Dominik, wann & wie hast Du davon erfahren, dass Du aufgestiegen bist? Hattest Du damit schon gerechnet?
Bejaoui: Am 2. Juli rief BBL-SR-Manager Harald Steinhoff auf seinem Rückweg von der SR-Kommissionssitzung an und unterrichtete mich über die Nominierung für den A-Kader.
Ich habe ehrlich gesagt in diesem Jahr noch nicht damit gerechnet.
Welche Stationen als SR hast du auf dem Weg in die BBL durchlaufen?
Bejaoui: Die ersten Schritte waren müßig, da sich in meinem damaligen Kreis wenig in und um das Schiedsrichterwesen bewegte. Da war ich mehr oder weniger auf mich allein gestellt. Im zweiten Anlauf bin ich in der Saison 2004/05 dann endlich im Landesligaförderkader aufgenommen worden. Ich schaffte es in dieser Saison in die Oberliga aufzusteigen und bin zugleich für den WBV-Talentkader nominiert worden. Nach einem Jahr Oberliga stieg ich in die 2. RL auf, wo ich aufgrund von durchschnittlichen Vereinsbeurteilungen eine weitere Saison verblieb. Zur Saison 2008/09 bin ich dem sogenannten „Zwitterkader“ 1.RL/2.RL zugeordnet worden und durfte zuvor im Mai 2008 zu Jugend trainiert für Olympia (JtfO) nach Berlin. Im Anschluss an diese Maßnahme hat mich der DBB für den Talentkader EVA-C nominiert und ich stieg zur Saison 2009/10 in die ProB auf. In der Spielzeit 2010/11 wurde ich sowohl in der ProB, als auch in der ProA eingesetzt und wurde dort als „Schiedsrichter des Jahres“ ausgezeichnet. Anschließend folgte die Nominierung für das EVA-A Programm, durch das ich bereits in der letzten Saison (2011/12) zehn Einsätze in der BEKO-BBL erhielt.
Wie sehen Deine nächsten Ziele aus?
Bejaoui: Ich möchte möglichst schnell die Akzeptanz in der Liga gewinnen. Das geschieht nicht von selbst. Dafür müssen konstant gute Leistungen erbracht werden. Dazu ist es wichtig, aus jedem Spiel Schlüsse zu ziehen und stets hart an sich zu arbeiten. Wenn die Leistung stimmt, geschehen die nächsten möglichen Schritte von selbst.
Welche Tipps würdest Du Schiedsrichtern im WBV geben, um sich weiter zu entwickeln?
Bejaoui: Ein gutes Selbstmanagement, ein realistisches Einschätzen seines Selbst, ein kritischer Umgang mit sich, ohne sich dabei aufzugeben, sind die Grundvoraussetzungen. Aus jedem Spiel sollte man etwas mitnehmen, sich für jedes Spiel etwas vornehmen und Ziele setzen und sich stets um Rückmeldungen bemühen und die Spiele sorgfältig mit der notwendigen Selbstkritik analysieren.
Bei den jungen SRn vermisse ich heute die nötige Gelassenheit. Ich erlebe es in den Förderkadern, die ich maßgeblich mitbetreue: Viele sind mir hier zu ungeduldig und wollen möglichst schnell aufsteigen, ohne dabei die notwendigen Schritte zu machen. Es sollte in erster Linie auf sich selbst geschaut werden und nicht so viel nach links und rechts. Der Konkurrenzgedanke kann dabei im Wege stehen. Fest steht: nur wer ein Teamplayer ist, kann auch ein guter Schiedsrichter sein!