Wie kann sich der Westdeutsche Basketball-Verband fit für die Zukunft machen? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Mitgliederkongress des WBV am Sonntag, 16. Februar 2020 in Herdecke. Rund 100 Vereinsvertreter*innen und Kreisvertreter*innen diskutierten über drei Stunden das vom Präsidium vorgestellte Konzept mit fünf neu zu gründenden Bezirken innerhalb des Verbands.
Das Konzept sieht vor, fünf neue Bezirke auf Basis der fünf NRW-Regierungsbezirke innerhalb des WBV zu installieren, in die dann die 22 nordrhein-westfälischen Basketballkreise einfließen sollen. Die Entscheidung hierzu liegt natürlich letztendlich bei den Kreisen und ihren Mitgliedern. Dabei geht es nicht darum, die Basketballkreise aufzulösen oder zu „entmachten“, sondern vielmehr über die Bezirke, die Kräfte der Kreise zu bündeln. Über offene Kommunikationskanäle sollen so alle Kreise und Vereine voneinander profitieren und Synergien geschaffen und genutzt werden. WBV-Präsident Uwe J. Plonka machte eindeutig klar: „Wir wollen keine Hand an gewachsene Strukturen legen.“
Die Situation des Basketballs in Deutschland und damit auch in Nordrhein-Westfalen ist alles andere als rosig. Die Olympiastützpunkte sind aufgelöst – die sinkenden Fördermittel sind ein echtes Problem. „Ohne ein verbandsübergreifendes Konzept und eine professionelle Struktur, haben wir kaum eine Chance, uns Gehör bei der Politik zu verschaffen“, so Plonka. „Wir müssen etwas tun, sonst werden die weißen Flecken in NRW, auf denen kein Basketball gespielt wird, immer größer.“
Die anschließende Diskussion zeigte deutlich, wie unterschiedlich die Basketballkreise und Vereine die Situation erleben. In einzelnen Kreisen läuft alles rund, in anderen ist ein normaler Spielbetrieb kaum noch möglich. In den Ballungszentren wird erfolgreich kooperiert, in den sogenannten Randgebieten fühlen sich Vereine alleine gelassen. Und fast überall fehlen Ehrenamtler*innen und Schiedsrichter*innen.
Das WBV-Präsidium zeigte sich trotz der zum Teil hitzigen Debatte erfreut über die konstruktiven Ideen aus dem Plenum. „Natürlich sind die Details zur Umsetzung des Vorschlags nicht in Stein gemeißelt und frei gestaltbar“, so Vizepräsident Dr. Stefan Becker. „Vereine, Basketballkreise, Bezirke und Verband stehen nicht in Konkurrenz zueinander. Die Erfahrungen und Leistungen der Basketballkreise sind für den gemeinsamen Erfolg des Basketballs in NRW unverzichtbar.“
Der Mitgliederkongress endete mit einer gemeinsamen Absichtserklärung aller Anwesenden Vereinsvertreter*innen und Kreisvertreter*innen (bei 9 Enthaltungen), den vom Präsidium vorgeschlagenen Weg mit fünf neu zu gründenden Bezirken innerhalb des Verbands weiter zu verfolgen. Die Ideen und Bedenken der Basketballkreise und Vereine sollen dabei berücksichtigt und in das Konzept integriert werden.
Der nächste Schritt soll auf dem Verbandstag am 26. April 2020 in Köln erfolgen. Nur mit einer entsprechenden Satzungsordnung ist es möglich, die Neustrukturierung mit fünf Bezirken rechtlich sicher zu planen und in die Tat umzusetzen.
WBV-Präsident Uwe J. Plonka rief den Mitgliederkongress in seinem Schlusswort dazu auf, die Chance, „gemeinsam als Architekten des Basketballs in Nordrhein-Westfalen zu arbeiten“, unbedingt zu nutzen.