewinnen.

Das ist das Ziel. Ich finde, dass unsere tolle Sportart mit 200.000 Mitgliedern in Deutschland viel zu wenige Mitglieder hat. Wir brauchen viel mehr Mitglieder und sollten uns auch auf Mitgliedergewinnung konzentrieren.

Wir wollen z. B. versuchen, alle Minis, die wir verloren haben, wieder zurückzuholen. Die Teilnehmerausweise zahlt der DBB zur Hälfte, die andere Hälfte der jeweilige Landesverband. Das heißt, jeder Verein kann sich einen Teilnehmerausweis holen und zahlt nichts dafür. Diese Teilnehmerausweise wollen wir auch in den Schulen etablieren, deshalb übernehmen wir auch hier die Kosten. Wir wollen damit erreichen, dass sich die Kinder zur Basketball-Community zugehörig fühlen und über diesen Weg dann auch bei uns bleiben.


Wagst du einen Blickt ins neue Jahr?

Viele Basketballverbände haben schon vor Wochen den Spielbetrieb wieder unterbrochen, der WBV nicht. Es hat den Anschein, als kämen wir, obwohl wir das bevölkerungsreichste Bundesland sind, gut durch diese Zeit. Ich bleibe zuversichtlich.


2022 ist auch das Jahr der EuroBasket mit einer Vorrunde in Köln.

Das wird ein echtes Highlight. Wir werden ein großartiges Rahmenprogramm haben, das dann in Köln und Umgebung stattfinden wird. Dazu gibt es bald nähere Infos. Es sind auch schon 60.000 Tickets verkauft. Da geht aber noch viel mehr, denn wir wollen die Hallen auch in den Vorrunden natürlich voll haben. Zu Beginn des neuen Jahres gibt es die ersten Einzeltickets und es soll auch Vereinstickets geben, also 10 + 3, heißt zehn Tickets kaufen und 13 bekommen.

Und wir sind voll in der Planung für die NRW3X3Tour vom 18. Mai bis 21. Juni 2022. Wir rechnen fest damit, dass wir wieder viele Austragungsorte mit vielen Spieler*innen hinbekommen.


So, jetzt ist erstmal Weihnachten!

Nach diesem anstrengenden Jahr ist bestimmt der eine oder andere froh, mal ein paar Tage Ruhe zu haben. Ich wünsche unseren Mitgliedern und Ehrenamtlern ein friedvolles Weihnachtsfest und einen guten Übergang ins neue Jahr. Alle sollen sich ein bisschen ausruhen. Wir fangen dann im Januar wieder an und hoffen, dass wir dann schnell die vierte Welle brechen können.


… das wünschen wir dir auch!

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