In dieser Saison der 1. Regionalliga Herren kann jeder jeden schlagen. Das mussten die bringiton Ballers Ibbenbüren am 10. Spieltag bei den HammStars am eigenen Team erleben.
Die BBG Herford zeigte sich gegen die Miners auch vom Halbzeitrückstand unbeeindruckt und führt die Tabelle jetzt mit vier Punkten an.
Hagen gewinnt in Haspe, die Elephants besiegten die Kellerkinder und Wulfen kassiert gegen Citybasket die vierte Heimniederlage in Folge – die Liga bleibt spannend.
Berichte zu den Partien des 10. Spieltags der 1RLH in der News.
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1. Regionalliga Herren | 10. Spieltag | 19. + 20.11.2021
19.11.2021
TSV Bayer 04 Leverkusen 2 - Hertener Löwen 63:60
20.11.2021
SV Haspe 70 - BBA Hagen 68:83
NEW Elephants Grevenbroich - Deutzer TV 79:70
TuS 59 HammStars - bringiton Ballers Ibbenbüren 77:70
Telekom Baskets Bonn 2 - BG Dorsten 93:78
BBG Herford - ETB Miners 80:62
BSV Münsterland Baskets Wulfen - Citybasket Recklinghausen 85:89
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Aktuelle Ergebnisse der 1RLH
Tabelle der 1RLH
Spielplan der 1RLH
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Berichte zu den Partien des 10. Spieltags der 1RLH
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TSV Bayer 04 Leverkusen 2 - Hertener Löwen 63:60
von den Hertener Löwen
Buzzerbeaterdreier besiegelt 60:63 Niederlage
Der Hallenboden glich einer Eisbahn, da brauchte es fünf Minuten bis man den Erfahrungsvorsprung der Heimmannschaft in dem Punkt aufgeholt hatte. Zuerst war die Defense zu weit weg, Dreier von Leverkusens Seuering, dann zu nah dran und AndOne von Nick und später Litera (5:17, 5.Minute). Doch noch ist nichts verloren, der Einsatz war da und der Wille sich zurück zu kämpfen. Husmann und Perry attackierten mutig den Korb und wurden mit Freiwürfen belohnt. Perry davon angestachelt und mit seinem persönlichen 2:8 Lauf. Solche Läufe funktionieren nur, wenn die Defense als Team arbeitet und funktioniert. In dem Bereich hatten unsere Jungs in dieser Phase den Dreh raus, nicht zuletzt durch die Hereinnahme von Bambullis, welcher der Löwenverteidigung einen Tacken weitere Aggressivität zufügte (17:21, erste Pause).
Zweites Viertel: Die Riesen schüttelten sich und es entwickelte sich eine echte Verteidigungsschlacht. Herten arbeitete dabei akkurat, sorgte für eine miserable Dreierquote beim sonst so treffsicheren Werksteam und reboundete als Team. Auf beiden Seiten nur wenig Punkte dafür umso mehr Turnovers, Leverkusen foullastiger aber Herten mit Problemen an der Freiwurflinie. Ein Löwen - 0:5 Lauf der Leader Husmann und Pflüger in der letzten Minute der Hälfte, sorgte für ein knappes 27:29 zur Pause.
Drittes Viertel: Mit Defense und Ballverlusten ging es im dritten Viertel direkt weiter. Leverkusen attackierte mit Vrencken nun stärker den Korb und setzte sich etwas ab (29:35, 23.Minute). Dann Perry und Brummert mit Layups, Foul an der Dreierlinie und LEV mit zwei von drei, Pflüger mit Dreier, Bambullis mit Layup und das Spiel mit einer ersten Offenserallye und Herten mit erster Führung. Beiden Teams entglitt ab dort etwas der Fokus in der Defense, toll für die Zuschauer, endlich Scoring. Herten verlagerte seinen Spielfokus an den Korb, Tolkmit und Brummert die Nutznießer und Herten vor dem letzten Abschnitt 45:44 in Führung.
