Die WWU Baskets Münster ließen als Spitzenreiter der 1. Regionalliga der Herren nichts anbrennen und schlugen Aufsteiger Hagen-Haspe sicher mit 95:75. Und auch Mitfavorit FC Schalke 04 hat in die Erfolgsspur zurück gefunden und nach einem kleinen Durchhänger den zweiten Sieg in Folge gelandet: Diesmal wurde der Siegeszug der SG Sechtem mit 82:64 gestoppt.
Die eigentliche Überraschung des achten Spieltages dürfte aber der unerwartet klare Erfolg der BBG Herford über Mitaufsteiger ART Düsseldorf gewesen sein. Mit 97:74 fegte das BBG-Team die Gäste aus der Landeshauptstadt aus der Halle. Dabei kam weniger der Sieg an sich überraschend, als vielmehr die Höhe des Erfolges. Denn bis dato hatte sich das ART-Team, anders als Herford, blendend im WBV-Oberhaus zurecht gefunden. Dass auf die Düsseldorfer in Herford aber eine schwere Aufgabe warten würde, war schon vor dem Hochball klar, denn die Ostwestfalen zeigten bereits seit dem Trainerwechsel eine ansteigende Formkurve. Und diesem Trend bestätigten die Gastgeber, die sich kurzfristig noch mit Pointguard Max Kramer (Phoenix Hagen) verstärkt haben, eindrucksvoll. Alle vier Viertel (32:24, 22:20, 17:16, 26:14) gingen an die Hausherren, wobei im ersten Durchgang mit einem Offensiv-Feuerwerk der Grundstein zum Sieg gelegt wurde. Im letzten Viertel sorgten die Hausherren, angeführt vom überragenden Keisten Jones (32 Punkte) für klare Verhältnisse. Ein gutes Debüt im BBG-Trikot gab zudem Kramer (12 Punkte). Entsprechend zufrieden zeigte sich Coach Markus Röwenstrunk: „Ausschlaggebend war, dass wir in der Intensität nicht nachgelassen und 40 Minuten konsequent verteidigt haben. Dadurch hat Düsseldorf überhaupt nicht ins Offensivspiel gefunden.“
Ein Spiel, das Trainer schlichtweg verzweifeln lässt, sahen die Zuschauer beim Münsterland-Derby in Ibbenbüren. Dort erwartete das Team von Trainer Timo Völkerink den BSV Wulfen und mussten sich am Ende knapp mit 78:81 geschlagen geben. Die Gastgeber hatten sich nach dem mäßigen Saisonstart viel vorgenommen, vielleicht zu viel. Denn zu Völkerinks Entsetzen wollte bei seinem Team in der ersten Halbzeit nichts zusammenlaufen, während sich die Gäste in einen regelrechten Rausch spielten. Kreshnik Gashi (20 Punkte) traf nach Belieben (allein fünf Dreier), Chris Brown (19) und Javier Nasarre (zwölf Rebounds) sammelten die Abpraller ein und so kam die Mannschaft von Trainer Maik Berger zu vielen leichten Punkten. Zur Pause führten die Gäste mit 24 Zählern (49:25) und sahen wie die sicheren Sieger aus. Doch aus dem nun erwarteten entspannten Abend für Wulfen wurde nichts. Angeführt von Bobby Naubert (22 Punkte) und Simon Dolkemeyer (17) sowie Center Maikel Post (16 Punkte(10 Rebounds), der nun unter den Brettern aufräumte, kamen die Hausherren zurück in die Partie. Beim Stande von 36:57 legte Ibbenbüren den ersten 10:0-Run zum 46:57 hin. Nur kurz darauf folgte der zweite Lauf: Über die Viertelpause hinweg wandelten die Gastgeber einen 55:66-Rückstand in eine eigene 71:66-Führung um. Nun schien das Momentum klar bei Ibbenbüren zu liegen, doch auch das Berger-Team zeigte Nehmer-Qualitäten und erholte sich. In der heißen Schlussphase hatte Wulfen dann nicht zuletzt in Person von Nasarre die besseren Nerven und setzte sich am Ende zur Erleichterung von Trainer Berger knapp durch. Der sprach nach der Partie sichtlich mitgenommen von einem unglaublichen Spiel: „Das wir dann nach kurzzeitigem Fünf-Punkte-Rückstand noch gewinnen konnten, ist der Charakterstärke der Mannschaft zuzuschreiben.“
Angeführt von ihrem neuen Topscorer Terrence Williams (25 Punkte), der in seinem vierten Spiel sein viertes Double-Double verbuchen konnte, setzten sich die Elephants aus Grevenbroich im Derby gegen die Giants aus Düsseldorf deutlich mit 76:57 durch. Während die Gastgeber nach dem letztendlich ungefährdeten Erfolg, bei dem die Gäste lediglich bis zum 22:22 mithielten und bereits zur Pause mit 28:41 im Hintertreffen lagen, aufatmeten, scheint Düsseldorf harten Wochen entgegenzublicken. Besser verkraften kann wohl die SG Sechtem die jüngste Niederlage. Das Team von Trainer Meik Bassem unterlag auf Schalke mit 64:82 ebenfalls recht klar. Doch nach zuvor vier Siegen in Folge sind die Rheinländer nun mit ausgeglichenem Kontostand (vier Siege/vier Niederlagen) noch ganz gut platziert. In Gelsenkirchen konnten sie diesmal aber nur eine Halbzeit lang mithalten (37:38). Nach dem Seitenwechsel hielt dann nur noch US-Amis Timothy Mitchel (18 Punkte) wirklich dagegen und Schalke ließ nichts mehr anbrennen.
Und noch eine andere „Serie“ endetet an diesem achten Spieltag zur Freude der BG Dorsten. Seitdem das Team von Trainer Ivan Rosic wieder in der Regionalliga vertreten ist, gab es gegen die BG Hagen in vier Aufeinandertreffen nichts zu gewinnen. Nun, im fünften Anlauf, sollte es aber klappen. Dorsten setzte sich vor eigenem Publikum mit 82:72 gegen Hagen durch, zog in der Tabelle an den Gästen vorbei und rückte auf den dritten Rang vor. (mg)
8. Spieltag – 1. Regionalliga Herren
TV Salzkotten – Telekom Baskets Bonn II 93:95
TV Ibbenbüren – BSV Wulfen 78:81
WWU Baskets Münster – SV Hagen-Haspe 95:75
FC Schalke 04 – SG Sechtem 82:64
BBG Herford – ART Düsseldorf 97:74
BG Dorsten – BG Hagen 82:72
BSG Grevenbroich – Giants Düsseldorf 76:57