Erneuter Paukenschlag in der 1. Regionalliga der Herren: Die Elefanten aus Grevenbroich stürzen den Tabellenführer aus Hagen und fegen ihn mit 92:64 regelrecht vom Feld. Während Münster ebenfalls in Dorsten patzt (80:84), nutzt Schalke die Gunst der Stunde und erobert gegen die Giants aus Düsseldorf mit einem knappen 78:75-Erfolg den Thron zurück.

Hagens Coach Kosta Filippou war durchaus bewusst, dass in Grevenbroich eine hohe Hürde auf sein Team warten würde. Doch das die BG sich als aktueller Tabellenführer nach der Galavorstellung gegen Schalke dann so vorführen lassen würde, war kaum zu erwarten gewesen. Besonders in der Offensive lief bei der BG nicht viel zusammen, während sich die Hausherren schon im ersten Viertel in einen kleinen Rausch spielten. Obwohl sich US-Elefant Terrence Williams zurückhielt (6 Punkte), lief es bei Grevenbroich rund. Farid Sadek (15), Lennard Jördell (12) und wie gewohnt Dainius Zvinklys (14) drehten in den ersten Minuten auf. Und so sprang eine komfortable 29:20-Führung raus. Nach einem ausgeglichenen zweiten Viertel, sorgten die Elefanten nach dem Seitenwechsel für klare Verhältnisse. Diesmal war es Nico Zimmermann (18 Punkte), der die Highlights setzte und so war der Drops (72:48) bereits nach 30 Minuten gelutscht. Auf Hagener Seite konnten lediglich Marcus Ligons (19) und mit Abstrichen Vytautas Nedzinskas (11) dagegen halten.

Durch einen Ausfall aller Systeme im letzten Viertel, verpassten die WWU Baskets Münster die Chance, sich besser in Position zu bringen. Bis zum Start in den letzten Durchgang schien das Team von WWU-Coach Philipp Kappenstein beim Stand von 73:65 in Dorsten alles im Griff zu haben. Doch dann wollte in der Offensive so gar nichts mehr klappen. 19:7 ging das letzte Viertel an Dorsten, das mit Lyuben Paskov (19 Punkte), Lukas Kazlauskas (19), Faton Jetullahi (17) und David Golembiowski (12) nie aufgab. Münster verzweifelte in der Offensive, schöpfte aber noch mal Hoffnung, als Topscorer Marley Jean-Louis (17) mit einem Dreier noch mal zum 80:76 drei Minuten vor Abpfiff traf, doch das war aus Münsteraner Sicht auch der traurige Schlusspunkt. Danach ging nichts mehr.

Besser machte es der FC Schalke 04 gegen die Giants aus Düsseldorf. Ohne sich mit Ruhm zu bekleckern, gewannen die Königsblauen ihr Heimspiel mit 78:75. Risi Kakad (15), Patrick Carney (13), Andrius Mikutis (14), Chris Alexander (12) und Nikita Khartchenkov (10) teilten sich bei Königsblau im Gros die Punkte, doch da auf Düsseldorfer Seite Fabian Mroz (14), Stephen Danso (11), Dijon Smith (17) und Vedran Nakic (14) ähnlich gut drauf waren, blieb die Partie bis in die Schlussphase völlig umkämpft. Und so atmete Schalke Coach Raphael Wilder nach der Schlusssirene erleichtert auf: „Es war ein unglaublich intensives Schlussviertel. Düsseldorf traf hochprozentig von den Außenpositionen und wir wurden früh an die Freiwurflinie geschickt. Am heutigen Tag stimmte es aber von der Linie und wir haben 100% unserer Versuche im letzten Viertel im Ziel untergebracht. Der Matchwinner für uns war heute eindeutig Rishi Kakad! Er hat im letzten Viertel eine ganz starke Partie gezeigt und uns einen Push gegeben.“

Und auch am Tabellenende ging es rund. Die bisherigen Kellerkinder Herford und Hagen-Haspe bauten ihre Erfolgsbilanz im neuen Jahr weiter aus. Beide Aufsteiger feierten den dritten Sieg im vierten Spiel. Beim 87:76-Erfolg des SV Hagen-Haspe gegen ART Düsseldorf zeigte sich einmal mehr, dass der Klassenneuling beim Tausch seines US-Importspielers ein glückliches Händchen bewiesen hat. Chartrael Hall war einmal mehr der MVP, stand 40 Minuten auf der Platte und steuerte 31 Punkte zum Sieg bei. Doch nicht nur das, 16 Rebounds, sieben Assists und starke sieben Steals standen ebenfalls in seiner Bilanz. Auf der Gegenseite bot Max Dohmen in 22 Minuten (19 Punkte) zwar ebenfalls eine starke Vorstellung, doch gegen Hall war diesmal kein Kraut gewachsen. Sehr viel spannender ging es in Herford zu. Erst in der Schlussminute sicherte sich die BBG den so wichtigen Sieg gegen Schlusslicht Wulfen. Als Chris Brown (28 Punkte) 57 Sekunden vor dem Ende per Dreier zum 74:75-Anschluss für die Gäste traf, schien für die Wölfe alles möglich. Doch dann behielt Philipp Humke (11) an der Freiwurflinie die Nerven und verwandelte von vier Versuchen drei, während Wulfen mit einem Distanzschuss scheiterte.