Viertes Viertel: Herten schien sich etwas freizuspielen. Immer noch fehleranfällig aber stetig mit Punkten. Brummert nach Pick and Pop mit Dreier. Doch Leverkusen ab da mit mehr Platz an der Dreierlinie. Genau die Komfortzone, die man den Leverkusenern möglichst unbehaglich gestalten wollte. Duchnowski direkt mit Dreier, Funk legt einen sehr schweren Korbleger über Jakupovic rein und Leverkusen wieder in Führung (51:53, 35.Minute). Ab da keine einfachen Punkte mehr für eines der Teams, Herten an der Freiwurflinie sicherer. Doch an der Dreierlinie nachlässig. Dujnovic mit Dreier, Funk nach zwei Offensivrebounds legt den zweiten drauf. Herten mit dem Ball in der Hand, Leverkusen foult hart nach Anspiel an den Korb, die Löwen lassen gerade in der Phase beide Freiwürfe liegen. Letzter Angriff Leverkusen, eng gedeckter Dreier von Dujnovic ... drin. Hängende Köpfe bei Löwen-Spielern und Trainern. Nach der vierten Niederlage in Folge stehen wir nun auf Platz 7 und noch einen Platz vor dem Playoffcut. Allerdings können unsere Konkurrenten mit ihren Spielen am Samstag noch an uns vorbeiziehen.
Löwencoach Hüsken zum Spiel: “Wir haben gerade in der Defense eine echte Reaktion zu den letzten Spielen gezeigt, das haben die Jungs gut gemacht. Leider haben wir uns in der entscheidenden Phase zu viele Ballverluste geleistet und die Chance vertan, davon zu ziehen. Trotz der Steigerung müssen wir im Rebound noch eine Schippe drauf legen. Die Jungs hätten es sich heute verdient gehabt.“
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SV Haspe 70 - BBA Hagen 68:83
von der SV Haspe 70
Derby abgegeben
Es hat am Samstag Abend nicht sollen sein und nach einer sehr durchwachsenen Leistung musste sich das Team im Derby geschlagen geben. Zwar freuten sich die 70er über die Rückkehr von Oscar, ließen aber bereits in den ersten Minuten viel liegen. Daniel eröffnete das Derby aber erst in der 3. Minute mit einem 3er – And-one und ließ die Fans aufspringen. Da auch Erik von Beginn an ready war und 3 weitere Treffer jenseits des Perimeters einnetzen konnte sah es beim Stand von 21:11 in Minute 9 ganz ordentlich aus. Doch die erfahrene Truppe der BBA konnte in Person von Fuhrmann auf 18:21 – aus der Sicht der Eversbüsche unnötig – verkürzen. Den viertelübergreifenden 16:0-Run der BBA konnte nur die schnelle zweite Auszeit ein wenig bremsen beim Stand von 21:27. Danach blieb das Spiel auf Augenhöhe bei mäßigem Niveau. Halbzeit nach 20 intensiven Minuten – 34:37!
Man wollte sich im zweiten Durchgang insbesondere auf die Basics in der Offense & der Defense besinnen. Dann hätte man trotz der nicht optimalen Leistung realistische Chancen auf einen Sieg gehabt. Bis auf 4 Punkte war man in Schlagdistanz in der 26. Spielminute. Jedoch übersah man oftmals die Lücken in der Defense des Gegners und ließ diesen wiederum viele Freiheiten in der eigenen Verteidigung. Man war den berühmten Schritt zu langsam in den entscheidenden Sequenzen. Das Trio aus Oscar, Daniel und Erik wehrte sich auf beiden Seiten nach Kräften. Allerdings fehlte dem Team insgesamt eine engagierte und beherzte Leistung um das Spiel doch noch mal drehen zu können. Es wurde viel ausprobiert – jedoch schlussendlich ohne Erfolg!
Alles in allem eine insgesamt verdiente, wenn auch vermeidbare Niederlage, aus der es nun gilt weitere Lehren zu ziehen für die kommenden Trainings- und Spielwochen. Haken dran und ab Montag steigt die Mannschaft dann in die Vorbereitung für das Spiel in Essen ein.
