Joseph Kattur ist ein Urgestein des Basketballs: Oberligaspieler in den 80ern, über 40 Jahre Erfahrung als Trainer und genauso lange als Schiedsrichter. Allein in der RBBL, der Rollstuhlbasketball-Bundesliga, hat er über 20 Jahre lang Spiele gepfiffen.
Seit 2013 gehört Joseph Kattur als Vizepräsident dem Präsidium des Westdeutschen Basketball-Verbands an und es macht ihm immer noch Spaß. So viel Spaß, dass er am 19. September 2021 auf dem Verbandstag in Iserlohn erneut kandidiert.
Joseph, warum möchtest du dich gerne wieder wählen lassen?
Erstens, weil die Arbeit Spaß macht – auch die Zusammenarbeit mit dem Präsidenten und den anderen Präsidiumskollegen macht mir Spaß. Und zweitens, weil ich im Nachwuchsleistungssport viele Projekte angeschoben habe, die ich natürlich gerne weiterentwickeln möchte.
Als ich angefangen habe, hatten wir einen Landestrainer – jetzt haben wir im Bereich 5X5 zwei Landestrainer und vier Regionalstützpunkttrainer und Assistenztrainer. Das ist eine großartige Entwicklung für unseren Nachwuchs und wir wollen in diesem Bereich gerne noch mehr machen.
Zusätzlich haben wir im WBV seit diesem Jahr den ersten 3X3-Landestrainer Deutschlands. Für 3X3 suchen jetzt wir Partnervereine und Partnerstützpunkte. Damit haben wir gerade erst angefangen, um 3X3 im WBV stärker zu etablieren. Das ist ein ganz neues Projekt im WBV, aber das ist die Zukunft. Mit 3X3 möchte ich die weißen Flecken auf der Basketballkarte in NRW auflösen.
Du bist als Vizepräsident I der Vertreter des Präsidenten und zuständig für besondere Aufgaben. Was genau sind diese besonderen Aufgaben?
Falls der Präsident Termine aus irgendwelchen Gründen nicht wahrnehmen kann, er ist ja auch mal im Urlaub, dann übernehme ich für ihn.
Und Sonderaufgaben gibt es viele: die Abstimmung zwischen den Präsidenten und mir in operativen und strategischen Dingen, die Koordination mit den hauptamtlichen Mitarbeitern, die Unterstützung einzelner Ressorts, beispielsweise des Schiedsrichterwesens, die Planung und Koordination wichtiger Maßnahmen, u. a. des BJL und der Regionalstützpunktturniere … ich könnte die Liste noch lange fortsetzen.
Die Erfahrung ist mein großer Pluspunkt und ich kenne im Basketball fast alle und jeden (lacht).
Mit 67 Jahren hast du noch immer keine Lust dich aufs Altenteil schieben zu lassen?
Momentan macht es Spaß! Viele wollen ja irgendwann die Jüngeren ran lassen, weil sie keine Lust mehr haben … die Jüngeren können ja gerne ran, wenn sie ehrenamtlich arbeiten wollen.
Aktuell macht es mir eben großen Spaß, im Team mit den Kollegen zusammenzuarbeiten. Ich war immer motiviert und bin es noch immer. Was diesen Punkt angeht, bin ich immer noch jung!
STECKBRIEF
Joseph Kattur
Alter: 67
Wohnort: Oelde
Stationen als Basketballer
OL-Spieler in den 80ern bei DJK Adler-Frintrop
Stationen als Basketballtrainer
Trainer (CR-Leistungssport) seit 40 Jahren
LAL-Qualifizierung
mit diversen Jugendmannschaften 3x Westdeutscher Meister und 7x Westdeutscher Vizemeister, diverse Teilnahmen an deutschen Meisterschaften
diverse Aufstiege von der KL bis zur 1RL im Herren- und Damen-Bereich
Stationen als Schiedsrichter (SR)
SR seit 40 Jahren, davon 19 Jahre 1RL, 30 Jahre Rollstuhlbasketball, davon mehr als 20 Jahre 1. Bundesliga
SR-Ausbilder (5X5)
SR-Coach (5X5)
3X3 Referee
Stationen als Ehrenamtlicher im Basketball
Kreislehrwart 1990-2001 im BBK Essen (Oberhausen, Mülheim)
Kreis-SR-Wart seit 1996 im BBK Essen (Oberhausen, Mülheim)
Beisitzer für Nachwuchsleistungssport seit 2009 im WBV-Jugendausschuss
WBV-Vizepräsident I seit 2013
Das Interview führte Rüdiger Tillmann