Der SV Hagen-Haspe hat in der 1. Regionalliga der Herren ein deutliches Lebenszeichen von sich gegeben. Überraschend deutlich gewann das Schlusslicht in Sechtem (87:74). Derweil gaben sich an der Spitze weder Münster in Wulfen (84:70) noch Schalke bei Angstgegner Salzkotten eine Blöße.
Besonders Schalke ließ aufhorchen, denn der 93:63-Erfolg bei Salzkotten war in dieser Deutlichkeit nicht zu erwarten gewesen. Doch gleich im ersten Viertel legte das Team von Trainer Raphael Wilder den Grundstein zum Erfolg. 32:14 stand es nach zehn Minuten für die Königsblauen und diesen Vorsprung verteidigen die Gäste auch bis ins letzte Viertel. Dort legte Schalke dann sogar noch mal nach. Besonders von Downtown waren die Gäste bestens aufgelegt, trafen neun von 20 Versuchen. Insgesamt überzeugte Schalke aber vorrangig mit einer sehr ausgeglichen Mannschaftsleistung bei der US-Amis Ashanti Cook mit 17 Punkten noch der Topscorer war.
Doch auch Münster wusste zu überzeugen. In Wulfen hatte der Spitzenreiter die Partie zumeist im Griff. Gleich im ersten Viertel setzte sich das Team von Trainer Philipp Kappenstein, der überraschend doch auf Andrej König und Guido Narendorf zurückgreifen konnte, nach einem leichten Stotterstart etwas ab. Doch Wulfen, das auf den erkrankten Guard Phil Günther verzichten musste, blieb dran und so führte Münster zur Halbzeit „nur“ mit sieben Punkten. Nach der Pause sorgten die Münsteraner aber für die Vorentscheidung. Angeführt von Anselman Hartmann (17 Punkte) bauten die WWU-Baskets ihren Vorsprung auf 13 Zähler aus und ließen auch im Schluss-Durchgang nichts mehr anbrennen. Dennoch fiel das Urteil von Wulfens Coach Maik Berger moderat aus: „Unter dem Umstand, mit einigen angeschlagenen Spielern in die Partie gegen das Topteam der Liga zu gehen, hat sich die Mannschaft gut verkauft. Wir hatten aber deutlich zu viele Ballverluste und vergebene Korbleger in der ersten Halbzeit. Münster hat das sofort bestraft. Dennoch war ich mit der Einstellung des Teams bis zum Schluss sehr zufrieden.“
Nur einmal schien der 81:64-Sieg der Telekom Baskets Bonn über die BG Dorsten gefährdet. Direkt zu Beginn des zweiten Viertels wandelten die Gäste aus Dorsten einen 11:15-Rückstand in eine eigene 17:15-Führung um. Doch dieser kleine Run sollte im Prinzip das einzige ernsthafte Dorstener Aufbäumen an diesem Nachmittag sein. Mit einem fünfminütigen 14:2-Lauf übernahmen die Baskets wieder die Regie und gaben diese auch nicht mehr aus der Hand. Besonders nach dem Wechsel trafen die Hausherren dann aus der Distanz sehr hochprozentig und so wurde die 34:21-Halbzeitführung kontinuierlich bis auf 80:56 weiter ausgebaut. Überragender Akteur auf Seiten der Bonner war einmal mehr der Amerikaner Gerald Beverly mit 16 Punkten, 17 Rebounds und dazu auch noch vier Blocks.
Endlich wieder Licht am Ende des Tunnels sieht Schlusslicht SV Hagen-Haspe. Das Team von Trainer Uli Overhoff schaffte mit dem 87:74-Erfolg in Sechtem wieder den Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld. Besonders der wiedergenesene Oscar Luchterhandt (16 Punkte) und Florian Tomann (21 Punkte) trafen hochprozentig. Und auch US-Zugang Chartrael Hall (14) findet immer besser ins Hagener Spiel. Die Gäste übernahmen von Beginn an die Initiative und schockten die Hausherren mit einer 26:16-Führung. Dann aber schlug das Team von Trainer Meik Bassem zurück. Zur Pause war das Spiel beim Stande von 45:43 für Sechtem wieder komplett ausgeglichen. In erster Linie waren es Timothy Mitchell (20 Punkte) und Dyon Doekhi (21), die sich gegen die Niederlage stemmten. Und die Partie blieb umkämpft, mal gelang Hagen ein Lauf dann wieder Sechtem. Acht Minuten vor der Schlusssirene führte Sechtem wieder knapp mit 64:63, doch dann hatten die Bassem-Schützlinge endgültig ihr Pulver verschossen.