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NEW Elephants Grevenbroich - Deutzer TV 79:70
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TuS 59 HammStars - bringiton Ballers Ibbenbüren 77:70
von der TuS 59 HammStars
HammStars ringen den Favoriten nieder
Als die Schlusssirene ertönte, hielt es die ca. 350 Zuschauer, darunter zwei Basketball-Grundkurse aus dem Märkischen Gymnasium, in der Sporthalle nicht mehr auf ihren Sitzen. Mit lautstarken „HammStars, HammStars“-Rufen feierten sie ihr Team, das soeben den Favoriten in die Knie gezwungen hatte.
Dass eine Sensation in der Luft liegen könnte, deutete sich zunächst nicht so an. Beide Teams begannen auf Augenhöhe und boten im 1. Viertel ein Spiel, in dem die Führung hin- und herwechselte. Der Punktestand nach den ersten 10 Minuten zeigte +1 für Ibbenbüren. Das 2. Viertel blieb ebenfalls recht ausgeglichen und mit –3 Punkten ging unser Team in die Pause.
Diese nutzten die Hammer Coaches zu einer ausgiebigen Analyse der 1. Halbzeit. Danach kam das HammStars-Team wie ausgewechselt aus der Kabine. Offensichtlich hatte Headcoach Rosic die richtigen Schlüsse gezogen und sein Team neu auf den Gegner eingestellt. Plötzlich agierten die Hamster „wie aus einem Guss“ und trafen Korb um Korb. Zwischenzeitlich führten sie mit +13 Punkten. In der Defense wurde klug agiert und vorn gut getroffen. Die Ballers fanden in dieser Phase keine Antwort auf den stark aufspielenden Gastgeber und so gingen die HammStars mit einer Führung von 60:50 in das letzte Viertel.
Nun war auch das Publikum gefordert. Jede Aktion des heimischen Teams wurde frenetisch bejubelt und von den HammStars mit unglaublichem Kampfgeist beantwortet. Zwar konnte Ibbenbüren in der Schlussphase noch einige Punkte aufholen, aber letzten Endes war unseren Jungs der Sieg nicht mehr zu nehmen.
Die HammStars profitierten im heutigen Spiel insbesondere von der Ibbenbürener Trefferschwäche bei Feldkörben und der eigenen Reboundstärke (49 gegenüber 36 der Ballers). Auch die Hammer Freiwurfquote von 87% (13 von 15 Versuchen) war bemerkenswert. Zudem gelang es Ibbenbüren nicht, den wieder stark aufspielenden Till Hornscheidt aus dem Spiel zu nehmen.
Headcoach Rosic war nach dem Spiel überwältigt. „Es ist wahnsinnig, mit welchem Engagement die Jungs die Aufgabe jede Woche neu angehen und unsere Spielerausfälle kompensieren. Dazu kommt die Unterstützung unserer vielen Fans, die heute wieder in der Halle waren und gerade in den wichtigen Phasen das Team gepusht haben. Man darf ja nicht vergessen, dass wir mit Marcel, Jascal und Till drei Spieler haben, die erst um die zwanzig Jahre alt sind, dazu noch Lorenzo, die alle ihre Aufgaben sehr gut gemeistert haben. Ich bin sehr stolz auf mein gesamtes Team!“
Nun können sich die Jungs erst einmal regenerieren und dann geht der Blick auf das nächste Auswärtsspiel in Dorsten. Der heutige Sieg muss bis dahin aus den Köpfen wieder heraus sein und der Fokus auf Dorsten gelegt werden.
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Telekom Baskets Bonn 2 - BG Dorsten 93:78
von der BG Dorsten
Zu spät den Schalter umgelegt
Franjo Lukenda und sein Team müssen sich mit 78:93 der Zweitvertretung der Telekom Baskets Bonn geschlagen geben. Eine viel zurückhaltende 1. Halbzeit verhinderte das die BG in das Spiel kam. Lukenda musste auf seine Stammkräfte Pelaj, Fabek und Altekruse verzichten. Mit nur 9 Spielern inklusive Neuzugang Abel Babtista reiste die BG nach Bonn.