Zu Befreiungsschlägen reichte es wohl für den TV Ibbenbüren und Salzkotten. Das TVI-Team bezwang nicht zuletzt dank Rob Naubert (17), Devin Grimes (17) und Jasper Chiwuzie (18) die Telekom Baskets aus Bonn mit 83:80, und der TV Salzkotten hielt die SG Sechtem sicher mit 95:77 auf Distanz. US-Boy Darnell Martin ließ es auf Seiten der Hausherren mit 27 Punkten und 16 Rebounds mächtig krachen, doch er erhielt auch treffliche Unterstützung von Rolf Gees (21 Punkte). Schon nach zehn Minuten war beim Stande von 29:14 für Salzkotten eine Vorentscheidung gefallen. Nils Isermann (17), Max Brauer (15), Matevz Magusar (13) und Timothy Mitchell (19) trafen zwar vielversprechend für Sechtem, doch außer von Chris Scholtes (8) fehlte es an weiterer Unterstützung und so findet sich die SG nun nach der vierten Niederlage in diesem Jahr erstmalig auf einem Abstiegsplatz wieder. (mg).

20. Spieltag: 1. Regionalliga Herren
TV Salzkotten - SG Sechtem 95:77 (29:14, 22:17, 15:24, 29:22)
Salzkotten: Boger (10), Kyriakides, Gees (21), Lieneke (10), Wenningkamp (8), Tusek (4), Schinke (3), Kretschmann (10), Martin (27), Stukenberg (2).
Sechtem: Hörschler, Brauer (15), Isermann (17), Bartel, Scholtes (8), Mitchell (19), Magusar (13), Bowdurez (2), Neitzel (3).

SV Hagen-Haspe – ART Düsseldorf 87:76 (19:19, 21:16, 24:19, 24:22)
Hagen-Haspe: Urban, Hall (31), Stockey, Luchterhandt (11), Tomann (13), Toptan, Wasielewski (8), Spitale (dnp), Dücker (5), Nsiabandoki (8), Nowak (dnp), Paulsen (11).
Düsseldorf: Chones (12), Schermeng, Mostafa (11), Kleiza (16), Saou, Sabeckis (2), Zimmermann (dnp), Bosnjak (6), Haake (10), Hohlbein (dnp), Dohmen (19), Günther (dnp).

TV Ibbenbüren – Telekom Baskets Bonn II 83:80 (25:16, 19:17, 21:19,18:28)
Ibbenbüren: Kosel, Freimuth (2), Beuing (7), Naubert (17), Westphal (2), Post (8), Fischer (2), Patte (8), Grimes (17),Reich (2), Chiwuzie (18).
Bonn: Reinholz, Reusch (6), Zeymer (13), Michel (6), Blass (7), Apasu (12), Angerer (12), Beverly (19), L. Merz (5).

BBG Herford – BSV Wulfen 78:74 (21:15, 18:20, 22:17, 17:22)
Herford: Steffen (8), Gronau (510, Yagiz (dnp), Kramer (12), de la Puente (8), Humke (11), Jones (11), Behrens, Schütz (8), Skurdauskas (10).
Wulfen: Günther (6), Raupys (7), Marquardt (9), Nasarre (11), Gashi (5), Brown (28), Gorontzi, Nieswand, Letailleur, Vadder (8).

BG Dorsten – WWU Baskets Münster 84:80 (24:25, 14:22, 27:26, 19:7)
Dorsten: Paskov (19), Piechotta (2), Penders (9), Kleinert (dnp), Golembiowski (12), Köhler (6), Kazlauskas (19), Heit, Jetullahi (17).
Münster: Hartmann (8), J. König (9),Kunel, Göknil (3), A. König (9), Narendorf (9), Henrichs (2), Kreutzer (3), Jean-Louis (17), Tota (6), Johnson (15), Reckinger.

FC Schalke 04 – Giants Düsseldorf 78:75 (19:16, 20:21, 16:16, 23:22)
Schalke: Peters (dnp), Kakad (15), Szewczyk (2), Weichsel, Boahene (6), Carney (13), Mikutis (14), Janoschek (4), Alexander (12), Penev, Agyapong (2), Khartchenkov (10) .

Düsseldorf: Krvavac (dnp), Koschade,Rados,Schiele (9),Mroz (14), Danso (11), Naletilic (5), Mettner (dnp), Lintner (2), Kehr (3), Smith (17), Nakic (14).

BSG Grevenbroich – BG Hagen 92:64 (29:20, 14:15, 29:13, 20:16)
Grevenbroich: Larsen (5), Jördell (12), Hoster (2), Sadek (15), Bennett (6), Zimmermann (18), Becker (2), Zvinklys (14), Williams (26), Boksic (12).
Hagen: Zahner-Gothen (8), S. Ioakeimidis (7), A. Ioakeimidis (3), Ioannidis, Kortenbreer (3), Plioukas (9), Nedzinskas (11), Beskas, Ligons (19), Rin (2), Güther (2).