Dank eines überraschend deutlichen 95:75-Erfolges gegen den bisherigen Tabellenführer WWU Baskets Münster stürmte der FC Schalke 04 an die Spitze der 1. Regionalliga der Herren. Dabei sicherten sich die Königsblauen nach der 86:99-Hinspielniederlage sogar den direkten Vergleich und haben somit zumindest vor Münster ein kleines Polster.

Die Partie in Gelsenkirchen begann mit zehnminütiger Verspätung, da der Zuschauerandrang so groß war. Doch die Fans, zumindest wenn sie dem Schalker Lager angehörten, wurden für ihre Geduld auch belohnt. Am Ende durften sie einen deutlichen 95:75-Sieg ihres Teams feiern, den die Hausherren allerdings erst im zweiten Durchgang herauswarfen. Zumindest vor der Pause konnte Münster (41:37) mehr als gut mithalten, hatte sogar zumeist knapp die Nase vorne, allerdings auf Kosten einer hohen Foulbelastung. Besonders Anselm Hartmann und Münsters Topscorer Jan König mussten sich nun zurückhalten. Und obwohl König sich schnell das vierte Foul einhandelte, setzte sich Münster nach dem Seitenwechsel erst einmal auf 47:40 ab. Doch das war es dann aus Sicht der Gäste. Schalke schaltete nun einen Gang hoch und traf aus allen Lagen. Mit einem 15:0-Run zogen die Knappen erstmalig ein wenig davon (55:47). Münster blieb aber noch dran und so ging Schalke mit einer überschaubaren Führung (60:55) in den letzten Durchgang. Hier waren die Gastgeber aber nicht mehr zu stoppen. Knapp fünf Minuten vor der Schlusssirene hat Schalke auch den direkten Vergleich (77:64) vor Augen. Die Hausherren legten nun nach, ließen sich das Zepter nicht mehr aus der Hand nehmen und sicherten sich dann in der Tat auch noch den direkten Vergleich.

Entsprechend enttäuscht zeigte sich Münsters Coach Philipp Kappenstein. „Wir haben 25 Minuten sehr guten Basketball gespielt. Doch dann hat Schalke seine unglaubliche Qualität auf das Feld gebracht. Wir haben dagegen nicht mehr so diszipliniert agiert, die Bälle teilweise weggeworfen und haben natürlich auch unserer hohen Foulquote Tribut gezollt.“ Sein Kollege Wilder war natürlich hochzufrieden mit dem Verlauf und dem Ausgang der Partie: „Meine Mannschaft hat heute eine bärenstarke Teamleistung gezeigt, was man nicht zuletzt an unseren Assists sehen kann. Unser Ziel war es, Jan König zu stoppen und das haben wir mit Bravour gemeistert und zudem noch Jean-Louis bei null Punkten gehalten. Unsere Defense in der zweiten Halbzeit mit unserer kleinen Aufstellung war für mich der Schlüssel zum Sieg heute. Dadurch haben wir die starken Münsteraner Schützen dominiert und am Ende das Spiel gewonnen. Ich möchte ein großes Kompliment an meine Mannschaft richten! Sie hat genau das umgesetzt, was wir uns im Training vorgenommen hatten.“

Die BG Hagen nutzte derweil das Spitzenspiel, um sich selbst in Position zu bringen. Dank eines 74:67-Erfolges beim TV Salzkotten zog auch die Mannschaft von Trainer Kosta Filippou am bisherigen Spitzenreiter vorbei und belegt nun punktgleich mit den Westfalen Tabellenrang Zwei.

Am Tabellenende gelang dem SV Hagen-Haspe zwar kein Befreiungsschlag aber immerhin ist das Team von Trainer Uli Overhoff nach dem 80:71-Erfolg gegen den BSV Wulfen wieder im Rennen um den Klassenerhalt, und hat zugleich die rote Laterne an die Gäste zurück gereicht. Ein überragender Chartrael Hall (30 Punkte) legte den Grundstein zum wichtigen Sieg im Kellerduell. Unterstützt wurde er dabei wieder von Neuzugang Thorben Paulsen (12), der auch bei seinem zweiten Auftritt für Haspe bewies, dass er im Abstiegskampf das wichtige Mosaikteilchen sein könnte. Bei Wulfen blieb der US-Amerikaner Christopher Brown trotz 13 Rebounds mit zehn Punkten unter seinen Möglichkeiten und auch der neue Litauer Simas Raupys (6 Punkte) konnte diesmal nicht so auftrumpfen wie bei seinem Debüt in der vergangenen Woche.

Ihren zweiten Sieg in Folge tütete die BBG Herford im Tabellenkeller ein. Nach dem Overtime-Sieg gegen Grevenbroich entführte die Mannschaft von Trainer Markus Röwenstrunk in Dorsten mit einem knappen 89:86-Sieg zwei weitere wichtige Punkte. Der neue BBG-Center, Pranas Skurdauskas, brachte sich mit neun Rebounds schon recht vielversprechend ins Spiel ein, und in der Offensive konnte sich Röwenstrunk gewohnt auf Max Kramer (17 Punkte), Guillermo de la Punkte (17) und Christoph Steffen (13) verlassen. Den Rest erledigte dann Keisten Jones (24 Punkte). Für Dorsten punkteten zwar David Golembiowski (21), Faton Jetullahi (23) und Lukas Kazlauskas (22) zuverlässig, doch ansonsten kam zu wenig Unterstützung.