Im ersten Viertel war Abel Babtista der auffälligste Dorstener und mit 11 Punkten der zuverlässigsten Scorer. Die Defense der BG stand gut und hatte das US Duo Frierson/Rombley im Griff. Jedoch kamen Uros Cica und Tyler Brevard nichts ins Spiel und hatten zur Viertelpause lediglich 1 bzw. 2 Wurfversuche auf ihrem Konto. Nach einem 10:0 am Ende ging das erste Viertel mit 31:24 an die Gastgeber. Im zweiten Viertel kam der US-Amerikaner Frierson immer besser in Fahrt und steigerte seine Punkteausbeute zur Halbzeit auf 25. Das Team von Franjo Lukenda hielt mit kleiner Rotation dagegen und den Rückstand zur Halbzeit auf 40:48. Leider knickte der bis dato Topscorer im Team der Dorstener Abel Babtista kurz vor der Halbzeit um, und musste in der Kabine behandelt werden.
Lukenda versuchte lautstark seine Mannschaft in der Halbzeit wachzurütteln und endlich den Schalter auf Vollgas umzulegen. Dies schien zu Beginn des dritten Viertels zu wirken als Uros Cica, der bis zur Halbzeit lediglich mit 2 Wurfversuchen, 5 Punkte in Folge scorte. Die BG war wieder dran. Doch nach einer Auszeit der Gastgeber schien das Aufbäumen bereits wieder beendet. Über 62:48 nach 5 Minuten bauten die Bonner zum Ende des dritten Viertels ihren Vorsprung auf 77:57 aus. Die BG ließ sich im Schlussviertel nicht hängen und konnte zum Ende des Viertels Ergebniskosmetik betreiben.
Eine verdiente Niederlage in Bonn. Sicherlich auch aufgrund der kleinen Rotation, aber bei der Stärke und Ausgeglichenheit der Liga ist es zwingend Notwendig von Anfang bis Ende 110% zu geben um eine Siegchance zu haben. Franjo Lukenda : „Natürlich haben wir eine kleine Rotation, verzichten auf Starter und wichtige Bankspieler. Natürlich haben wir Probleme mit Verletzungen. Dennoch sehe ich uns in der Lage mehr Spiele zu gewinnen als wir das derzeit tun. Dafür brauchen wir jedoch von jedem mehr Output. Auch von unseren Local Playern. Arbnor ausgenommen treffen die Locals einen von 16 Würfen und machen vier Punkte. Damit wird es schwer in dieser Liga. Ab kommender Woche haben wir aber die Chance seit dem ersten Saisonspiel gegen Ibbenbüren zum ersten mal mit einer kompletten Mannschaft anzutreten. Das muss uns Mut machen und den nötigen Push geben.“
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BBG Herford - ETB Miners 80:62
von der BBG Herford
Starke zweite Halbzeit beschert nächsten Heimsieg
Am vergangenen Spieltag setzte sich unsere erste Mannschaft mit 80:62 (22:18/15:20/23:11/20:13) gegen die ETB Miners aus Essen durch und verteidigte dadurch die Tabellenführung in der ersten Regionalliga West erfolgreich. Vor allem in der zweiten Halbzeit konnte das Team von Headcoach David Bunts seine offensiven Qualitäten abrufen.
Die Partie war zu Beginn eng umkämpft; beide Teams spielten mit einer hohen Intensität und Physis. Vor allem die Miners liefen schnell heiß und führten durch einen 7:0-Lauf. Diesen Vorsprung glich Herford allerdings noch im ersten Viertel aus. Dabei musste aber Aufbauspieler Ole Wendt mit zwei persönlichen Fouls früh in der Partie auf die Bank; auch ein drittes Foul gegen ihn Mitte des zweiten Viertels sorgte dafür, dass die Gäste die Partie offen gestalteten. Auch Dainius Zvinklys war bereits zum Ende der ersten Hälfte mit drei Fouls belastet, wodurch der BBG-Spielrhythmus gestört wurde. Trotzdem konnten Juhwan Harris-Dyson (17 Punkte) und Jan Brinkmann (6 Punkte) für Entlastung auf den großen Positionen sorgen. Die offensive Stärke der Miners in Person von George Devin Peterson konnte man jedoch kaum bändigen; zur Halbzeit hatte der Flügelspieler der Gäste bereits 19 Punkte, am Ende sollten es 25 Zähler werden.
