Münster und Grevenbroich scheinen nicht mehr aufzuhalten zu sein, aber hinter den punktgleichen Spitzenreitern hat Düsseldorf den 3. Tabellenplatz erobert.
Zum Auftakt der Rückrunde der 1. Regionalliga Herren bleibt an der Spitze alles wie es war: WWU Baskets Münster besiegt BG Kamp-Lintfort mit fast doppelt so vielen Punkten 86:44 und Grevenbroich Elephants schicken ACCENT BASKETS Salzkotten 90:76 auf die Heimreise. Doch dahinter tut sich etwas. ART Giants Düsseldorf hat sich mit einem Sieg gegen SV Haspe 70 auf den 3. Tabellenplatz vorgeschoben. Hagen ist nach der Niederlage in Herford auf Rang 6 abgerutscht.
1. Regionalliga Herren | 14. Spieltag Samstag 02.12.2017
AOK Ballers Ibbenbüren : BG Dorsten 78:60
ART Giants Düsseldorf : SV Hagen-Haspe 90:79
BBG Herford : BG Hagen 73:68
WWU Baskets Münster : BG Kamp-Lintfort 86:44
Hertener Löwen : Telekom Baskets Bonn 2 75:68
BSG Grevenbroich : ACCENT BASKETS Salzkotten 90:76
Citybasket Recklinghausen : Westfalen Mustangs
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Spielbericht WWU Baskets Münster : BG Kamp-Lintfort 86:44 (von BG Kamp-Lintfort)
Fünf Lintforter Akteure fehlten beim Gastspiel in Westfalen. Die Gastgeber siegten zwar deutlich, die BGL konnte sich aber dennoch gut aus der Affäre ziehen. Am Ende stand ein 86:44 (44:22) auf der Anzeigetafel, der Favorit WWU Baskets Münster hatte sich deutlich durchgesetzt. Dennoch kann die Regionalliga-Truppe der BG Lintfort die Dienstreise nach Westfalen mit einem positiven Ergebnis bewerten. Denn dem personellen Aderlass trotzte die BGL 40 Minuten lang, kämpfte im Rahmen ihrer Möglichkeiten und konnte sich letztlich mit einem achtbaren Ergebnis auf den Heimweg machen.
Tobias Liebke musste im Spiel beim klaren Favoriten und Tabellenführer auf insgesamt fünf Spieler verzichten. Kapitän Maxi Lipp und Till Achtermeier fehlten aus privaten Gründen, Michael Schmak und Mark Sengutta konnten aufgrund ihrer Verletzungen immer noch nicht mitwirken. Zudem musste Liebke am Freitagabend noch die Hiobsbotschaft verkraften, dass sich Oskar Mellmann im Training der Leverkusener NBBL-Mannschaft eine Knöchelverletzung zugezogen hatte und für Münster ebenfalls passen musste.
Entsprechend dezimiert trat man die Reise nach Westfalen an. Unterkriegen wollte man sich dennoch nicht lassen, denn es galt, eine herbe Klatsche wie im Pokal wenige Wochen zuvor zu vermeiden. Das gelang im ersten Viertel allerdings nur bedingt. Die Gastgeber hatten von Beginn an das Heft in der Hand und konnten ihre spielerischen und körperlichen Vorteile leicht nutzen. Die BGL versuchte, dagegen zu halten, hatte aber vor allem in der Offensive noch nicht ihren Rhythmus gefunden. Letztlich ging es mit einem 9:23 in den zweiten Abschnitt. Hier agierte man nun effektiver, konnte im Angriff nun auch eigene Akzente setzen und die Defensive relativ stabil halten. Dementsprechend verliefen die zehn Minuten bis zur Halbzeitpause ausgeglichener, auch wenn Münster immer noch das Geschehen bestimmte.
Nach dem Seitenwechsel kam dann aber auch der Kräfteverschleiß hinzu. Mit nur drei Auswechselspielern auf der Bank waren die Möglichkeiten, jedem ausreichende Verschnaufpausen zu gewähren, relativ begrenzt. Dennoch warfen sich vor allem Janosch Feige und Lennart Boner voll rein, Maximilian Middeldorf löste die undankbare Aufgabe, über die gesamte Dauer das Spiel gestalten zu müssen, ebenfalls gut. Die Gastgeber hatten in dieser Phase allerdings schon ein paar Gänge zurückgeschaltet und verwalteten das Spiel souverän. Die BGL aber kämpfte weiter bravourös und sammelte nicht nur wertvolle Erfahrungen, sondern auch einige Erkenntnisse für die restlichen Partien des Jahres.
„Münster ist einfach nicht unsere Kragenweite, dementsprechend zufrieden bin ich mit unserem Auftritt. Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten alles herausgeholt. Jetzt hoffen wir, dass es kommende Woche personell wieder ein wenig besser aussieht, vielleicht können wir Düsseldorf zu Hause dann ja sogar ein wenig ärgern“, sagte Tobias Liebke im Anschluss an die Partie.