Aber auch die Konkurrenz im Keller punktete. So landete der TV Ibbenbüren einen enorm wichtigen 81:76-Erfolg gegen die Elephants aus Grevenbroich. Damit war nicht unbedingt zu rechnen und zu Spielbeginn schien sich das auch nicht anzudeuten. Nach knapp fünf Minuten lagen die Hausherren in Ibbenbüren mit 0:10 zurück und in der Offensive wollte nichts gelingen. Dann fielen zwar auch die ersten Punkte für die Gastgeber, doch zur Viertelpause lag Grevenbroich bereits komfortable mit 25:8 in Front. Bis zum 29:9 bauten die Schützlinge von Gästetrainer Hartmut Oehmen ihren Vorsprung aus, doch dann kippte die Partie langsam, aber sicher und bis zur Pause konnte Ibbenbüren den Rückstand bereits verkürzen (32:44). Nach dem Seitenwechsel hatten die Hausherren endgültig die Oberhand und gingen erstmalig mit 54:53 durch einen Dreier des inzwischen gut aufgelegten Robert Naubert selbst in Führung. Nun lag das Momentum bei Naubert (19 Punkte), Maikel Post (15 Punkte) und nicht zuletzt bei Neuzugang Devin Grimes (24 Punkte). Da zugleich Grevenbroichs US-Amerikaner Terence Williams (13 Punkte) gut unter Kontrolle war, ließ Ibbenbüren die Gäste nicht mehr zurück in die Partie kommen. (mg)
BG Hagen – ART Düsseldorf 84:76 (17:21, 22:21, 25:17, 20:17)
Hagen: Zahner-Gothen, S. Ioakeimidis (28), A. Ioakeimidis (13), Ioannidis (2), Judtka, Kortenbreer, Plioukas (10), Nedzinskas (17), Günther (dnp), Rostek (4), Ligons (10), Rin.
Düsseldorf: Chones (16), Schermeng, Bosnjak (9), Kleiza (15), Sabeckis (dnp), Saou (10), Zimmermann (5), Haake (11), Hohlbein, Gaffga (dnp), Dohmen (10).
Telekom Baskets Bonn II – BG Dorsten 81:64 (15:11, 19:10, 21:24, 26:19)
Bonn: Schäfermeyer, Reusch (14), Zeymer (8), Michel (16), Blass (7), N. Mertz, Apasu (2), L. Mertz (5), Angerer (13), Beverly (16).
Dorsten: Paskov (15), Piechotta (3), Pender, Kleinert, Golembiowski (21), Köhler (2), Jetullahi (7), Kazlauskas (15), Fockenberg (1).
SG Sechtem – SV Hagen-Haspe 74:87 (16:26, 29:17, 11:20, 18:24)
Sechtem: Hörschler, Brauer (9), Bowdurez (2), Doekhi (21), Isermann (10), Bartel (1), Scholtes (10), Yebo, Otshumbe (dnp), Neitzel, Mitchell (20), Sagemüller (1).
Hagen-Haspe: Urban, Hall (14), Stockey, Luchterhandt (16), Tomann (21), Toptan, Wasielewski (13), Spitale (2), Dücker (7), Nsiabandoki (12), Nowak (2).
TV Ibbenbüren – BSG Grevenbroich 81:76 (8:25, 24:19, 25:13, 24:19)
Ibbenbüpren: Avermann (9), Beuing, Naubert (19), Westphal (2), Post (15), Fischer (7), Grimes (24), Hagner (5), Reich.
Grevenbroich: Larsen (2), Jördell (9), Sadek (5), Bennett (14), Zimmermann (10), Becker (5), Zvinklys (6), Williams (13), Boksic (12), Kruchen.
BSV Wulfen – WWU Baskets Münster 70:84 (13:20, 18:18, 16:22, 23:24)
Wulfen: Winck (5), Marquardt (12), Nasarre (11), Gashi (11), Gorontzi (5), Brown (11), Nieswand (2), Letailleur (10), Vadder (2), David (1).
Münster: Hartmann (17), J. König (3), Kosel (4), Schrudde (2), Kunel, A. König (13), Petursson (4), Narendorf (8), Kreutzer (8), Jean-Louis (4), Tota (9), Johnson (12).
TV Salzkotten – FC Schalke 04 63:93 (14:32, 17:19, 21:21, 11:21)
Salzkotten: Kyriakides, Gees (12), Lieneke (9), Wenningkamp, Finke (1), Tusek (14), Schinke (4), Kretschmann (2), Darnell (21)
Schalke: Szewczyk (14), Weichsel (5), Boahene (7), Carney (9), Mikutis (14), Janoschek (6), Penev (6), Cook (17), Agyapong (3), Khartchenko (12)
Giants Düsseldorf – BBG Herford (So., 16 Uhr)