Unzufrieden mit der eigenen Leistung und dem 37:38-Halbzeitrückstand kam unsere Mannschaft in der zweiten Halbzeit dann entschlossen auf das Spielfeld zurück. Unkonzentriertheiten, die in der ersten Halbzeit noch dafür sorgten, dass der Gegner auf Augenhöhe agierte, wurden durch gezielte Anweisungen von Coach David Bunts abgestellt. Ab diesem Zeitpunkt lief es nicht nur defensiv, sondern auch offensiv deutlich besser. Vor allem die hohe Intensität in der Verteidigung setzte Essen zu. Zudem erzielte unser Team viele Punkte durch klug ausgespielte Fastbreaks. Zwischenzeitlich zog unsere Mannschaft durch einen 19:0-Lauf auf 60:47 davon, ehe Gästecoach Raphael Wilder eine Auszeit nahm, um sein Team wieder in die Spur zu bringen. Den Schwung, den die BBG in dieser Phase entwickelt hatte, ließ sie sich jedoch nicht mehr nehmen. Bis zur letzten Aktion wurde uneigennützig und intensiv verteidigt. Auch dank getroffener Dreipunktewürfe von Omar Zemhoute (15 Punkte) kamen die Miners nicht mehr heran. Somit konnte sich unsere Mannschaft letztlich mit 80:62 behaupten und in einem physischen Spiel eine beeindruckende Leistung abrufen.
„Ich bin sehr einverstanden mit der gezeigten Leistung in der zweiten Halbzeit. Das Team hat gut auf die Schwierigkeiten reagiert und sich trotz der heiklen Foulbelastung nicht aus der Ruhe bringen lassen. Vor allem defensiv war das heute eine starke Vorstellung gegen aggressiv und intensiv spielende Gäste aus Essen.“, zeigte sich Headcoach David Bunts zufrieden nach der Partie. Kommende Woche spielt unsere Mannschaft beim Deutzer TV.
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BSV Münsterland Baskets Wulfen - Citybasket Recklinghausen 85:89
von der BSV Münsterland Baskets Wulfen
Vierte Heimniederlage in Serie
Durch die vierte Heimniederlage in Serie haben die Münsterland Baskets des BSV Wulfen in der 1. Basketball-Regionalliga West der Herren einen großen Sprung nach vorne in der Tabelle verpasst. Stattdessen müssen die Wulfener nach dem 10. Spieltag Richtung Tabellenende schauen, denn dort punkteten die Verfolger Grevenbroich und BBA Hagen. Der BSV Wulfen unterlag einmal mehr trotz einer komfortablen Führung in eigener Halle, diesmal mit 85:89 (50:38) gegen den Kreisrivalen Citybasket Recklinghausen. Am kommenden Samstag muss der BSV zum Münsterland-Derby nach Ibbenbüren, ehe am 4. Dezember das mit Spannung erwartete Lokalderby gegen die BG Dorsten (4.12.) ansteht. Den Vorverkauf für dieses Spiel hat der BSV vorerst gestoppt, weil angesichts der steigenden Inzidenzzahlen nicht klar ist, ob 942 oder doch deutlich weniger Zuschauer in die Gesamtschulhalle Wulfen dürfen.
Und der Plan des BSV war es, gegen Citybasket Recklinghausen Selbstvertrauen für dieses wichtige Derby zu tanken. Und die erste Halbzeit lief gut für die Wölfe, schnell war die anfängliche Recklinghäuser Führung gedreht. Selbst als Citybasket-Amerikaner Kendall Stafford zwei, der Serbe Matija Jokic einen und Niklas Meesmann einen weiteren Dreier versenkten, verteidigte Wulfen durch eine konzentrierte Offensive den Vorsprung. Wulfens ersten Dreier versenkte ausgerechnet der frühere Recklinghäuser Nil Strubich zur 24:20-Viertelführung. Im zweiten Viertel übernahm der von Konrad Tota gecoachte Gast mit 28:26 kurz wieder das Kommando, ehe das Team von Gary Johnson und Romeo Bakoa zur Höchstform auflief. Sechs Wulfener Dreier in sechs Minuten durch dreimal Kapitän Jonas Kleinert, Youngster Felix Landwehr und den Bulgaren Lyuben Paskov, garniert durch weitere Körbe von Paskov, Landwehr und den nicht zu stoppenden Center Willi Köhler – und schon stand eine komfortable 50:32-Halbzeitführung auf der Anzeigetafel.