Spielbericht BBG Herford : BG Hagen 73:68 (von BBG Herford)
Die Erleichterung in den Gesichtern der Spieler und Verantwortlichen der BBG Herford war nach Abpfiff deutlich sichtbar. Mit 73:68 (17-18, 17-16, 21-18, 18-16) setzte sich das Team am Samstagabend in einer hoch spannenden Begegnung gegen die BG Hagen durch und beendete somit eine monatelange Niederlagenserie.
Der letzte Sieg der Herforder in der 1. Regionalliga ist datiert auf den 7. Oktober. Damals feierte die Mannschaft um Headcoach William Massenburg mit einem Heimsieg gegen die BG Dorsten den fünften Erfolg in Folge. Es folgten sechs Niederlagen gegen die Topteams der Liga. Auch in die Begegnung mit der BG Hagen ging man nicht als Favorit ins Rennen. Das Team der BBG zeigte sich allerdings, anders als in den Wochen zuvor, von Anfang an hellwach und gestaltete das erste Viertel auf Augenhöhe mit dem Tabellenfünften aus Hagen. Nach den zum Teil deutlichen Niederlagen der Vorwochen präsentierte sich die BBG in der Defensive deutlich kompakter und ließ nur wenige freie Aktionen der Gäste zu. Hagen-Spieler Vytautas Nedzinskas, welcher bereits im Hinspiel mit 33 Punkten zum Matchwinner avancierte, zeigte sich jedoch auch dieses Mal in Spiellaune und sorgte nach sieben Minuten mit seinen Treffern sieben und acht für die zwischenzeitliche 12:14-Führung seines Teams. Auch im zweiten Viertel konnte sich keins der beiden Teams absetzen. Offensiv zeigten sowohl die BBG Herford als auch die BG Hagen kein Feuerwerk, scheiterten häufig von der Dreipunktlinie. Beim Stand von 25:30 drohte die BBG zwei Minuten vor der Halbzeit ins Hintertreffen zu geraten, antwortete nach einer Auszeit aber stark mit zwei erfolgreichen Dreipunktwürfen von Jan Behrens und Bastian Landgraf und schaffte es somit noch für einen ausgeglichenen 34:34-Halbzeitstand zu sorgen.
Mehr und mehr reifte bei den BBG-Spielern die Erkenntnis, dass gegen die BG Hagen ein Sieg möglich ist. Defensiv bekam man vor allem Topwerfer Nedzinskas immer besser unter Kontrolle und konnte sich Mitte des dritten Viertels erstmals selbst mit 46:38 absetzen. In der Folge kämpfte sich die BG Hagen in Person von Power Forward David Golembiowski zurück ins Spiel, welcher mit zwei erfolgreichen Freiwürfen für den 55:52 Endstand des dritten Viertels sorgte. Die Begegnung entwickelte sich zunehmend zu einer Nervenschlacht, in der Hagens Nedzinskas seiner Mannschaft beim Stand von 62:62 fünf Minuten vor Ende mit einem unsportlichen Foul keinen Gefallen tat. Robin Richter versenkte zwei seiner Freiwürfe sicher. Mit dem anschließenden Ballbesitz verpasste es die BBG jedoch sich komfortabler abzusetzen. Anderthalb Minuten vor Abpfiff schien das Team dennoch auf einem guten Weg, als US-Amerikaner Carlbe Ervin den Ball erfolgreich zur 68:63-Führung im Korb versenkte. Durch fahrlässige Fehler in der Offensive ließen es die Werrestädter jedoch zu, dass die Gäste aus Hagen wieder auf 68:68 ausgleichen konnten. Mit einer tollen Energieleistung des Teams gelang es der BBG Herford in der letzten Minute jedoch den Hagenern den Zahn zu ziehen. Phil Humke sorgte mit seinem Korbleger acht Sekunden vor Ende schließlich für die endgültige Entscheidung und erlöste die über 300 mitfiebernden Zuschauer.
Mit dem Sieg durchbricht die BBG die Niederlagenserie und zeigt sich rechtzeitig zum Ostwestfalen-Derby gegen die ACCENT Baskets aus Salzkotten wieder formverbessert. Das Spiel gegen die Baskets findet am 9.12. um 19:30 Uhr in der Hederauenhalle statt.
William Massenburg: Das Spiel war eine totale Mannschaftsleistung. Die ganze Woche über habe ich der Mannschaft gesagt, dass wir die Herausforderung annehmen müssen unsere Defensive zu verbessern. Mit dem Spiel gegen Hagen haben wir definitiv einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. In den kommenden Wochen müssen wir jetzt natürlich weiter daran arbeiten unsere mannschaftliche Defensivleistung zu verbessern. Der Schlüssel zum Sieg war gestern, dass das Team von Anfang an ins Spiel gefunden hat und eine tolle Energieleistung abgerufen hat. Der Sieg ist absolut verdient. Vielen Dank an die Fans die uns gestern großartig unterstützt haben!
Das Foto aus der Partie BBG Herford gegen BG Hagen schoss Klaus Schütz (BBG Herford).
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