Durch die Erfolge von Hagen-Haspe und Herford stecken nun auch die Giants aus Düsseldorf, die sich in Ibbenbüren 62:71 geschlagen gaben, wieder im Abstiegsstrudel und auch die SG Sechtem muss aufpassen. Dort konnte der neue Headcoach Robert Posa mit dem Slowenen Matevz Magusar zwar einen neuen Pointguard für den abgewanderten Doehki präsentieren, doch auch er konnte die knappe 70:72-Niederlage im Derby bei den Telekom Baskets Bonn nicht verhindern. Besonders bitter: Sechtem führte vor dem vierten Viertel schon komfortabel (60:43) und gab das Heft dann doch noch im letzten Durchgang ab (10:29). So war es allerdings den Baskets in Sechtem beim Hinspiel ebenfalls ergangen und so dürfen die Rheinländer von einer gelungenen Revanche sprechen. (mg)

Regionalliga Herren: 18. Spieltag
Telekom Baskets Bonn II – SG Sechtem 72:70 (14:21, 20:27, 9:12, 29:10)
Bonn: Suciu, Reusch (10), Zeymer (9), Michel (10), Blass (10), N. Mertz (4), Apasu (7), Gruber (dnp), Angerer (3), Beverly (18), L. Merz (1).
Sechtem: Brauer (8),Bowdurez, Isermann (12), Bartel (6), Scholtes (8), Otshumbe (10), Mitchell (11), Sagemüller, Magusar (15).

SV Hagen-Haspe – BSV Wulfen 80:71 (22:15, 14:17, 26:20, 18:19)
Hagen-Haspe: Urban, Hall (30), Stockey, Luchterhandt (3), Tomann (1), Toptan (dnp), Wasielewski (11), Spitale (5), Dücker (10), Nsiabandoki (8), Nowak (dnp), Paulsen (12).
Wulfen: Günther (6), Winck (dnp), Raupys (6), Marquardt (4), Nasarre (12), Gashi (12), Brown (10), Gorontzi (5), Nieswand (dnp), Letailleur (12), Vadder (2), David (2).

BG Dorsten – BBG Herford 86:89 (26:20, 21:20, 19:24, 20:25)
Dorsten: Galvez-Braatz (dnp), Paskov (10), Piechotta, Penders (2), Golembiowski (21), Köhler (8), Kazlauskas (22), Heit, Kleinert (dnp), Jetullahi (23), Torbica.
Herford: Steffen (13), Gronau (2), Kramer (17), de la Puente (17), Humke (5), Jones (24), Behrens (4), Schütz (2), Skurdauskas (5).

BSG Grevenbroich – ART Düsseldorf 95:89 (19:17, 18:24, 19:25, 24:14)
Grevenbroich: Larsen, Jördell (19), Hoster (dnp), Sadek (15), Bennett (5), Zimmermann (10), Becker (2), Zvinklys (23), Williams (9), Boksic (12), Kruchen.
Düsseldorf: Chones (19), Schermeng (3), Mostafa (20), Kleiza (30), Saou (dnp), Sabeckis (9), Zimmermann (dnp), Bosnjak (2), Haake (1), Hohlbein (dnp), Dohmen (5).

TV Ibbenbüren – Giants Düsseldorf 71:62 (19:19, 17:12, 13:13, 22:18)
Ibbenbüren: Kosel, Freimuth (dnp), Beuing (6) , Naubert (23), Westphal, Post (14), Fischer (8), Patte, Fischer (8),Grimes (7), Reich (1), Hagner (12).
Düsseldorf: Krvavac (dnp), Koschade (3), Domdey (8), Mroz (3), Danso (20), Naletilic (6), Mettner, Lintner (3), Kehr (4), Radtke, Smith (12), Nakic (3).

FC Schalke 04 – WWU Baskets Münster 95:75 (21:22, 16:19, 23:14, 35:20)

Schalke: Peters (dnp), Kakad (17), Szewczyk (7), Weichsel (3), Boahene (6), Carney (20), Mikutis (16), Janoschek (5), Alexander (4), Penev (5), Agyapong, Khartchenkov (12) .

Münster: Hartmann (15), J. König (4), Kosel (dnp), Göknil, A. König (12), Narendorf (4), Henrichs (4), Kreutzer (2), Jean-Louis, Tota (16), Johnson (18), Reckinger.

TV Salzkotten – BG Hagen 67:74 (10:24,19:15, 15:21, 23:14)

Salzkotten: Boger (5), Gees (2), Lieneke (11), Wenningkamp (4), Finke (12), Tusek (4), Schinke , Kretschmann (3), Martin (17), Stukenberg (9).

Hagen: Zahner-Gothen (5), S. Ioakeimidis (12), A. Ioakeimidis (7), Ioannidis (2), Kortenbreer (3), Plioukas (9), Nedzinskas (15), Beskas (dnp), Ligons (21), Rin.