Doch wie schon in den Heimspielen gegen Leverkusen 2 (38:37), Herford (50:40) und Bonn 2 (42:27) konnten die Wulfener eine Halbzeitführung nicht ins Ziel bringen. Die Gründe? Willi Köhler war auch im dritten Viertel von der Citybasket-Defense nicht zu stoppen, markierte seine Punkte 13 bis 20, bekam im Schlussviertel aber keine Bälle mehr in der Recklinghäuser Zone. Von den Dreiern fiel im dritten Viertel nur noch einer von Jonas Kleinert. Und so schmolz der BSV-Vorsprung vor dem Schlussviertel auf 66:59.
Und es kam im Schlussabschnitt, wie es aus Wulfener Sicht nicht kommen sollte: Lukas van Buer markierte nach tollem Zuspiel von Lyuben Paskov zwar noch das 71:67, aber dann blieb der immer kopfloser agierende BSV fünf Minuten lang ohne Korberfolg. Und Recklinghausen wiederholte die Aufholjagd, die Citybasket schon in Bonn im Schlussviertel ein 35:15 beschert hatte: Nahezu jeder Dreier fiel durch die Wulfener Reuse, nicht weniger als sieben Distanzwürfe trafen mitten ins BSV-Herz. Beim 71:78 nahm Gary Johnson eine Auszeit, doch zwei Angriffe später hieß es gar 71:82 (38.). Diese Hypothek war am Ende zu schwer für die Wölfe, die aber noch einmal die Brechstange herausholten: Allen-Dreier zum 74:82, Paskov zum 76:82, Manuel Bojang für drei zum 79:82 (39.) – alles schien wieder möglich. Allerdings musste das BSV-Team da bereits auf die Unterstützung von den Rängen verzichten, weil ein medizinischer Notfall auf der Tribüne die wieder lautstark anfeuernden Fans von Wulfen Xtream zum Schweigen gebracht hatte. Mit ihren Fahnen verdeckten die Supporter die Behandlung einer jungen Frau durch BSV-Teamarzt Dr. Marco Landwehr.
Recklinghausen nutzte die Gunst der Stunde, ging 87:79 in Führung. Wenige Sekunden vor Ende verkürzte Bryant Allen noch einmal auf 85:87, aber Niklas Meesmann machte an der Freiwurflinie den Deckel drauf. So schmerzte den BSV die vierte Heimpleite in Folge, doch viel wichtiger war am Abend die Nachricht, dass es der verunglückten Wulfenerin wieder besser ging und sie sich zu Hause erholen konnte. Manchmal ist Basketball dann eben doch nur zweitrangig.
BSV-Trainer Gary Johnson haderte nach der erneuten Niederlage mit dem Spiel seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel und den vielen vergebenen Korblegern dort, muss vor den wichtigen Spielen zum Ende der Hinrunde in Ibbenbüren, gegen Dorsten und in Hagen aber die Köpfe seines Teams wieder frei bekommenen. Beim BSV fehlten Michael Haucke und Nils Peters mit Erkältungen, während Citybasket auf seinen Top-Rebounder Tyson Kanseyo verzichten musste. Der BSV gewann die Rebounds mit 47:39, traf aus dem Feld (34/76) besser als Recklinghausen (31/76), leistete sich mit 14 Turnovern aber doppelt so viele Ballverluste wie der Kreisrivale. Und dann stand noch die Frage im Raum, warum Wulfen in 39:50 Spielminuten insgesamt nur zwei Freiwürfe erhalten hatte.
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Bildmaterial zur Verfügung gestellt von der TuS 59 HammStars.
Wir bedanken uns bei allen Teams und Verantwortlichen, die Spielberichte und Fotos zur Verfügung stellen.